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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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mussten. Köln gilt wohl als verloren.«  
    »Du bist ganz schön mutig.«
    »Findest du?«
    »Ja. Ich hätte es hier niemals so lange alleine ausgehalten. Von deiner Flucht mal ganz abgesehen.«
    »Allein zu sein macht mir nichts aus. Die Ungewissheit, was da draußen in der Welt vor sich geht, ist viel schlimmer für mich.«  
    Frank beschloss, das Thema zu wechseln. Es gab Wichtigeres zu besprechen, als die Vergangenheit. Sie waren hier, sie lebten, und alles andere zählte vorerst nicht.
    »Hm … ich gebe es nur ungern zu, aber beim Ausbau meines Hauses zu einer Festung habe ich tatsächlich vergessen, mir ein Funkgerät zu besorgen. Ich war vollkommen abgeschnitten. Ohne Strom eben kein Fernsehen oder Radio. Hast du hier vielleicht eines? Oder ein Funkgerät? Dann könnten wir versuchen, etwas über die aktuelle Lage herauszufinden.«
    »Ja, ein Funkgerät gibt es hier. Aber ich bekomme es nicht ans Laufen. Es läuft über eine Batterie, am Strom kann es also nicht liegen. Es sei denn, die Batterie ist leer.«
    »Zeig es mir mal. Vielleicht kann der Herr Dippel-Inch ja mehr, als nur Autos frisieren. Immerhin hätte ich dann was Sinnvolleres zu tun, als aus dem Fenster zu schauen und …«
    Er schluckte. Draußen huschten immer mehr Schatten über die Straßen. Sandra nickte ihm zu. Sie wusste auch so, was er meinte.
     
    *
     
    Zwanzig Minuten später saß Frank im Klassenzimmer nebenan. Er hatte das Problem sehr schnell erkannt. Das Funkgerät, das die Einsatzkräfte hier zurückgelassen hatten, war ein tragbares Modell für den Feldeinsatz mit einer hybriden Energieversorgung. Es war auf Solarbetrieb geschaltet. Die dazugehörigen Solarpanele fehlten zwar, aber Frank hatte nur auf Batteriebetrieb umschalten müssen, um das Funkgerät zum Leben zu erwecken. Sandra hatte eine Propangasleuchte besorgt, damit sie besser sehen konnten. Langsam fuhr Frank alle Frequenzen ab. Sandra stand neben ihm. Aufgeregt hatte sie sich vorgebeugt und sah über seine Schulter. Ihr langes Haar kitzelte ihn an der Wange und er spürte ihren Atem an seinem Ohr.
    Ein sehr angenehmes Gefühl.
    »Hallo? Kann mich jemand hören? Ist da draußen jemand?«
    Schweigen.
    Rauschen im Äther.
    Die nächste Frequenz, der nächste Versuch.
    »Hallo? Kann mich jemand hören? Ist da draußen jemand? Wir sind in Köln-Deutz. Ist da jemand?«
    »Bist du sicher, dass das Gerät auch funktioniert?«
    »Ja. Ich kann keine technischen Probleme erkennen. Ich glaube, wir würden noch nicht einmal Rauschen hören wenn …«
    »Hallo? Ist da jemand?«, schnitt ihm eine kindliche Stimme aus dem Lautsprecher das Wort ab. Sandra fuhr erschrocken zurück.
    »Hallo«, rief Frank in das Mikrofon. »Wir sind zwei Überlebende, die sich in einer Schule in Deutz verschanzt haben. Wo sind Sie?«
    Rauschen.
    »Hallo?«
    Leise Stimmen im Rauschen.
    »Oh Gott, Frank! Sind das etwa Kinder?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hallo? Wir sind in der Kirche. Wir haben uns im Keller versteckt! Kann uns bitte jemand helfen?«, meldete sich wieder die Kinderstimme.
    »Hört ihr mich?«, rief Frank in das Mikrofon.
    »Ja?«
    »Wo seid ihr?«
    Rauschen und Kinderstimmen.
    »In der Kirche Groß Sankt Martin. Wir haben uns im Keller versteckt. Der Soldat, der uns aus dem Notlager hergebracht hat, ist gebissen worden. Jetzt ist er da oben und hat noch mehr von denen geholt! Bitte helfen sie uns! Wir sind ganz alleine!«
    Die Stimme gehörte eindeutig einem Kind. Einem Jungen vermutlich. Frank hatte das Gefühl, als würde ihm jemand Eiswasser den Rücken entlang gießen. Was er bisher für ein dümmliches Klischee fauler Autoren gehalten hatte, zeigte seinen wahren Kern.
    »Verdammt! Frank, wir müssen etwas tun«, flüsterte Sandra neben ihm. Er nickte.
    »Hör zu. Gibt es eine Tür zu dem Keller?«
    »Ja«, antwortete die ängstliche Kinderstimme. »Eine dicke Holztür. Und auf unserer Seite ist ein dickes Eisengitter.«
    »Okay. Ich bin Frank. Wer bist du?«
    »Jonas.«
    Der Junge klang, als würde er gleich losheulen.
    »Du machst das sehr gut, Jonas. Wer ist noch alles bei dir?«
    »Rosi, Peter, Michael und Gerhard.«
    »Sind auch Erwachsene bei dir?«
    »Nein. Ich bin der Älteste von uns. Ich bin dreizehn.«
    »Seid ihr alle unverletzt?«
    »Ja. Kommst du uns jetzt holen, Frank?«
    Frank atmete tief durch und sah zu Sandra. Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war so bleich, dass man sie ohne Weiteres für einen Zombie hätte halten können.
    »Noch nicht, Jonas. Ihr müsst

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