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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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etwas zu retten gegeben hätte! Lächerlich. Aber Arnold war tot, und Simon versuchte, einen Kopf in meinem Ofen zu verbrennen. Arnolds Sachen, die in einem Seesack steckten, sollten danach in den Ofen.«
    »Er sprach von Arnold Plessows Kopf?«
    »Ich hatte ihn so verstanden, ja. Aber später habe ich das blutige Bündel ausgewickelt und mir dann den Rest der Geschichte zusammengereimt. Es war einfach grauenhaft! Ich habe Simon weggejagt und ihm zu verstehen gegeben, dass er es nicht wagen solle, Arzt zu werden – Mörder und Feigling, der er war. Sonst würde ich alles verraten.«
    »Das war Ihre Rache?«
    »Ich habe es damals nicht als Rache verstanden. Ich dachte, ich würde ihn schützen vor der Polizei, vor einem Prozess und all dem.«
    »Sie haben ihm bestimmt nicht geholfen. Sein Leben scheint nicht gerade glücklich verlaufen zu sein.«
    »Ich weiß. Aber Marions auch nicht.«
    »Sie wollten sich an Marion rächen?«
    Die Mühlberg zuckte mit den Schultern. »Es war eher so, dass ich ihr die Schwierigkeiten gegönnt habe. Sie hat zwar alles bekommen, was sie wollte, aber glücklich war sie trotzdem nicht. Manchmal hat sie mir fast ein bisschen leidgetan.«
    »Weil Simon in Depressionen versank?«
    »Weil sie dachte, ich hätte den Kopf präpariert und würde ihn als Schrumpfkopf irgendwo aufbewahren. Das muss ihr Albträume verursacht haben, und Simon auch.«
    »Was haben Sie denn mit dem Kopf des Toten getan, um Gottes willen? Ihn doch noch verbrannt?«
    »Nein. Ich wollte ihn behalten, nur zur Sicherheit. Ich habe ihn im Garten begraben, fast so, wie es sich gehört.«
    »Und was hatte es mit dem Schrumpfkopf auf sich, den sie Lisanne Olsen und uns gezeigt haben?«
    »Ich hatte ihn von einer meiner ersten Reisen aus Ecuador mitgebracht. Eine Fälschung aus Ziegenhaut natürlich … Ich glaube, das Ding hat Lisanne Olsen das Leben gekostet, und das macht mir sehr zu schaffen, wirklich. Ich war so eitel und froh, endlich mal wieder jemanden beeindrucken zu können, dass ich ihn ihr unter die Nase gehalten habe, als sie mich interviewt hat.«
    »Lisanne Olsen dachte, es wäre Arnold Plessows Kopf! Sie hatte das Foto vom Schützenfest gesehen und angefangen, Nachforschungen über den unbekannten Mann anzustellen. Er war kurz nach dem Schützenfest verschwunden.«
    »Ich habe ihr aber gesagt, dass der Kopf ein Mitbringsel aus Ecuador ist! Wie ist sie bloß darauf gekommen, dass es Plessows Kopf sein könnte?«
    »Wegen der Knochenfunde, Frau Mühlberg. Ein paar Monate vorher waren in Kirchhagen menschliche Knochen gefunden worden, und zwar ohne Kopf. Das hat sie auf die Idee gebracht. Und Lisanne Olsen war auf der Suche nach einer Story, genau genommen nach der Story, die sie als Journalistin bekannt machen würde.«
    »Sie war ehrgeizig, das stimmt.«
    »Lisanne Olsen hat auch Marion nach dem Foto vom Schützenfest befragt. Immerhin war sie ja mit abgelichtet. Das allein war schon gefährlich, denn Marion musste immer noch befürchten, dass dieses Verbrechen irgendwann herauskommen würde. Was für ein Skandal, in den sie als Bürgermeisterin dann verwickelt worden wäre.«
    »Der äußere Schein ging Marion über alles. Sie wollte immer gut dastehen in den Augen der anderen.«
    »Aber das allein hat nicht den Ausschlag gegeben. Lisanne Olsen hat Marion Burmeister auch von dem Schrumpfkopf erzählt, den sie bei Ihnen gesehen hat. Darum musste sie nach Marion Burmeisters Ansicht sterben.«
    »Es ist grauenhaft«, sagte Henriette Mühlberg, während sie auf die Ruine ihres Hauses starrte. »Das habe ich alles nicht gewollt.«
    »Warum hat Marion Burmeister Sie so lange leben lassen, wenn sie doch sonst scheinbar keinerlei Hemmungen hatte, für ihre Ziele Menschen zu töten?«, fragte Pia und blinzelte gegen das Sonnenlicht.
    »Ich habe mich geschützt. Ich wusste natürlich, dass Marion, immer wenn ich verreist war, alles versucht hat, um den Kopf zu finden. Sie hat sogar meine Aussteuertruhe durchwühlt, mein Sofa aufgeschlitzt und den Garten umgegraben. Lächerlich! Nach meinem Tod wird mein Nachlassverwalter ein Papier von mir in die Hände bekommen, in dem ich alleserkläre. Das war meine Lebensversicherung, und ich habe es Marion natürlich wissen lassen.«
    »Warum hat sie Ihnen dann das Haus über dem Kopf angezündet?«, fragte Pia.
    »Sie muss verzweifelt gewesen sein, nachdem sie entdeckt hatte, dass Simon sich das Leben genommen hat. Ich glaube, sie hat ihn doch die ganze Zeit über geliebt, auf ihre

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