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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vergessen wollte und sie eine Existenz in den Gefilden der Verblassenden Schatten führen mussten, ohne Form und Erinnerung.
    »Vergesst nicht, dass wir nicht ohne Eure Zustimmung gerufen wurden, um den Stadtbaum von Pela zu schützen«, mahnte der Blinde Schlächter. »Und bedenkt außerdem, dass es wohl niemand anderen gegeben hätte, der diese vollkommen
aussichtslose Schlacht für Euch oder irgendwen sonst geschlagen hätte. Eure Krieger und Ihr selbst wart dazu nicht bereit.«
    König Abrandir schüttelte langsam den Kopf. »Allein der Gedanke an die Taten, die Euch einst ins Reich der Verblassenden Schatten verbannten, lässt mich schaudern und vor Abscheu den Blick wenden!«
    »Ihr seid kaum in der Lage, Euch Eure Verbündeten aussuchen zu können. Davon abgesehen hat mich unser Fürst beim Namen gerufen. Wir sind jetzt untrennbar mit ihm verbunden. «
    Abrandir wandte ruckartig den Kopf und starrte Gorian fassungslos an. »Ist das wahr?«
    Er sprach die Frage nicht laut aus, stattdessen brannte sie sich als ein sehr intensiver Gedanke schmerzhaft in Gorians Seele.
    »Ihnen verdanken wir unser Überleben«, erklärte Gorian schließlich. »Und Gleiches gilt für den Gargoyle Ar-Don.«
    »Der Stein, der wie ein Stern vom Himmel fiel«, murmelte Abrandir. »Unsere Schamanen haben seinen Fall vorhergesehen und ihn erst für ein Werkzeug Morygors gehalten.«
    »Sie haben sich geirrt.«
    »Ihr habt Euch eine Schar unangenehmer Verbündeter zugelegt«, stellte Abrandir fest, wobei er den Blick auch auf Beliak richtete und angewidert die Nase kraus zog. »Dass einem von ihnen der penetrante Geruch des Todes anhaftet, erscheint mir dabei noch als das geringste Übel.«

11
Verbündete
    Die Hoffnung des Himmels erhob sich mit den anderen Himmelsschiffen von jenem Ort, an dem einst der stolze Stadtbaum von Caladrania gestanden hatte, die Hochburg und das Zentrum des Caladran-Reichs.
    König Abrandir hatte den Befehl gegeben, nach Süden zu fliegen, so schnell es die metamagischen Raumzeitwinde erlaubten, und sein erfahrener Steuermann tat alles, um dem Folge zu leisten.
    Sie hatten den Eiswind im Rücken, aber die Einzigen, denen die Kälte tatsächlich etwas ausmachte, waren die wenigen Menschen an Bord. Während sich Meister Thondaril, Gorian und Sheera immerhin auch mithilfe von Magie vor dieser erbarmungslosen Kälte zumindest teilweise zu schützen vermochten, war Zog Yaal ihr mehr oder weniger ausgeliefert. Trotzdem stand er an der Reling des Achterdecks und blickte zurück.
    »Ich bin froh, dass wir euch gefunden haben«, sagte er an Gorian und Sheera gerichtet. »Als wir sahen, dass selbst die Caladran vergeblich gegen Morygors Horden kämpften, wollte uns schon der Mut verlassen. Ich meine, wenn nicht einmal diese magiebegabten Wesen in der Lage sind, einem der ihren die Stirn zu bieten, wie sollen sich dann gewöhnliche Menschen gegen ihn zur Wehr setzen?«

    »Es sieht wahrlich nicht gut aus«, stimmte Gorian ihm zu. »Und trotzdem will ich die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Was ist mit Torbas? Hast du von ihm gehört? Ihn vielleicht sogar gefunden?«
    »Ja«, sagte Gorian. »Und es hätte mich beinahe das Leben gekostet.«
    »Dann gibt es keine Aussicht mehr, dass er vielleicht den Weg zurück zu uns findet?«
    Gorian zögerte, wechselte einen Blick mit Sheera und schüttelte dann den Kopf. »Torbas ist ein Geschöpf Morygors geworden, und ich fürchte, daran ist auch nichts mehr zu ändern. Mit jeder Stunde und jedem Tag, den er länger dem Einfluss seiner Aura ausgesetzt ist, wird sich das noch verstärken.«
    »Wie konnte das nur geschehen?«, fragte Zog Yaal. »Ich verstehe das nicht.«
    »Niemand von uns kann Morygors Willenskraft auf Dauer widerstehen.« Gorian deutete zur Sonnensichel. »Wer die Gestirne bewegen kann und die Sonne zu verdecken vermag, für den ist die Gegenwehr eines menschlichen Geistes kaum der Rede wert.«
    Zog Yaal ballte die Hände zu Fäusten. »Ich fühle mich geradezu ohnmächtig«, sagte er finster. »Gern würde auch ich irgendetwas tun, um das Verhängnis, das uns allen droht, zu verhindern. Aber ich bin weder magisch begabt, noch habe ich irgendein anderes herausragendes Talent, abgesehen davon, dass ich gelernt habe, wie man einen Greifen reitet und eine Seilschlange benutzt. Aber nichts davon braucht Morygor zu fürchten.«
    Lendaris, der bärtige Steuermann der Hoffnung des Himmels, lenkte das Schiff nach Süden. Mit geschlossenen Augen stand er auf dem Achterdeck und

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