Gray Kiss (German Edition)

sprechen.“
    „Ich habe gelogen. Find dich damit ab.“ Kraven ging in einem Kreis um mich herum, dabei musterte er mich ungeniert. „Also, Süße, ich bin wieder da. Wirf dich nicht gleich in meine Arme und mach dich lächerlich. Wir haben noch viel Zeit.“
    Mir war klar, dass er nur Witze machte, allerdings hätte ich diesen Dämon wirklich gerne in die Arme geschlossen, denn ich war wirklich froh, ihn zu sehen. Doch ich hielt mich zurück und gab mich cool. „Du bist auch hier? Warum das denn?“
    „Das Gleichgewicht. Tja.“ Er zuckte mit den Schultern. „Der Himmel hat jemanden losgeschickt, der einen potenziell gefährlichen Nexus im Auge behalten soll. Also musste die Hölle nachziehen. Und da bin ich. Hammer, oder nicht?“
    „Der totale Hammer.“ Natürlich. Das Gleichgewicht. Wie konnte ich das vergessen. Und wieder arbeiteten Himmel und Hölle zusammen, und diesmal war ich der Grund. Ich war amüsiert, aber auch etwas verdutzt, dass man mich für eine derart große Gefahr hielt. Im Moment jedenfalls fühlte ich mich so normal wie sonst was, obwohl die übernatürliche Energie der beiden Jungs den Hunger in mir wieder entfachten.
    „Roth schickt liebe Grüße“, sagte Kraven. „Er ist zu seiner alten Routine zurückgekehrt. Hoffentlich kriegt er diesen Engel bald aus dem Kopf.“
    „Meinst du, das geht?“
    „Keine Chance. Sei nicht allzu enttäuscht, aber ich muss jetzt abhauen. Hab noch zu tun, muss ein paar tolle Frauen treffen und so. Ich bin sicher, mein kleiner Bruder wird gut auf dich aufpassen und sicher nichts dagegen haben, dass ich es damit nicht ganz so genau nehme. Hab ich recht, Kleiner?“
    „Nenn mich nicht Kleiner“, erwiderte Bishop.
    „Und denk an mein Angebot mit dem Dämonen-Dasein, Süße“, gab Kraven mir noch mit auf den Weg. „Teuflische Verwandlungen laufen nicht immer glatt, doch wenigstens wird es nie langweilig. Aber jetzt lass ich euch erst mal allein. Habt Spaß, solange ihr könnt!“
    Und dann marschierte er davon. Ich sah zu, wie er verschwand, und schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Ihr beide habt euch also versöhnt?“, vermutete ich.
    „Sagen wir so: Die Arbeit befindet sich in Ausführung. Ich schätze, wir müssen viel Zeit miteinander verbringen, um zu schauen, ob es funktioniert.“ Er legte seine Hand in meine. Ihn zu berühren war die reine Glückseligkeit. Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch mal erleben würde.
    Plötzlich fing er an zu lachen.
    „Was ist so komisch?“, erkundigte ich mich.
    „Nichts. Es ist nur … Diese unpraktische Sucht von mir, die Motte, die zum Licht will - sie ist immer noch da. Vermutlich war es von Anfang an mehr als das.“
    Auch ich musste lächeln. „Das war mir schon immer klar.“
    „Wirklich?“
    „Na ja, zumindest bei mir war es so.“ Wieder schüttelte ich den Kopf und sah Bishop an. Nicht zu fassen, dass das alles echt war. „Wir sind also zwei seelenlose übernatürliche Wesen, die zusammen die Highschool besuchen und verrückt nacheinander sind.“
    Seine blauen Augen suchten meinen Blick. „Scheint so. Mit verschiedenen Abstufungen von Verrücktheit. Geht das für dich klar?“
    Ich zog ihn an mich und küsste ihn. „Absolut.“
    Bishop war wieder da. Er war mein Schutzengel. Und wie in der Beziehung mit seinem Bruder hatten auch wir beide viel Zeit, um zu schauen, was passieren würde.
    Ich konnte es kaum erwarten.
    - ENDE -

DANKSAGUNG
    Ich danke Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Ja, Sie sind gemeint! Sie sind schlau, clever und wunderschön - daran habe ich nie gezweifelt. Folgen Sie Ihren Engeln und geben Sie Ihr Bestes, die Dämonen nicht zu beachten. Selbst die echt süßen und boshaften!
    Ich danke auch meiner Familie und meinen Freunden. Ohne eure Liebe, Unterstützung und Ermutigung wüsste ich nicht, was ich machen würde. Im Ernst.
    Dank an T. S. Ferguson und Natashya Wilson dafür, dass ich dieses Buch mit der Welt teilen darf, und dafür, dass ihr mir die Zeit und die Gelegenheit gegeben habt, das Ende dieses Werkes etwas auszuweiten und damit etwas böser zu machen als in der ersten Fassung.
    Danke an meine Geschichtenfee. Hör bitte nie auf damit, neue Geschichten in meine Richtung zu zaubern! Es macht einen Riesenspaß, ihnen hinterherzujagen und zu sehen, wo sie landen! Hey! Da kommt schon wieder die nächste!