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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Olsen wäre eine Heilige gewesen. Ich habe auch in dem Reitstall angerufen und an Lisannes Stelle gefragt, ob sie einen Platz für den lieben Absalom hätten. Das war an dem Tag, an dem Lisanne mich zu dem Foto befragt hatte.«
    » Sie waren das? Warum?«
    »Eine falsche Spur, damit Sie es nicht so einfach haben … Es hat doch gut geklappt, oder?« Sie klang stolz.
    »Und was hat es mit dem Angriff neulich Nacht auf Dettendorf auf sich?«, mischte sich Pia zum ersten Mal in das Gespräch. Es war von Anfang an der Punkt gewesen, der nicht ins Bild gepasst hatte.
    »Damit habe ich nichts zu tun!« Marion Burmeister hob abwehrend die Hände und setzte eine beleidigte Miene auf.
    Also doch die Umgehungsstraße, dachte Pia. Jan Dettendorf und Frank Reuter hatten recht gehabt mit ihrer Behauptung, dass der Angriff nichts mit dem Mord zu tun hatte. »Und warum haben Sie Jan Dettendorf eine giftige Schlange ins Badezimmer gesetzt?«, fragte sie.
    »Ich hatte in Lisannes Terminkalender gelesen, was Jan und sie zusammen in Hamburg unternommen hatten. Der Hafenbasar ist ja dafür bekannt, dass man sich dort echte Schrumpfköpfe ansehen kann. Da musste ich annehmen, dass Lisanne auch Jan in ihre Entdeckungen eingeweiht hatte. Es tat mirleid um ihn, aber es half nichts. Und ich habe diese blöde Schlange benutzt, um Henriette damit in Schwierigkeiten zu bringen. Sie hat die Schlangen illegal gehalten.«
    »Und das Feuer im Haus der Mühlberg? Das haben Sie auch gelegt, oder?«
    »Ein letzter Versuch, das Unabwendbare noch zu verhindern. Ein dummer Fehler, aber ich war … Als ich Simon im Sarglager gefunden habe, da war ich außer mir vor Wut. Henriette hatte sein Leben verpfuscht! Sie war schuld an allem. Ich wollte sie und den Kopf und das ganze Haus vernichten! Ich habe an der Tankstelle einen Kanister mit Benzin gefüllt und bin zu ihr gefahren. Normalerweise war Henriette um diese Uhrzeit immer schon im Bett, sie wäre im Schlaf überrascht worden. Dass noch jemand im Haus sein würde, konnte ich ja nicht ahnen. Es gab einfach kein Zurück mehr. Ich hatte immer noch den Schlüssel zum Haus und ging rein. Ich hörte Stimmen von oben und goss das Benzin auf die Treppe. Dann zündete ich es an. Und es funktionierte!«
    »Und wie es funktionierte!«, bestätigte Gerlach grimmig.
    »Haben Sie jemals etwas Ungewöhnliches an Erich Stoppes Grab bemerkt?«, fragte Pia, die sich an das Gespräch mit Meta Stoppe erinnerte.
    »Komisch, dass Sie danach fragen. Das Grab war im Winter, wenn die Bäume entlaubt waren, von meinem Fenster aus gut zu sehen. Ich habe manchmal flackernde rote Lichter gesehen – Grablichter. Aber nur, wenn Henriette im Lande war … Meine Sorge war immer, dass Simon das eines Tages bemerken könnte.«
    »Sie hätten zur Polizei gehen können – jederzeit«, sagte Broders, »dann wäre sein Leben vielleicht anders verlaufen. Ihr Mann hätte sich irgendwann mit der Vergangenheit aussöhnen können.«
    »Ach ja? Und was wäre dann mit mir gewesen? Das Gerede im Dorf! Glauben Sie, ich wäre dann jemals zur Bürgermeisterin gewählt worden?«, entgegnete Marion Burmeister entrüstet.
    Selbstsucht und Eitelkeit, dachte Pia, gehörten die nicht zu den sieben Todsünden?

26. Kapitel
    D ie Tiefe Trift , die auf die baumbestandene Anhöhe zwischen den Wiesen und Knicks zuführte, wirkte fremd und vertraut zugleich. Einzelne Wolken standen als weiße Tupfer am strahlend blauen Himmel und gaukelten dem unwissenden Betrachter den Beginn eines wunderbaren Herbsttages vor.
    Allein der Geruch kündigte die Katastrophe an, die Henriette Mühlberg erwartete. Ihr Haus war abgebrannt, bis auf die Außenmauern zerstört. Als sie die Auffahrt hochfuhr, sah sie schon, wo der Rauch durch die Fensteröffnungen gequollen war und die verputzte Fassade des Hauses geschwärzt hatte. Der Dachstuhl war teilweise eingestürzt, der Rest wirkte wie ein schwarzes Gerippe. Ich muss mir keine Gedanken mehr über die Kosten für ein neues Dach machen, dachte sie grimmig.
    Zögernd stieg sie vom Fahrrad. Nun war das Haus nur noch für den Abriss bestimmt. Sie seufzte, und ihre Augen brannten, was nicht nur an dem scharfen Geruch nach verkohltem Holz liegen mochte. Dieses Haus war nicht nur ihre Heimat, ihr Zufluchtsort gewesen, sondern auch das einzige Erbe, das zu hüten sie sich verpflichtet gefühlt hatte.
    Die Polizei hatte ihr eingeschärft, die Brandruine keinesfalls zu betreten, denn es bestand Einsturzgefahr, und auch die Spurensicherung

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