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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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zusammen. Glory war es nicht gewesen, und ich war es auch nicht.
    Garrett.
    Ich wollte es nicht glauben, aber es konnte niemand sonst gewesen sein. Garrett hatte die Pistole in der Gefriertruhe platziert. Sie befand sich die ganze Zeit schon in seinem Besitz, von dem Moment an, als er den Mord beging. Jetzt, wo es zu spät war, sah ich klar vor mir, was er wirklich war: ein Lügner, der schnell bei der Hand war, Leuten, die ihm in die Quere kamen, mit Gewalt zu drohen. Und die restlichen Teile des Puzzles fanden sich jetzt auch ein: Garrett, der mich zu dem Atombunker am Copper Creek führte, den nicht einmal die Feuerwehr kannte; Jesse, der mir erzählte, dass der Waffendieb im Bunker gewesen war und dass ich ihn aus China Lake kennen musste. Scheiße.
    Garrett Holt, der mir zufällig immer dann begegnete, wenn ich gerade mit den Standhaften zusammengetroffen war. Garrett Holt, der wusste, wann und wo sich die Standhaften mit Brian zur Übergabe der Sidewinder treffen wollten. Kein Wunder – schließlich hatte er die ganze Zeit mit ihnen unter einer Decke gesteckt: Er war der Insider in China Lake. Er hatte den Waffendiebstahl nicht nur untersucht, er hatte ihn auch selbst organisiert, dabei Beweise unterdrückt und den Verdacht von sich auf Brian gelenkt. Ich wusste nicht, warum er die Waffen gestohlen oder warum er Pastor Pete getötet hatte, aber eines wusste ich: Er hatte von mir verlangt, dass ich in Tabithas Haus zurückkehrte. Und ich hatte auf ihn gehört.
    Er hatte Brian und mich in diese Falle gelockt und mich von den anderen Beamten getrennt. Niemand sonst hatte sein Versprechen gehört, die Polizei in Santa Barbara zu benachrichtigen. Er hatte gar nicht dort angerufen. Die Hilfe würde nie eintreffen.
    »Genug davon«, zischte Paxton. »Wir müssen Gewehr bei Fuß stehen, wir können uns nicht leisten, die Munition in der Garage zu verlieren.«
    Chenille ignorierte ihn. Sie stellte ein Bein auf den Hydranten. Sie wollte ihm ihre Überlegenheit demonstrieren, indem sie bis zur letzten Sekunde abwartete.
    In meiner Not fiel mir nichts anderes ein, als sie gegeneinander aufzuhetzen. Ich zeigte auf Chenille. »Garrett Holt hat die Pistole in der Truhe platziert, und Sie haben das die ganze Zeit gewusst.«
    »Wer?«, fragte Paxton.
    Natürlich, Garrett Holt war wahrscheinlich nicht sein richtiger Name. »Der Beamte vom NCIS, der den Angriff geleitet hat. Der Typ, der Ihnen die Waffen verkauft hat.«
    Paxtons Augen blitzten zu Chenille hinüber. »Der hat den Angriff geleitet?«
    »Er konnte nichts dagegen tun, FBI und ATF wollten zuschlagen«, sagte sie.
    »Aber sie haben Curt erschossen.«
    »Wer sich mit Hunden schlafen legt, wacht mit Flöhen auf, Isaiah. Das ist der Preis, den wir bezahlen mussten, als wir uns für das Gefecht gerüstet haben.«
    Mein Puls raste. »Er hat die Tatwaffe dort hinterlassen, er ist der Mörder von Pastor Pete. Und Sie haben es gewusst, Chenille.«
    »Ist das wahr?«, flüsterte Paxton.
    Als sie nur mit den Schultern zuckte, färbte sich sein Gesicht dunkelrot.
    »Das hast du gewusst? Und hast mir nichts gesagt?«
    Sie zog ihre Tarnhosen hoch. »Es hätte doch nichts geändert. Pete war es vorbestimmt zu sterben. Man akzeptiert das Schicksal und hadert nicht damit, wie es zustande kommt.«
    Tabitha fing an zu weinen.
    Chenille gab einen angeekelten Laut von sich. »Du armselige kleine Göre. Wenn du nicht die Kraft hast, die Vorsehung zu akzeptieren, dann bist du genauso schwach wie Pete.«
    Paxton starrte sie an. »Frau, von was redest du da?«
    »Von Petes und meinem Schicksal. Sie sind verbunden, aber er konnte das nicht erkennen, obwohl es klipp und klar in der Offenbarung nachzulesen ist. Die Zeugen weissagen und werden getötet, dann taucht die Frau auf. In Kapitel zwölf geht es weiter: Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet. Isaiah, du brauchst mich gar nicht so dämlich anzuschauen, die beiden Passagen stehen auf der gleichen Seite!«
    Paxton war sichtlich schockiert. »Chenille, du bist nicht die Frau mit dem Mond unter ihren Füßen und einer Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Diese Frau war schwanger: Und sie schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt.«
    »Das ist ein anderer Absatz.«
    »Das steht im gleichen Satz, nur durch einen Doppelpunkt abgetrennt.«
    »In meiner Bibel steht ein Semikolon.«
    »Aber nicht in meiner King-James -«
    »Isaiah, das ist doch alles metaphorisch!«
    »Du hast nie

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