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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schloss Gorian.
    »Auch er ist noch da. Aber da sind jetzt noch Weitere. Daher wirst du nicht wissen, was du in der Zukunft von mir zu erwarten hast – wer ich gerade bin, wen ich beschütze und wen ich töte.«
    Der Gargoyle spreizte zwar die Schwingen, erinnerte jedoch bei der Art und Weise, wie er sie bewegte, eher an ein
unbeholfenes, gerade aus dem Ei geschlüpftes Vogeljunges, das von der Natur mit einem besonders hässlichen Äußeren gestraft worden war.
    Also kroch er über den Boden. Seine Farbe veränderte sich dabei. Zunächst war er aschgrau, dann schien sein steinerner Körper von innen her zu leuchten.
    »Die Gefahr ist noch … nicht vorüber!«, behauptete er. »Aber … ich bin so stark wie nie zuvor … Weg war lang … Schattenbringer weit entfernt und nur ein wenig aus der Bahn geschoben …«
    »Vorsicht!«, rief in diesem Augenblick Sheera, die mit Beliak und den Maladran weiter herangekommen war.
    Ihr Ruf machte Gorian auf eines der Himmelsschiffe aufmerksam, die bislang hoch über dem Geschehen geschwebt hatten. Jenes, das der Hoffnung des Himmels , dem Flaggschiff des Caladran-Königs Abrandir, in jedem Detail glich, sank herab, und zugleich tauchte am Horizont eine Reihe weiterer Himmelsschiffe auf. Gorian erkannte auch dort die Caladran-Rune des Königs auf einem der trotz des Gegenwinds vollkommen starren Segel.
    »Eine zweite Hoffnung des Himmels !«, stieß Gorian hervor.
    An Deck des sinkenden Schiffes konnte er wieder Besatzungsmitglieder ausmachen. Der Caladran-König stand am Bug, neben ihm Meister Thondaril und daneben Zog Yaal, der junge Greifenreiter. Und auf dem Achterdeck war Orawéen zu sehen, die Gemahlin des Caladran-Königs.
    Die herannahenden Himmelschiffe beschossen es mit ihren Katapulten. Ein Pfeil mit einer glühenden Spitze aus Sternenmetall und so lang wie eine ganze Barkasse drang durch den Bug des niedergehenden Schiffes, fuhr zischend durch dessen Bauch und trat am Heck zur Hälfte wieder aus. Ein dröhnender Schrei erhob sich, das getroffene Schiff verwandelte sich, seine Form zerfloss, und die Gestalten des Königs und
Meister Thondarils wurden zu krallenartigen Fortsätzen des Schiffes.
    Flügel bildeten sich, höchst verschiedenartig und unpaarig. Sie schlugen hektisch, um das sich stetig verwandelnde Wesen einigermaßen in der Luft zu halten. Doch als dann ein zweiter Springald-Pfeil seinen Leib durchschlug, geriet es endgültig in den Sinkflug und schrammte schließlich ganz in Gorians Nähe über das Eis.
    Die Maladran waren nicht mehr zu halten. Sie stürmten los, um diesem Monstrum den Garaus zu machen.
    »Das ist ein Camragh Tadh«, sagte Beliak, der an Gorians Seite getreten war. »So jedenfalls nennen wir Adhe sie. Ich glaube, bei den Menschen gibt es nicht einmal eine eigenständige Bezeichnung für die Riesenwandler.«
    »Alles war Illusion«, murmelte Gorian. »Sie haben die Schiffe im Hafen von Caladrania mitsamt ihren Insassen perfekt nachgebildet.«
    »Ich nehme an, dass Ihr nichts dagegen habt, wenn wir Eure offensichtlichen Feinde für Euch töten, mein Fürst!«, rief Eldamir lachend. Er wandte seine leeren Augenhöhlen in Gorians Richtung. »Ihr widersprecht nicht, mein Fürst? Das ist gut. Sehr gut sogar.«
    Weitere Pfeile, deren Spitzen mit Sternenmetall überzogen waren, zischten durch die Luft, und manche davon zogen dabei eine Glutspur hinter sich her. Einer nach dem anderen traf die schwebenden Riesenwandler, die nun in Panik flüchteten und sich während des Fluges verwandelten; die bis dahin wie caladranische Himmelsschiffe aussehenden Wesen bildeten Flügel aus, um mit rudernden Bewegungen den Angreifern zu entkommen. Andere verblassten und verschwanden völlig, noch bevor ein Geschoss sie durchdrang.
    Gorian spürte starke magische Kräfte, und auf den Achterdecks
der herannahenden Himmelsschiffe sah er Gruppen von Caladran, zumeist in hellen Kutten, die dort Kreise bildeten. Magier und Schamanen, die ihre Kräfte zusammenschlossen. Und nun erkannte Gorian mithilfe seiner magischen Sinne auch die Strategie, die sie verfolgten. Um zu fliegen, benutzten die Camragh Tadh den gleichen Zauber der Gewichtslosigkeit und die Kraft der metamagischen Raumzeitwinde wie die Himmelsschiffe der Caladran. Die Magier und Schamanen konzentrierten sich darauf, genau diese Kräfte zu stören. Waren sie damit erfolgreich, mussten die Riesenwandler ihre Gestalt verändern, um sich auf andere Weise in der Luft zu halten.
    Manche von ihnen gerieten dabei

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