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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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runter bis zu dem öffentlichen Diskussionsforum für Nutzer des Video Online Dienstes. Flüchtig überflog sie die vorwiegend entsetzen Kommentare, als ihre Aufmerksamkeit bei dem Wort »Ritualmord« hängenblieb. Sie klickte den Beitrag an. Ein Internet-User, der unbedingt anonym bleiben wollte, behauptete, tiefer gehende Details über das Verbrechen zu kennen.
    Der Tod der ausschließlich männlichen Opfer wäre allesamt durch Genickbruch herbeigeführt worden. Der Kopf des Mafiabosses sei um 180° Grad verdreht gewesen, was wiederum ein Indiz für einen Ritualmord sein könnte. Bei der Obduktion der Leiche hatte man in ihrem Magen den Speicherchip eines Laptops gefunden, auf dem die Polizei unter anderem kinderpornografisches Material sichergestellt hatte. Die oder der Täter hätten keine nennenswerten Spuren am Tatort hinterlassen.
    Kate wurde es übel und sie schüttelte angewidert den Kopf. Entschlossen klappte sie den Laptop zu.
So einen schönen Tag wollte sie sich nicht verderben lassen. Sam! Ob er sie wirklich anrufen würde? Hoffentlich! Aber was konnte so ein toller Typ schon an ihr finden. Alleine schon sein Name. Sam Saveal klang wie eine Verheißung.
    Diese Nacht brachte Kate einen traumlosen Schlaf, aus dem sie am nächsten Morgen erfrischt aufwachte.

Kapitel 4
     
     

    Kate blickte aus dem fahrenden Zug hinaus in die Dunkelheit des U-Bahnschachtes. Sie träumte mit offenen Augen. Die Arbeit hatte ihr seit langer Zeit wieder Spaß gemacht. Die olle Mrs. Marsh war heute viel freundlicher als sonst gewesen und gestern Abend hatte sie endlich eines ihrer Bilder vollendet. Sie schmunzelte, als sie an die Mittagspause dachte. Diesmal war sie es gewesen, die Lucy mit ihrem Redeschwall mundtot gemacht hatte. Lucy hatte ihr zugezwinkert und gemeint, dass sie sich wohl in diesen Sam Soundso verguckt hätte. Kate musste ein Kichern unterdrücken. Da piepste ihr Handy.
Oh, eine SMS von Martin. »Charlene ist soeben Mutter geworden und würde sich freuen, wenn du sie im Memorial Krankenhaus besuchen kommst.«
Wenn sie die nächste Station aussteigen würde, um dann die Linie 5 zu nehmen, könnte sie direkt zum Memorial Krankenhaus fahren. Sie war einfach zu neugierig auf Charlenes Baby.
    Krankenhäuser lösten in Kate immer Beklemmungen aus. Als sie durch die Linoleum belegte Empfangshalle schritt, sank ihre gute Laune sofort. Sie stieg in den Fahrstuhl und drückte auf den 3. Knopf – die Geburtenstation. Verstohlen wischte sie ihren Finger an der Jeans ab. Gab es in Krankenhäusern nicht eine Unmenge von gefährlichen Keimen, die es nur auf einen abgesehen hatten?
    Im 3. Stock angekommen, fragte sie eine Krankenschwester nach Charlenes Zimmernummer und steuerte diese dann zielstrebig an.
    Kate klopfte. Niemand antwortete. Vorsichtig öffnete sie die Tür und spähte hinein. Charlene saß aufrecht im Bett, den Mund weit aufgerissen, Tränen liefen über ihre eingefallenen Wangen. Strähniges, braunes Haar hing ihr bis über die Schulter, während sie stumm den Kopf schüttelte. Kate erblickte Martin, der neben Charlenes Bett stand. Er hielt ihre Hand und redete leise und beruhigend auf sie ein. In seinem Gesicht war Entsetzen und Verbitterung zu lesen. Eine Krankenschwester trat neben das Bett, in der rechten Hand hielt sie eine Spritze. Kate zog erschrocken die Luft ein und alle Augenpaare hefteten sich auf sie. »Kate!«, hörte sie Charlene mit Tränen-heiserer Stimme flüstern. »Du hier? Kate, das ist nicht mein Kind! Das ist nicht mein…« Martin berührte seine Frau an der Schulter, sie drehte sich von ihm weg. »Liebes, wie kannst du nur so etwas sagen? Es ist doch unser gemeinsames Kind, auf das wir so lange gewartet haben.« Sein verstörter Blick glitt flehend von Charlene zu Kate, die noch immer in der Türöffnung verharrte. »Was wollen Sie?«, fragte die Krankenschwester barsch. »Ich muss Sie bitten zu gehen. Sofort!« »Kate, nein! Bleib hier.« Kate trat zögernd ein und zog die Tür hinter sich zu. In Charlenes weit aufgerissenen Augen, die ihren Blick suchten, flackerte wilde Panik. »Es hat kein Gesicht! Das Ding hat kein Gesicht!« »Bitte gehen Sie jetzt!« Die Krankenschwester schob Kate mit Nachdruck aus dem Raum und schloss die Tür. Fassungslos starrte Kate auf die weiße Tür des Krankenzimmers. Sie schaute den Flur hinunter und entdeckte einen Kaffeeautomaten. Wie betäubt ging sie zu dem Automaten, zog sich einen kräftigen Kaffee und ließ sich auf einen der nebenstehenden

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