Gottessoehne
zu gut mein Lieber. ER will sich endlich auch ein wenig amüsieren.« »Wer? Wen meinst du?« »Mein Gemahl!« »Was geht mich dein beschissener Ehemann an?« »Oh, ich würde an deiner Stelle nicht in so einem Ton von ihm reden. ER will dich unbedingt kennenlernen. ER denkt, dass du gut in sein großes Team passen würdest. ER wartet schon sehnsüchtig auf dich. Wir werden jetzt ein wenig spielen, aber nach meinen Regeln.« Ihr Mund verzog sich zu einem boshaften Lächeln, ihre Augen bohrten sich in die seinen und offenbarten ihm ihr wahres Wesen. Robs Knie begannen zu zittern, aber nicht vor Lust, sondern vor blankem Entsetzen.
Kapitel 3
Beschwingt lief Kate die Steintreppe des Museum of Modern Art hinab. Sie fühlte sich inspiriert und voller kreativer Energie. Fast jeden Sonntag hatte sie bereits eines der unzähligen Kunstmuseen von New York besucht. Irgendwann, so hoffte sie, würde sich auch eines ihrer Kunstwerke in einer dieser ehrwürdigen Hallen wiederfinden. Vorausgesetzt natürlich, sie vollendete endlich eines. Sie schlenderte die Straße in Richtung U-Bahn-Station entlang. In ihrem Kopf schwirrten Visionen von Bildern, die nur darauf warteten, von ihr verwirklicht zu werden. Plötzlich riss sie lautes, wütendes Hundegeknurre aus ihren Tagträumen. Vor einem Müllcontainer zwischen zwei Häusern, hatten sich einige Straßenköter versammelt, die einen Mann, der auf dem Container balancierte, bedrohlich anknurrten. Obwohl sie das Gesicht des Mannes nicht richtig erkennen konnte, da es im Schatten des angrenzenden Hauses lag, zeigte seine Haltung unverkennbar große Angst.
Kate sah sich um und hob dann ein paar Steine vom Gehweg. »He, macht, dass ihr da wegkommt!« Sie warf die Steine gegen die Wand des metallenen Containers und das laute klirrende Geräusch sowie einzelne Treffer auf ruppigem Fell, ließen die Meute auseinanderpreschen. Kate lief auf den Container zu und der Mann sprang herunter. »Sind Sie okay?« »Ja, danke. Vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben. Ich weiß gar nicht, was die Biester von mir wollten«, antwortete eine tiefe, männliche Stimme, deren melodischer, sanfter Klang, Kates Sinne sofort aufhorchen ließ. Der Unbekannte trat aus dem Halbdunkeln und lächelte.
Kate stockte der Atem. Noch nie hatte sie einen solch schönen Mann gesehen. Er überragte sie um einen halben Kopf. Sein braunes, leicht gewelltes Haar hing ihm lässig ins Gesicht. Unter schwarzen, langen Wimpern glänzten sie blaue Augen freundlich an. Sein strahlendes Lächeln entblößte eine Reihe makelloser weißer Zähne. Er sagte etwas. Zumindest sah Kate seine Lippen sich bewegen, doch der Sinn seiner Worte wollte nicht bis zu ihr vordringen. Dann beugte er sich zu ihr, sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Ich habe das Gefühl, dass es Ihnen im Gegensatz zu mir nicht allzu gut geht. Alles in Ordnung?« Kate stieß hörbar die Luft aus ihren Lungen. »Äh, ja, doch.« Eine ihr alt bekannte Wärme stieg in ihre Wangen und ihre Finger nestelten nervös an dem Schulterriemen ihrer Handtasche. »Sind Sie gebissen worden?«, stieß sie hervor, die eigene Stimme in ihren Ohren ein wenig zu schrill. »Nein, das nicht. Aber ich muss zugeben, dass ich Angst vor Hunden habe und das spüren sie wohl.« Verlegenheit spiegelte sich auf seinem Gesicht. »Nun ja, es ist Ihnen zum Glück nichts passiert.«
Sag doch etwas, stehe hier nicht so rum. So eine Chance bekommst du nie wieder. Gib ihm deine Telefonnummer oder nein noch besser, frag nach seiner, ach...
»Darf ich Sie denn als Dankeschön zu einem Kaffee einladen?« Fragend hob er eine Augenbraue und neigte den Kopf leicht zur Seite. »Oh, gerne.« »Freut mich, dass Sie meine Einladung annehmen. Wäre es Ihnen recht, wenn Sie das Lokal vorschlagen würden? Ich kenne mich in New York nicht so gut aus.« »Sie sind nicht von hier?« »Ich dachte, das hätten Sie schon an meinem Akzent gehört«, lachte er. »Ja, ich konnte ihn nur nicht einordnen. Aber jetzt wo Sie es sagen. Sind Sie vielleicht Engländer?« Wieder ertönte das melodische, erfrischende Lachen. «Genau, Sie haben es erraten. Ich komme aus England. Übrigens, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sam Saveal.« Er reichte ihr die Hand, Kate ergriff sie und ein warmes Prickeln breitete sich über ihren Arm aus. «Ich bin Kate. Kate Wilson.« Kate hätte seine Hand am liebsten nicht mehr losgelassen. Er strich sich durch die Haare. »Also, wohin nun, Mrs. Wilson?«
»Ach ja,
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