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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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können
wie er. Ich wollte es jedoch nie. Oder vielleicht habe
ich mich auch davor gefürchtet, mich dem Wandel
und der Macht so anheim zu geben, wie er es tat. Ich
denke nicht, dass Owen je etwas wirklich gefürchtet
hat, außer vielleicht, die Personen zu enttäuschen, die
er liebte. Wie dem auch sei, das hier ist das Leben,
wie ich es mir gewählt habe, und ich war hier stets
recht glücklich.«
»Wir müssen über Owen sprechen, Sir Mond.« Jesamine trat an Lewis’ Seite und unterbrach das, was
ein ausschweifender Vortrag zu werden versprochen
hatte. »Lebt Owen noch irgendwo? Wo sollten wir
nach ihm suchen?«
»Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er von diesem Planeten fortging«, sagte Mond mit seiner summenden, nichtmenschlichen Stimme. Die goldenen
Augen leuchteten durchdringend. »Obwohl ich
manchmal glaube, im Traum mit ihm zu reden. Das
Labyrinth hat eine sehr starke Verbindung zwischen
uns allen geformt, und ich weiß nicht, ob selbst der
Tod sie trennen könnte. Eine Stimme sprach uns an,
damals nach dem Sieg über die Neugeschaffenen,
und sagte, Owen wäre tapfer gestorben, während er
uns alle rettete. Das wäre typisch für ihn gewesen.
Ich weiß, was derzeit im Imperium abläuft, Todtsteltzer. Viel ist passiert, seit Ihr Logres verlassen
habt. Der alte König William wurde unter dem Vorwurf des Verrats verhaftet. Der junge König Douglas
ist in der Hand seiner Feinde. Ihr müsst eine Entscheidung treffen: zurückkehren und Euren Freund
retten, oder weiterziehen und womöglich das Imperium retten.«
»Lewis, du kannst nicht zurückkehren!«, warf Jesamine sofort ein. »Nicht, nachdem wir so weit gekommen sind.«
»Aber Douglas …«
»Würde es verstehen. Er kann auf sich selbst aufpassen.«
»Dort hat man Euch mit Sicherheit eine Falle gestellt«, sagte Rose. »Ich würde es zumindest tun.«
»Aber wohin können wir uns noch wenden, falls
Owen wirklich tot ist?«, wollte Lewis wissen. »Und
wisst Ihr das genau, Sir Mond? Man hat mir Grund
zu der Annahme gegeben, er könnte nach wie vor
irgendwo am Leben sein.«
»Er war ein großer Mann«, sagte Mond. »Ein
Krieger, ja, aber noch so viel mehr. Ich vermisse ihn
seit all dieser Zeit immer noch. Er hat meine Seele
gerettet, wisst Ihr? Nachdem der Grendel mich in
den alten Höhlen von Haden umgebracht hatte, erweckten mich die wiedergeborenen Hadenmänner
aufs Neue zum Leben, aber nur als einen der ihren.
Ich verfügte noch über die meisten meiner Erinnerungen, aber sie bedeuteten mir nichts mehr – bis
Owen kam und mich wieder ins Licht holte, wieder
zu mir selbst machte. Alles, was ich bin, habe ich
ihm zu verdanken.«
»Verzeihung«, sagte Brett und hob eine Hand.
»Ihr wart tot … und seid ins Leben zurückgekehrt?«
»Ja«, antwortete Mond.
»Ich wollte es nur noch mal hören«, sagte Brett.
»Wie war das, tot zu sein?«, wollte Rose wissen.
»Erholsam«, sagte Mond. »In gewisser Weise sind
wir alle gestorben, als wir das Labyrinth des Wahnsinns durchschritten. Was am anderen Ende wieder
zum Vorschein kam, war etwas Neues. Wir waren
Wiedergeborene, zu neuem Leben erweckt. Owen ist
nach wie vor irgendwo da draußen. Daran glaube ich.
Daran muss ich glauben.« Er brach ab und blickte
wieder Lewis an. »Hat irgendjemand versucht, mein
altes Volk neu zu erschaffen, die Hadenmänner?«
»Nein«, sagte Lewis. »Wir glauben nicht mehr an
Cyborgs.«
»Wahrscheinlich nur gut so«, sagte Mond. »Aus
uns wurde nie das, was das Labyrinth geplant hatte.«
»Was hatte das Labyrinth denn geplant?«, fragte
Jesamine.
»Begebt Euch dorthin«, sagte Tobias Mond.
»Fahrt nach Haden, betretet das Labyrinth des
Wahnsinns und fragt es. Jede Antwort auf jede Frage, die Euch je in den Sinn kam, liegt im Labyrinth
verborgen.«
»Scheiße«, flüsterte Brett Rose zu. »Wusstest du
nicht auch, dass er genau das sagen würde?«
»Wir haben uns die Daten angesehen, die von
Owens Kampf um die Mission künden«, warf Lewis
unvermittelt ein. »Sie erzählten, Owen hätte … Erstaunliches vollbracht. Unmögliches. Ihr wart dabei,
Sir Mond. Hat Owen wirklich all das getan, was sie
erzählen?«
»Oh ja«, sagte Mond. »All das und mehr. Er war
stets der Beste von uns.«
Etwas an seinem Tonfall verriet Lewis, dass die
Audienz vorüber war und Mond alles gesagt hatte,
was er zu sagen bereit war. Lewis blieb jedoch hartnäckig; er musste einfach noch das eine oder andere
sagen, obwohl es ihm nicht leicht fiel, angesichts

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