Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis
herauszufinden.« Wörners Stimme klang sanft.
»Die Kühe«, murmelte Margot. »Die haben die ganze Zeit gebrüllt. Sie hätte sie gemolken, bevor sie ⦠sie hat sie doch geliebt!«
»Aber sie hatte Angst vor den Dämonen â¦Â«, schluchzte Hugo leise. »Meine arme, arme Ursel â¦Â«
»Herrgott!« Alma schüttelte den Kopf. »Jetzt hör schon auf mit dem Theater. Spiel hier nicht den trauernden Witwer. Seit Wochen versprichst du mir, mit ihr zu reden. Sie endlich zu verlassen. Jeder weiÃ, dass wir ein Paar sind.« Sie schüttelte den Kopf. »Natürlich hätte ich nie gedacht, dass sie so reagiert. Als ich es ihr gesagt habe, hat sie ja nicht mit der Wimper gezuckt. Dass sie ihre Koffer packen soll, hat sie völlig kalt gelassen. Sie hat gesagt, sie muss nach den Kühen sehen. Ich schwöre, hätte ich geahnt, dass sie sich umbringen will â¦Â«
»Nein, aber sie hat sich bestimmt nicht â¦Â«, setzte Britta an, wurde erneut von Wörners Ellbogen gestoppt.
Und von Hugos Brüllen. »Du hast was?«
Alma sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Ich habe mit ihr geredet. So, wie wir das ausgemacht hatten. Was soll das, Hugo? Du hast gesagt, du bringst es nicht übers Herz.«
»Das habe ich nie gesagt! Alma, wie konntest du?«
»Sie hat es doch sowieso gewusst. Alle haben es gewusst!«
»Das stimmt allerdings«, mischte sich Lucia wieder ein. »Allerdings hätte sie ganz sicher nicht ihre Koffer packen müssen. Es ist schlieÃlich ihr Hof. Und ihr Geld. Mag sein, dass sie ein bisschen speziell war, aber ganz sicher nicht blöd. Hugo gehört hier kein Kieselstein!«
Nun war es an Alma, nach Luft zu schnappen. »Nein«, sagte sie. »Das ist doch Quatsch!«
»Das ist kein Quatsch und das weiÃt du genau«, fuhr Hugo sie an. »Hör auf zu lügen! Natürlich hast du das gewusst. Wir haben doch darüber gesprochen!«
»Alma, Sie haben ihr also heute Abend eröffnet, dass ihr Mann sie verlassen wird?« Wörner brauchte dringend ein bisschen Ordnung.
Alma nickte und sah ein wenig zerknirscht aus. »So hatten wir es abgesprochen. So konnte es doch nicht weitergehen.«
»Nichts war abgesprochen! Warum lügst du?«, polterte Hugo. »Oh Gott, du wolltest, dass das passiert, oder? Du wolltest meine arme, kranke Frau in den Selbstmord treiben! Ich war dir nicht genug, du wolltest den Hof und darum hast du ihr so zugesetzt, dass sie sich einen Strick genommen hat!« Seine Faust knallte auf den Tisch. »Du bist ein Monster, Alma!«
»Sie hat sich nicht â¦Â«, setzte Britta wieder an. »Aua«, fügte sie hinzu, als Wörners Ellbogen sie zum dritten Mal an derselben Stelle traf.
»Hör auf, Britta zu misshandeln«, sagte Margot. »Das hat jetzt jeder kapiert, dass sie sich nicht selbst umgebracht hat! Vermutlich hast du dafür ein total cleveres Indiz.«
»In der Tat«, sagte Wörner. »Aber darum geht es mir gerade gar nicht.«
»Habe ich jetzt alles ruiniert?« Britta errötete ein wenig. Wörner lächelte ihr zu. »Nein«, sagte er. »Das hast du nicht.« Er erhob sich. »Denn du hast völlig recht. Es war mir von Anfang an klar, dass es kein Selbstmord war.«
»Kein Selbstmord?« Hugo keuchte. »Oh mein Gott, Sie meinen â¦Â« Er sprang auf, zeigte mit dem Finger auf Alma. »Du!«, donnerte er. »Du hast sie umgebracht! Du hast meine geliebte und kranke Frau getötet. Hast gedacht, du lässt es wie Selbstmord aussehen! Oh Gott, schaffen Sie sie weg! Ich will diese Frau nie mehr in meinem Leben sehen!«
»Das werden Sie auch nicht«, erwiderte Wörner. »Es sei denn, Sie hat Lust, Sie im Gefängnis zu besuchen. Was ich beim derzeitigen Stand der Dinge für unwahrscheinlich halte. Immerhin haben Sie gerade versucht, ihr einen Mord anzuhängen. Andererseits ⦠man weià es nie. Bei Frauen!«
Welches Indiz beweist, dass es auf keinen Fall Selbstmord war?
Woher weià Wörner, dass Hugo der Täter ist?
Lösung
Der Umstand, dass das Licht im Stall aus war, als Britta die Leiche fand, deutet klar darauf hin, dass sich Ursel nicht selbst umgebracht hat, denn es ist extrem schwierig, sich im Dunkeln zu erhängen.
Das bedingt natürlich auch einen gewissen Anfangsverdacht gegen Hugo, der ja für seine Sparsamkeit
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