Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)
erreichten sie den Weg. Ohne innezuhalten, lief Sandra weiter, hieb im Laufen herabhängende Äste und in den Weg gewucherte Büsche zur Seite. Frank riskierte einen Blick zurück. Die Armee der Untoten hatte die Brücke knapp zur Hälfte überquert. Immer noch haftete ihr eine Aura des Unausweichlichen an. Sie rannten nicht, sie torkelten nicht … sie marschierten einfach stumm weiter. Und es waren mehr als noch kurz zuvor. Es sah beinahe so aus, als würden alle rechtsrheinischen Zombies aus ihren Löchern kriechen, um sie zu jagen. Notfalls quer durch die Stadt, wo sie weitere Verstärkung erhalten würden. Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel, dem ein kräftiger Donner umgehend folgte. Frank wandte sich ab und lief Sandra und Pfarrer Stark hinterher.
Sie folgten dem Weg, der durch eine kleine Parkanlage führte. Dann kamen sie an einen Spielplatz. Sandra blieb stehen und sah sich um. Frank dankte ihr im Geiste und stützte sich schwer atmend mit den Händen auf den Knien ab. Auch Stark zeigte erste Probleme mit der Kondition. Sandra atmete nur etwas schneller, schien aber sonst noch fit zu sein. Sie waren alle nass bis auf die Knochen. Eine ganze Batterie von Blitzen zuckte über den tiefdunklen Himmel, einer heller als der andere, und der Donner rollte wie ein himmlisches Artilleriesperrfeuer in rascher Folge über sie hinweg.
»Wir müssen irgendwo Schutz suchen«, sagte sie zwischen zwei himmlischen Paukenschlägen. »Die Frage ist nur, wo.«
»Die Häuser dort?«, fragte Frank.
»Zu unsicher«, brummte Stark. »Wir wissen nicht, wer oder was da noch lebt.«
»Und die Straßen sind total zugeparkt und vermüllt«, sagte Sandra. »Wir haben also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder weiter bei diesem Unwetter zwischen den Autos herumturnen, oder versuchen in einem Haus Schutz zu finden, ohne die Bewohner zu wecken.«
Frank richtete sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht ... und wurde plötzlich zur Seite gerissen. Er roch Fäulnis und spürte kalte Klauen, die sich in sein Gesicht krallen wollten. Ein unbeherrschter Laut der kreatürlichen Angst raste haltlos seinen Hals hoch . Noch im Fallen versuchte er, sich aus dem Griff des Zombies zu winden.
»NEHMTESWEGVONMIRNEHMTESWEGNEHMTESWEG«
»Dreh dich um! Pack seinen Kopf!«
Sandra hatte gut reden! Das Ding, das da auf seiner linken Seite lag, drückte seinen rechten Arm auf den Boden.
»So helft mir doch! HELFT MIR!«
Etwas zerrte an dem Ding, das Gewicht auf Franks Seite wurde leichter. Er drehte sich auf den Rücken. Stark hatte den Zombie von ihm heruntergerissen, doch der Untote war wie ein tollwütiges Tier, dass nur noch ein Ziel kannte. Mit einer nahezu lässigen Bewegung warf er den schwer gepanzerten Pfarrer zur Seite und sprang erneut auf Frank zu, anstatt sich Stark zuzuwenden. Frank hob abwehrend die Hände, als der Schädel des Zombies in einer Wolke aus Haaren und Knochensplittern explodierte. Frank konnte gerade noch seine Füße wegziehen, als der leblose Körper des Zombies zu Boden fiel.
Frank blieb zitternd liegen. Langsam ließ er die Hände sinken und drehte den Kopf. Sandra stand mit gebeugten Knien hinter ihm, ihre rechte Schusshand mit ihrer Linken abstützend. Abwartend fixierte sie die Reste des Zombies.
»Musstest du unbedingt schießen, während das Ding auf mir rumhockte?«, fragte er mit zittriger Stimme.
Sandra entspannte sich.
»Steh auf, Frank. Alles in Ordnung, Vater?«
Stark schob sich seitlich in Franks Blickfeld.
»Ja. Bei Gott, das Ding war unglaublich stark!«
»Und wo eines ist, sind bestimmt noch mehr.« Sandra wandte sich von den beiden ab. »Die haben für uns die Wahl getroffen. Wir nehmen die Pest«, sagte sie und hielt auf die Straße zu. Stark griff nach Franks Hand und half ihm auf.
»Alles okay mein Freund?«
»Ja. Besser wir machen, dass wir hier wegkommen. Die Schnellen von der Brücke werden den Schuss gehört haben.«
Ein Blitz zuckte über den Himmel, gefolgt von einem Donnerschlag, der Frank bis ins Mark erschütterte. Stark bekreuzigte sich. Schweigend folgten die beiden ungleichen Männer Sandra, die fast schon hinter der nächsten Ecke verschwunden war, als plötzlich die Sirenen losheulten. Ihr an- und abschwellendes Heulen wurde immer wieder vom Donnern des Gewitters übertönt. Sandra blieb stehen und sah sich um. Frank und Pfarrer Stark schlossen schwer atmend zu ihr auf.
»Verdammt!«, rief Sandra. »Was soll das?«
»Wie jetzt weiter?«, keuchte
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