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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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draußen ertönten das Popcorngeprassel hochgehender Munition und das Baritonecho einer Granate. In der Garage war der unbemannte Guerillakampf in vollem Gange. Flammen knisterten im Stakkato. Das Feuer hatte sich auf die Eichen ausgeweitet. Vor dem Fenster fiel ein Ascheregen, Blätter leuchteten rot auf, und Rauchwolken begannen in die Hütte einzudringen. Das Ganze würde ziemlich bald in die Luft fliegen.
    »Sie will, dass sie beide da drinnen verbrennen«, rief Tabitha.
    Wieder schob ich sie zur Seite, legte das Gewehr an und feuerte auf das Türschloss. Holzsplitter flogen durch die Luft, der Rückstoß rammte das Gewehr gegen meine Schulter. Wie eine Furie trat Tabitha die Tür auf.
    Wir prallten gegen eine Wand aus stehender Hitze. Flammen hatten sich in einer Ecke des Zimmers eingenistet, der Rauch stand bereits unter der Decke. »Nein!«, schrie Tabitha. Aber das Zimmer war leer, das Fenster offen. Über das Prasseln des Feuers hinweg hörten wir Lukes verängstigte Stimme in der Ferne verhallen.
    »Sie sind durch den Hinterausgang raus«, sagte ich.
    »Der Pickup«, rief Tabitha.
    Wir rannten zur Vordertür. Ich versuchte nachzuladen, aber kein Geschoss sprang heraus. Die Waffe war leer. Ich ließ sie fallen, rannte an Brian und Jesse vorbei und schnappte nach Marcs Beretta, die immer noch draußen im Dreck lag.
    Chenille war nicht beim Pickup. »Wo sind sie hin?«, schrie Tabitha. Der Wind peitschte auf uns ein, die Flammen loderten hoch auf, große Feuerbänder hatten sich über die Bäume bis aufs Dach der Hütte ausgebreitet.
    Ein schrilles Geräusch, möglicherweise ein Schrei, drang von jenseits der Hütte an unsere Ohren. Wir stürmten los. Als wir um die Ecke bogen, sahen wir, wie Chenille Luke auf einem Pfad hinunter in die Gestrüpplandschaft zerrte.
    »Du kümmerst dich um Brian«, sagte Tabitha; offenbar wollte sie Lukes Verfolgung aufnehmen. Ich drückte ihr die Pistole in die Hand. Sie griff danach mit einer Hand, von der noch Brians Blut tropfte, und rannte los.
    Die Hütte stand in Flammen. Feuer schlug aus den Fenstern, Rauch quoll durch das Dach. Bäume und Sträucher wiegten sich im Todestanz in den Flammen. Der Wind blies bergab – in die Richtung, in die Chenille mit Luke verschwunden war.
    Ich jagte zur Eingangstür. Die Hitze war kaum auszuhalten, der Lärm entsetzlich. Jesse war über den Boden gerobbt, um zu Brian zu gelangen.
    »Nein, ich kümmer mich um ihn«, schrie ich ihm zu.
    Beißende Rauchschwaden senkten sich herab und nahmen mir die Atemluft. Ich keuchte. Gebückt tastete ich mich zu Brian vor. Neben ihm starrte Paxton mit toten Augen in die Flammen. Aus einer Tasche seiner Jeans ragten die Autoschlüssel. Chenille hätte also den Pickup gar nicht nehmen können, selbst wenn sie gewollt hätte.
    Brian war kaum noch bei Bewusstsein. Er reagierte nicht, als ich ihn unter den Armen packte. Hustend schleppte ich ihn in Richtung Tür und hinterließ dabei eine Blutspur. Bereits jetzt fühlte sich sein Körper an, als ob kein Leben mehr in ihm steckte. Ich nahm all meine Kraft zusammen, bäumte mich auf, nein, auf keinen Fall wird er hier so sterben. Schließlich waren wir an der Tür; ich spürte den kühlenden Wind an meinem Rücken, stieß japsend gegen Hindernisse, stolperte von der Veranda in den Dreck – und konnte endlich wieder atmen. Links von mir hangelte sich Jesse mit den Armen von der Veranda herunter. Er ließ den Kopf hängen, sein Gesicht war rußgeschwärzt. Im nächsten Moment stürzte das Dach ein. Flammen barsten durch die Tür und das Vorderfenster. Mit schweren Beinen zerrte ich Brian bis zum Jeep.
    Sein Kopf fiel zur Seite, seine Augen rollten unkontrolliert in den Höhlen, während er versuchte sie zu fokussieren. Neben der Hütte ging ein Eukalyptusbaum krachend in Flammen auf. Bei dem Geräusch riss er die Lider auf.
    »Ev -«
    »Wir schaffen dich jetzt hier weg.« Ich konnte kaum noch sprechen, so viel Kraft hatte mich die Schlepperei gekostet. Er hatte gut achtzig Kilo auf den Knochen. Der Rauch trieb mir die Tränen in die Augen. Ich öffnete die Beifahrertür des Jeeps. »Brian, du musst in den Wagen steigen.«
    Er schien mich nicht zu hören.
    »Brian!« Ich würde ihn nie alleine hochheben können. »Du musst mir jetzt helfen.«
    Er drehte den Kopf zu mir. Halbherzig hob er eine Hand zum Wagen.
    Ich beugte mich vor und starrte ihm aus kürzester Distanz ins Gesicht. »Auf die Beine, Commander! Hoch jetzt! Sofort!«
    Er blinzelte und kam wieder

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