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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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Moment misstrauisch an. Dann warf sie ihm ein Paar fest aussehende, knöchelhohe Wanderschuhe hin.
    »Hier. Die müssten passen. Vierundvierzig, extra breit.«
    Ohne ein weiteres Wort schnappte sie sich die Rucksäcke und ging zu Pfarrer Starks Papamobil . Frank atmete tief durch. Dann folgte er ihr.  
     
    Der dunkle Mann fand viele gute Anlagen in Papa. Zorn, Neid, Gier … Aber auch die Vergangenheit dieses Untoten war interessant.
    Einst ein Soldat, war er unehrenhaft aus der Armee entlassen worden. Alkohol und eine Prügelei mit einem Vorgesetzten, danach der Absturz im Privatleben. Arbeitslos, nur geringe Bezüge, schließlich Hilfsarbeiter in einer Zeitarbeitsfirma und zuletzt dann ein Ausweg aus diesem Teufelskreis, ein richtiger Job als Hausmeister. Ein Absprung jedoch, der für diesen Mann, der andere Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten gewohnt war, keinen Ausgleich darstellte. Als alternativlos hatte er damals seine Lage eingeschätzt, und die Tätigkeit letztendlich angenommen, die ihm zwar mehr Geld einbrachte, ihn aber noch weiter herunterzog in den Strudel aus Selbstmitleid und Selbsthass.
    Und die Wut in Tomasz war immer größer geworden.
    Zwischen all dem sah der dunkle Mann immer wieder den Alkohol, die Gier nach Macht und die heiße Wut auf die Welt der glücklichen Faulenzer um Tomasz herum aufblitzen. Wut, Neid und Gier auf die anderen, mit ihren schicken Autos, ihren teuren Klamotten und den heißen Bräuten, während daheim auf ihn nur ein farbloses Weib und ein plärrendes Gör warteten. Und immer wieder sah der dunkle Mann die Gewalt, die Tomasz gegen seine Frau und seine Tochter richtete, einen kleinen rothaarigen Teufel.
    Das war nicht immer so gewesen. Es gab da in der Vergangenheit eine Zeit, in der er ein guter Vater gewesen war. Was hatte ihn so verändert?
    Der dunkle Mann griff noch tiefer in das Bewusstsein des Untoten, und dann fand er die Antwort.
    Krieg.
    Tomasz Adamcyk war im Kosovo eingesetzt gewesen, hatte als Mitglied der Friedenstruppen so viel Leid und Gewalt gesehen, dass er sich in den Alkohol geflüchtet hatte.  
    Ja, fand der dunkle Mann. In dieser Kreatur hatte er tatsächlich ein beinahe perfektes Werkzeug gefunden. Vorsichtig flüsterte er dem Bewusstsein Geheimnisse zu. Nur einflüstern, nicht direkt eingreifen. So lauteten die Regeln. Aber ein wenig würde er sie schon beugen können, wenn er nur vorsichtig genug war.
    Und so gab er Papa, der sich jetzt selbst als Tomasz verstand, ein klein wenig von der Fähigkeit zurück, welche die Menschen in ihrem Größenwahn Denken nannten.
    Als der dunkle Mann fertig war, hingen schwere Wolken über dem verwüsteten und entvölkerten Köln. Ein schwacher Wind brachte die erste Ahnung von einem nahenden Sturm, trieb Papier und vergessene Kleidung über die Straße. Irgendwo in der Nähe heulte ein Hund. Der dunkle Mann lehnte sich zurück, tauchte aus den Tiefen des fremden Bewusstseins wieder auf. Sein Finger deutete auf eine schmale Brücke, die über den Rhein führte.
    »Dort drüben.«
    Tomasz öffnete die Augen. Dumpfes Verstehen glomm in ihnen auf, und der Zombie folgte mit seinem Blick der Geste des dunklen Mannes. Als er sich wieder umwandte, war Gabriel weg. Aber das war egal.
    Tomasz hatte eine Aufgabe.
    Tomasz würde wieder in den Krieg ziehen.
    Ein letzter Blick auf seine Truppen, die sich langsam wieder aufrappelten, dann marschierte er los.
    Die Wolken über Köln versprachen ein kräftiges Gewitter.
     
     
     

Kapitel VIII
    Auf der Flucht
     
    Sandra bildete die Vorhut der kleinen Gruppe. Mit ihren ausgreifenden Schritten legte sie ein enormes Tempo vor, dem Pfarrer Stark mit seiner schweren Ausrüstung kaum folgen konnte. Sie hatten beschlossen, dass er ihre Nachhut bilden sollte, weil er von ihnen am besten ausgerüstet war. Frank hielt sich in der Mitte und versuchte krampfhaft, den Anschluss an Sandra nicht zu verlieren und gleichzeitig den Pfarrer nicht abzuhängen. Frank und Sandra trugen die beiden Trekkingrucksäcke, in die sie so viel an Konserven und Trinkwasser aus den erbeuteten Vorräten des Pfarrers gepackt hatten, wie eben hineinpasste. Stark hatte einen etwas kleineren Rucksack, der für Medikamente und Erste-Hilfe-Material vorgesehen war, sollten sie welches finden.
    Sie befanden sich etwa auf der Mitte der Brücke, als die ersten Regentropfen schwer auf sie niederprasselten. Der war endgültig mit dunklen Wolken zugezogen. Ein unangenehmer Wind blies über die Brücke. Er brachte einen

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