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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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Platzbedarf. Danach teilten sie gemeinsam die Ausrüstungsstücke in zwei Haufen, um abschätzen zu können, wie groß und stabil ihre improvisierten Rucksäcke sein mussten. Zwei Kopfkissenbezüge reichten tatsächlich aus, um alles auf zwei Personen zu verteilen, und ihnen trotz der Belastung noch ausreichend Bewegungsfreiheit zu gewähren.
    Frank und Sandra zogen gerade die Bezüge zweier Kopfkissen ab, als von unten ein dumpfes Pochen durch die Schule hallte. Starr vor Schreck hielten die beiden inne, lauschten auf den Lärm, warteten darauf, dass die Tür mit einem Knall zufallen und schlurfende Schritte die Treppen heraufkommen würden. Sandra schoss ein Bild aus ihrer Kindheit durch den Kopf. Nur mit Mühe konnte sie ein Zittern und Tränen zurückhalten.
    Das Monster kommt! Er hat wieder seinen Lohnstreifen versoffen und eine Stinkwut auf alles und jeden. Ob Mama jetzt auch in ihrem Bett liegt und Angst hat?  
    Ihre Finger verkrampften sich um das lange Fleischmesser, das sie als einzige Waffe auf ihrer Flucht hatte retten können. Es war wie ein Anker, der sie in die Realität zurückholen konnte. Nicht, dass die besonders schön war, aber immerhin würde es nicht ihr Vater sein, der da unten versuchte einzudringen. An diesem Gedanken hielt sie sich fest.
    Das da unten war nicht ihr Vater, konnte es nicht sein, denn er war kurz vor dem Ausbruch der Seuche mit einer Leber ins Krankenhaus gegangen, die fester und dichter gewesen war, als ein alter Wackerstein. Hoffentlich hatte ihm der Krebs große Schmerzen bereitet.  
    Sandra hasste sich für diesen boshaften Gedanken.
    Das Pochen verstummte nach einer Weile. Sie sah Frank an, dessen Gesicht wie ein bleicher Ballon im schwachen Licht der Propangaslampe über seinem bunten Rennanzug schwebte. Sie warteten noch einen Moment, dann machten sie sich schweigend wieder an die Arbeit.
    Sandra schnitt mit ihrem Messer ein Laken in lange Streifen, verwob jeweils zwei dieser Streifen zu einem Gurt und führte diese durch zwei Löcher in den Bezügen. Bequem waren die Rucksäcke nicht, aber sie erfüllten ihren Zweck. Vielleicht würden sie auf ihrem Weg ja die Möglichkeit bekommen, sie gegen echte auszutauschen.
    Dann setzte sie sich auf eines der Betten, lehnte sich an die Wand am Kopfende, und sah Frank dabei zu, wie er auf der Tafel eine grobe Skizze ihres Weges zeichnete.
    Schließlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
     
    *
     
    Er wartete in der Dunkelheit.
    Reglos.
    Selbst als von irgendwoher ein dumpfes Geräusch durch das Dunkel hallte, blickte er nur mäßig interessiert in die ungefähre Richtung. Die anderen flüchteten sich in sinnlose Aktivität, huschten durch die Dunkelheit, klopften hier, stöhnten dort … sie nervten ihn.
    Ein interessantes Gefühl.
    Nerven .  
    Was war das?
    Er lauschte in sich hinein, und begutachtete die abstrakten Begriffe wie Auto , Ballon , Würstchen und genervt sein . Das schienen Dinge zu sein, die für ihn vor dem großen Schlaf von einiger Bedeutung gewesen sein mussten. Dabei fielen die drei Begriffe genervt sein , Ballon und Würstchen immer in einen Zusammenhang mit einem Bild von einem kleineren, warmen Roten, das ihn umarmte.  
    Während er da stand und wartete, versuchte er, dieses Bild irgendwie besser zu verstehen. Immer wenn das kleine, warme Rote in seinem Bewusstsein auftauchte, glaubte er zudem eine Stimme zu hören, was ihn enorm verwirrte.
    Nochmal, Papa. Bittebittebitte nochmal, Papa.
    Das Gefühl genervt zu sein vermischte sich in diesen Momenten mit einem anderen Gefühl, das ihn den bohrenden Hunger in seinem Inneren vergessen ließ.
    Liebe ?  
    Was war Liebe ?  
    Papa ?  
    War das sein Name?
    Mit diesem verwirrenden Gefühl kam zugleich auch Stolz in ihm hoch. Stolz und Trauer vermischten sich miteinander auf verwirrende Weise, und das diffuse Bild seines Autos schob sich immer wieder vor sein geistiges Auge.  
    Seines Autos ?  
    Hatte er vor dem großen Schlaf auch ein Auto gehabt?  
    Wenn er das Bild seines Autos in sein Bewusstsein hervorholte, so wurde das Gefühl der Trauer in ihm so stark, dass er sogar laut aufstöhnte, was ihn aus seinen Gedanken wieder zurückholte. Sein Blick klärte sich. Einer der anderen war an das Auto gekommen und trommelte darauf herum. Das dunkle Heiße schoss mit aller Wucht in ihm hoch. Er ging auf den anderen zu, packte ihn an den Schultern und schleuderte ihn zur Seite.
    Niemand durfte das Auto anfassen!
     
    *
     
    Der Andere blickte ihm mit dumpfer

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