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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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am Hut hatte, fühlte Frank sich plötzlich nichtig und klein.
    »Wie auch immer. Es ist nie zu spät, um in den Schoß der Kirche zurückzukehren. Wenn ihr wollt, könnt ihr mitkommen. Wenn nicht … «, Stark murmelte etwas, das lateinisch klang, machte wieder das nachlässige Kreuzzeichen über Frank und Sandra und wandte sich ab. »Meinen Segen habt ihr jetzt nochmal bekommen. Doppelt hält besser.«
    Die Flasche funkelte im Sonnenlicht. Das holte Frank zurück in die Wirklichkeit. Auch wenn Stark tatsächlich so ein Fluch- und Verdammnisprediger gewesen sein mochte, er war einem guten Schluck zum Runterspülen des Schwefelgeschmacks nach einer Predigt offenbar nicht abgeneigt. Er war also ein Mensch. Ein gut gerüsteter und gläubig dazu.
    »In Groß Sankt Martin ist eine kleine Gruppe Überlebender eingeschlossen«, rief er dem Pfarrer hinterher.
    Stark erreichte die Tür des Kirchturms.
    »Ich schließe diese armen Sünder in meine Gebete ein«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Möge Gott ihnen ihre Sünden verzeihen, ihnen das ewige Himmelreich schenken und so weiter und so fort.«
    »Es sind Kinder.«
    Stark hielt inne. Langsam drehte er sich um.
    »Was sagst du da?«
    »Es sind Kinder, Herr Pfarrer. Sie sind allein, sie haben Angst und sie brauchen unsere Hilfe.«
    Frank stieg aus dem Wagen und zog seinen improvisierten Rucksack von der Schulter. Er holte das Funkgerät hervor und schaltete es lauter.
    »Jonas? Kannst du mich hören? Ich bin´s. Frank.«
    Rauschen.
    Dann eine leise Kinderstimme.
    »Ja, ich kann dich hören. Kommst du uns jetzt holen?«
    »Wir sind unterwegs, Jonas. So wie es aussieht, haben wir unerwartet Hilfe bekommen.«
    Stark kehrte langsam zu dem kleinen Wagen zurück. Sein Blick fixierte das mobile Funkgerät. Die Whiskeyflasche baumelte vergessen in seiner Hand, seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Bitte beeilt euch. Wir haben Hunger und Durst.«
    Frank sah, wie Stark schluckte.
    »Wir beeilen uns. Ich melde mich wieder.«
    »Ja. Over und out.«
    Frank schaltete das Funkgerät wieder leiser. Prüfend musterte er den Pfarrer. Stark hob den Blick und sah Frank an.
    »Die Kinder, die einzigen Gefäße von Unschuld und Reinheit, hat der Herr in seiner Weisheit als Erste zu sich geholt«, sagte der Pfarrer. »Sie konnten dem Grauen der Apokalypse am wenigsten entgegenstellen. Ich habe schon seit Wochen keine dieser kleinen Seelen mehr gesehen.«
    »Helfen Sie uns?«, fragte Sandra.
    Stark nickte.
    »Ich kann es nicht beschwören, aber wenn es überall auf der Welt so aussieht wie hier, dann könnten es die Letzten sein.«
    »Bitte?«, fragte Sandra.
    »Ich sagte, es könnten die Letzten sein. Ein Kind kann sich noch viel weniger gegen diese Bestien wehren, als es ein Erwachsener vermag.«
    Stark verstaute seine Flasche. Mit Bewegungen, die zuerst zögerlich wirkten, dann aber immer entschlossener wurden, legte er seinen Schild auf die Rückbank neben Frank und Sandra. Anschließend zog er den Morgenstern aus seinem Gürtel und setzte sich in das Gefährt.
    »Vielleicht hat mir der Herr in seinen unergründlichen Entschlüssen doch noch eine Chance gegeben, und mir den Weg zu einer neuen Herde gewiesen, deren Hirte ich sein darf.« Er startete den Wagen, wendete und fuhr auf die Straße zurück.
    »Holen wir sie da raus. Retten wir Gottes letzte Kinder.«
     
    Papa hatte sich noch einmal am Fleisch eines der anderen gestärkt, aber es war zu spät. Das warme Rote war entkommen. Er hatte es noch ganz in der Nähe spüren können, war seinem Instinkt gefolgt und dennoch zu langsam gewesen. Ein merkwürdiges Ding, das einem Auto ähnelte, war mit dem warmen Roten weggefahren. Er war sich nicht sicher, aber konnte es sein, dass da plötzlich sogar mehr warme Rote drin gewesen waren? So schnell er konnte, war er dem Weg gefolgt, den die Häuser ihm freigaben, suchte im hellen Leuchten, dass ihm jetzt nicht mehr solche Probleme bereitete. Ja, es waren mehrere warme Rote in diesem Auto. Sie fuhren auf eine Gruppe anderer Dunkler zu, schleuderten einige von ihnen zur Seite und verschwanden schließlich.  
    Knurrend starrte Papa ihnen hinterher. Die Stärke, die er aus den anderen gewann, die so waren wie er, hielt nicht lange vor. Lag es am hellen Leuchten oder daran, dass die anderen dunkel und kalt waren? Ein Problem, das ihm ein diffuses Unbehagen bereitete, für das sein Bewusstsein kein Wort fand. Er wurde sich der Präsenz der anderen bewusst, die hinter ihm standen. Sie blickten ihn

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