Gregori - Eine Highland Secrets Story
Kräfte noch benötigen. Nur um sich an ihm zu nähren, hatte Gregori seinen alten Freund Dejan kommen lassen und ihn so dazu gebracht, seine Deckung zu verlassen. Gregori knurrte leise. Nach all der Zeit spürte er heute zum ersten Mal Wut auf seinen Bruder. Über die Jahre hatten sie sich manchen Kampf geliefert, aber nie hatte Gregori auch nur einen schlechten Gedanken an seinen Bruder verloren oder gar in Erwägung gezogen, ihn ernsthaft zu verletzen. Wie konnte er auch? Er schuldete ihm so viel und er verstand Mircaes Wut. Trotzdem hatte sich mit Sarah an seiner Seite so vieles geändert. Er musste einen Weg finden, sich zu nähren. Sein Hunger konnte so übermächtig werden, dass er sich nicht dagegen wehren konnte, sich zu nehmen, was er brauchte.
Dejan regte sich auf der Couch. Er schlug sie Augen auf und sah sich ängstlich um. Erst als Gregori an ihn herantrat, legte sich Freude in seinen Blick. „Wie geht es dir, alter Freund?“
Durch das Blutband antwortete ihm der Wolf mit einem zufriedenen Gefühl. Der Wolf konnte vielleicht nicht reden, aber dies war ihr Weg der Kommunikation. Dejan raffte sich auf, sprang von der Couch und setzte sich gehorsam vor Gregori. Er bot ihm sein Blut. „Nein, heute nicht. Erst musst du dich vollkommen erholen.“
„Ihr redet miteinander?“, wollte Sarah erstaunt wissen.
„Es ist eher ein Einanderverstehen.“
„Was sagt er?“
„Er bietet mir sein Blut.“
Seine Gefährtin mochte hingenommen haben, was er war, aber zurechtkam sie damit nur schwer. Jetzt sah sie ihn schockiert an. Aber nur für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde, dann lächelte sie auf Dejan herunter und hielt ihm vertrauensselig ihre Hand hin, damit der Wolf ihren Geruch in sich aufnehmen konnte. Sie war mutig. Nicht nur wegen des Vertrauens, dass sie einem wilden Tier gegenüber hatte, sondern auch, weil sie keinen Versuch mehr startete, vor ihm wegzurennen, oder sich so weit es ging von ihm fernzuhalten. Er hätte nicht stolzer auf seine Frau sein können.
„Dein Rudel wartet auf dich. Die Sonne geht in wenigen Augenblicken auf. Mircae hat sich in seine Behausung zurückgezogen. Du bist sicher, wenn du jetzt gehst.“ Dejan neigte den Kopf und Gregori vergrub seine Hand noch einmal in dem weichen Fell, dann ließ er das Tier aus dem Haus. Um ins Dorf hinunterzugehen reichte die Zeit bis Sonnenaufgang nicht mehr aus. Er würde heute hungrig ins Bett gehen müssen. Aber nicht, ohne die Frau und sich selbst vom Blut des Wolfes gesäubert zu haben, sonst würde der Geruch ihn nur noch mehr quälen.
Sarah bewunderte, wie sanft der große düstere Mann mit dem Wolf umging. Und obwohl sie seinen Hunger spüren konnte, hatte er das Geschenk des Tieres abgewiesen. Zwischen den beiden herrschte tiefe Zuneigung und Freundschaft. Konnte ein solcher Mann wirklich der Teufel sein? Das bezweifelte sie. Langsam fasste sie Vertrauen zu Gregori. Es gab keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Sie hatte Mircaes Wahnsinn selbst erlebt. Gregori war vielleicht ein Vampir, aber das musste nichts Schlechtes bedeuten. Sarah war schon immer offen für alles gewesen. Sie verachtete keine Religion, keine Rasse und sah immer nur das Gute in allen Menschen.
„Ich kann spüren, dass du hungrig bist. Wirst du damit zurechtkommen“, fragte sie besorgt.
„Nicht, wenn wir dieses Blut nicht loswerden.“
Sarah stieß einen leisen Schrei aus, als Gregori sie packte und mit ihr die Stufen hinaufflog. Ehe sie es sich versah, stand sie nackt vor ihm, seinen gierigen Blicken ausgeliefert.
„Was hast du vor?“ Sie sah ängstlich zu ihm auf. Aber da lag auch Faszination in ihrem Blick, als sie bemerkte, was ihre Nacktheit für Auswirkungen auf ihn hatte. Er genoss es, ihren perfekten Körper zu betrachten. Ihre Brüste waren nicht groß. Aber sie würden seine Hände genau ausfüllen und sie würden sich wundervoll weich in seinen Händen anfühlen. Ihr Bauch war flach und ihre Taille schmal. Zwischen ihren Schenkeln verlockte ihre blonde Scham. Atemlos betrachtete er ihre Vollkommenheit. Seine Gefährtin übertraf alles an Schönheit, was er in seinen siebenhundertneunundvierzig Jahren gesehen hatte. Und sie war nur für ihn gemacht worden. Er begehrte sie. Er wollte sie. Er sehnte sich danach, sie zu fühlen, sie zu berühren.
„Wir werden duschen“, hauchte er heiser und entledigte sich mit einem Wink seiner Kleidung.
„Aber doch nicht gemeinsam?“ Sie wirkte erschrocken, aber er würde sie nicht entkommen lassen.
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