Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
Vom Netzwerk:
Südbrücke?«
    Stark stieg aus dem kleinen Gefährt und nickte.
    »Richtig, mein Sohn.«
    »Aber … das ist ganz am anderen Ende von Köln, quer durch die Stadt von unserem Ziel entfernt!«
    »Auch richtig. Aber diese Brücke ist die Einzige, die wir passieren können. Die Deutzer Brücke ist meines Wissens nach vermint, die Severinsbrücke hast du vielleicht selber gesehen. Vollkommen verstopft. Alle anderen Brücken würden uns vielleicht unserem Ziel näher bringen, aber vorher müssten wir uns ebenso durch halb Köln durchschlagen. Wenn auch auf der falschen Seite. Und ich weiß nicht, wie es auf den anderen Brücken aussieht. Also ist das der Weg, den der Herr uns weist.«
    Sandra stieg aus dem Wagen. Sie nickte Frank zu.
    »Ja, er hat recht. Außerdem ist auf der anderen Seite unsere Chance größer, unsere Ausrüstung aufzubessern. Dort gibt es auf unserem Weg mehr Fachgeschäfte, Apotheken ...«
    Frank nickte mit einer säuerlichen Miene.
    »Ja. Und mehr von diesen Dingern, die uns als kleine Canapés betrachten.«
    Stark lächelte.
    »Fürchte dich nicht, mein Sohn. Der Herr ist unser Hirte, und es wird uns an nichts mangeln.«
    Vor allem nicht an Gründen, die Beine in die Hand zu nehmen , dachte Frank, schwieg aber. Der Pfarrer war ihm einerseits willkommen, andererseits aber auch suspekt. Er war eine lebende Erinnerung an eine Zeit, als seine Eltern noch lebten, und als die Welt noch in Ordnung war. Die Sprüche des Pfaffen kannte er zur Genüge. Stark sah sich um. Gedankenverloren strich er sich über seinen Bart.  
    »Wartet hier«, sagte er unvermittelt. »Ich bin sofort wieder da.«
    »Wo willst du hin?«, fragte Frank, ohne auf die persönlich gewordene Anrede zu achten, die ihm herausgerutscht war. Stark war schon halb auf der Straße. Er blieb stehen und drehte sich um.
    »Wir werden zu Fuß weitergehen müssen, mein Sohn. Und damit wir unsere Ausrüstung auch vernünftig werden tragen können ...«
    Er deutete ein Stück die Straße hinunter. Ein Schuhladen mit einer Scheibe, die noch intakt war. Stark war schon auf dem Weg dorthin.
    »Willst du dir Wanderschuhe klauen?«
    »Eine gute Idee, mein Sohn«, rief Stark über die Schulter zurück. »Nennt mir eure Größen, dann sehe ich nach.«
    »Geht es auch etwas leiser?«, fauchte Sandra. »Mit eurem Gegröle lockt ihr noch alle Zombies aus ganz Köln her!«
    Frank senkte seine Stimme.
    »Ja, okay. Trotzdem frage ich mich, was der Herr Pfarrer da in dem Laden will?«
    Sandra sah ihn erstaunt an. In ihrem Blick flackerte so etwas wie eine enttäuschte Erkenntnis auf. Das Gefühl der Nähe, das sich zart zwischen ihnen aufgebaut hatte, zerriss wie ein Spinnfaden.
    »Du gehst nicht oft shoppen, oder?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »In diesem Schuhladen gibt es nicht nur vernünftiges Schuhwerk, es gibt dort auch Rucksäcke. Zwar keine besonders guten, aber immer noch besser als solche aus Kopfkissenbezügen. Willst du alles mit den bloßen Händen tragen, was wir brauchen? Ich dachte, du wärst so ein guter Planer, ein Typ, der zwar erst überlegt bevor er handelt, dann aber auch anpackt?«
    »Ja schon, aber …«
    »Kann es sein, dass dir das alles etwas zu spontan wird? Wir müssen improvisieren!«
    Bevor Frank antworten konnte, hallte das klare Klirren und Scheppern von zerbrochenem Glas über die Straße. Sandra schüttelte den Kopf.
    »Und der Herr Pfarrer ist in seinem Gottvertrauen auch ein wenig unvorsichtig. Welche Schuhgröße hast du?«
    »Hä?«, machte Frank, durch den plötzlichen Themen- und Stimmungsumschwung total aus der Bahn gebracht.
    »Deine Schuhgröße!«
    »Vierundvierzig, eher breit.«
    Sandra lief zum Schuhladen.
    »Halte die Stellung und warne uns, falls wir Besuch bekommen.«
    Frank sah ihr verdattert hinterher. Das ging ihm alles in der Tat ein wenig zu schnell. Mit einem mürrischen Knurren griff er nach seiner Maschinenpistole. Grimmig schaute er die Straße entlang, ob sich dort vielleicht Feindbewegung zeigte. Der Himmel verdunkelte sich langsam. Frank vermutete, dass bald ein Unwetter aufziehen würde. Das bedeutete Dunkelheit. Und das wiederum würde die Zombies schneller machen. Und sicher auch die, die schon jetzt viel zu schnell für normale Untote waren, sofern man überhaupt von normalen Zombies sprechen konnte. Er schluckte trocken und hielt seine Maschinenpistole fester.  
    Dann wurde ihm bewusst, dass er keine Munition mehr hatte.
    Mit einem herzhaften »Scheiße!« drehte er sich auf dem Absatz um

Weitere Kostenlose Bücher