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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOKO Gmeiner
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›Kotzi-Korn‹. »Also, gibt’s was, womit ich was anfangen kann? Irgendwelche Zeugen, sonstige Spuren?«
    Â»Geh mal in die Küche. Da sitzt der Ehemann. Ist total fertig. Wollte aber kein Beruhigungsmittel. Er sagt, er müsse da jetzt durch. Na, wenn er meint …«
    Korn drehte sich um und war froh, dem Anblick entronnen zu sein. In der Küche sah es ähnlich aus wie in der übrigen Wohnung. Alles durchwühlt, Schubladen aufgerissen, der Inhalt schön in der Wohnung verteilt. Korn hatte bereits nach dem speziellen Einbrechergeschenk Ausschau gehalten, konnte es aber nirgends entdecken. Viele hinterließen gerne einen Haufen, vorzugsweise auf dem Wohnzimmerteppich, als Zeichen ihrer Missbilligung, wenn nichts zu holen war. Irgendwie verständlich, die ganze Mühe, der Stress, alles umsonst …
    Â»Guten Tag, Herr …«
    Â»Schilling. Heiner Schilling.«
    Â»Herr Schilling, mein aufrichtiges Beileid. Das muss schrecklich für Sie sein.« Korn klang ein wenig wie Jonny Cash, unzählige Bier und der Schnaps hatten seiner Stimme diesen sonoren Bass verliehen. Er wusste nicht, ob das in diesem Moment für oder gegen ihn sprach. »Es tut mir leid, ich muss Ihnen kurz ein paar Fragen stellen. Dann lasse ich Sie in Ruhe, und wir sprechen uns die nächsten Tage noch mal, okay?«
    Â»Ja, ja, machen Sie nur, Sie tun ja nur Ihre Arbeit.«
    Â»Danke.« Korn grübelte. Wie anfangen. »Gut, Herr Schilling, haben Sie eine Vermutung, wie das passiert ist? Sie waren ja kaum hier. Was haben Sie denn heute Abend gemacht?«
    Â»Ist das jetzt ein Verhör?«
    Â»Vernehmung.« Ruhig bleiben, Korn. »Nein, Herr Schilling, ist es nicht, ich muss mir nur ein Bild von der Situation machen.«
    Â»Also gut … Ich … Wissen Sie, das Schlimme ist, bevor ich aus der Wohnung bin, haben wir uns gestritten …«
    Jetzt schluchzte er. Korn hasste das. Bei Frauen, gut, nah am Wasser gebaut, aber gestandene Männer.
    Â»Ich werde mich nie wieder bei ihr entsch…«
    Â»Herr Schilling, ich bitte Sie, sagen Sie mir einfach, was Sie gemacht haben, versuchen Sie sich zu konzentrieren, das hilft, glauben Sie mir.«
    Wo waren die blöden Seelsorger, wenn man sie brauchte? Hatte man den schon verständigt?
    Â»Also gut, wie gesagt, gestritten, wegen dieser dämlichen EM. Ich gucke immer bei ›Klaane Sachsehäuser‹, kennen Sie, am Affentorplatz? Gut, wissen ja, ein Bembel für zehn Euro, so dicke haben wir es auch nicht. Sie war sauer. Weil ich schon wieder Fußball gucken wollte. Half alles nichts. Auch mein Einwand, dass heute noch Halbfinale, dann noch wir gegen Italien und dann Spiel um Platz 3 und Finale, vier Spiele noch, muss man nicht gleich ’nen Aufstand machen.« Er sammelte sich und machte eine Pause. »Bin dann direkt nach dem Spanienspiel hierher. Als ich die Wohnungstür gesehen hab, dachte ich, meine Güte, was mag da passiert sein? Ich rief sofort nach Marianne, aber keine Antwort, und dann, die Wohnung, das Blut …« Er stockte. Konnte wohl nicht mehr weiter.
    Â»Und dann haben Sie sofort den Notarzt angerufen? Sind Sie vielleicht vorher jemand Unbekanntem im Treppenhaus begegnet?«
    Â»Notarzt? Sie haben doch meine Frau gesehen! Und im Treppenhaus … nee, nicht, dass ich wüsste …«
    Â»Okay, danke erst mal.«
    Korn ging zu einem Uniformierten und beauftragte ihn, zu der besagten Äbbelwoikneipe zu fahren und die Angaben Schillings zu überprüfen. Er wartete bei Pleslak, dem der Alkohol nicht so viel auszumachen schien wie ihm. Der Gerichtsmediziner war voll in seinem Element. Korn schloss die Augen und döste vor sich hin. War ihm egal, was die anderen dachten. Er war nur die Notlösung hier.
    Der Uniformierte kam zurück. Der Wirt, ein gewisser Georg Fasselhun, hatte Schilling an diesem Abend nicht gesehen. Und die Kneipe hatte einen Schankraum, der ungefähr 30 Quadratmeter ausmachte. Der Uniformierte richtete Korn zudem vom Wirt aus, er wisse zwar nicht, was los sei, aber wenn sie schon mal beim Heiner wären, könnten sie ja auch seinen offenen Deckel von über 100 Euro abkassieren. Als Provision verspreche er für jeden zwei Äbbelwoi.
    Korn ging zurück in die Küche. Schilling hatte sich wieder einbekommen. Er trank Wasser in kleinen Schlucken.
    Korn startete mit Small Talk, um eine vertrauliche

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