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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOKO Gmeiner
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berüchtigt ist.
    Dennoch schafft er es fast, Wörner auf die falsche Fährte und den Verdacht auf Alma zu lenken. Wäre ihm nicht der winzige Lapsus unterlaufen, zu erwähnen, dass seine Frau »sich einen Strick genommen« hat, hätte er es vielleicht geschafft, sich gleichzeitig der wohlhabenden und anstrengenden Ehefrau und der nicht minder lästigen Geliebten zu entledigen. So hat ihn das ›Täterwissen‹ verraten.

Hugo Vaessen
Endstation Halbfinale
    Tschhhiiiiirrrrronnnng!!!!!!!
    Korn schreckte hoch, suchte verzweifelt nach der Herkunft des grässlichen Lautes, machte sein Handy als Übeltäter aus und ging ran.
    Â»Kommissaar Korn? Schmidt von de Bereitschaft. Mä habbe en ungeklärde Todesfall in de Danneckerstraaß 117, Sachsehause. E Fraa, tot, wahrscheinlich erschlache. De Aaruf kam kurz na elf ennei. Isch wurd angewiese, Sie aazurufe und zum Tatort zu beschdelle.«
    Â»Schmidt!!! Sind Sie total behä…«
    Â»Kommissar Korn, Sie müsse verzeihe, wenn isch Sie unnerbresch – mir wurd gesacht, Sie würde so reagiere. Fakt is: me habbe niemande. Die Diensthabende sin alle uff Einsatz, die Bereitschaft war uff’m Weesch, hatte aber en schwere Verkehrsunfall. Wies aussieht, bleibe nur Sie.«
    Â»Blöder Mist. Okay, also, … ich brauch kurz, um …«
    Â»Ich hab e Streife zu Ihne geschickt. Döfft in zehn Minudde da sein, die bringt Sie hin. Pleslak und sei Team sinn ebefalls uff’m Wesch.«
    Na wenigstens etwas, dachte Korn. Pleslak auch mit von der Partie. Er schaute auf die Uhr, kurz vor halb zwölf. Vor einer Stunde war er auf der Couch weggeschlummert. Davor Druckbetankung mit Pleslak in der Bar vom Main Tower. Er hatte gar nicht gewusst, dass der Bereitschaft hatte. Echt nicht zu fassen, was der alles durchzog, ohne jemals erwischt zu werden. Oder ob sie den auch aus’m Feierabend rausgeklingelt hatten?
    Korn ging ins Bad. Spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, Geruchstest unter Achseln ergab zwingend die Anforderung einer Dusche, der mit drei Hüben Axe Genüge getan wurde. Mundwasser, dann zwei Ibus 500 mit Leitungswasser runter, und schon klingelte es an der Haustür.
    Lattreuter und Bender saßen in der Streife, auch das noch, die beiden ergaben zusammen nicht mal einen richtigen Polizisten. Sie schalteten die Licht- und Soundanlage an, wurden jedoch von Korn rüde angewiesen, wenigstens das blöde Martinshorn auszustellen. Die Leute hatten ja keine Ahnung. Die fühlten sich ja schon draußen auf der Straße vom Tatütata belästigt. Aber erst mal im Auto, da sehnte man sich den Presslufthammer förmlich herbei. Den Rest des Weges fuhren sie nur mit Blaulicht bis zur Danneckerstraße. Konnte man wenigstens etwas Radio hören. Spanien hatte Portugal im Elfmeterschießen rausgekegelt. Wunderbar, das hieß: Erst die Italiener wegballern, Revanche für 2006, dann die Spanier, Revanche für 2008 und 2010.
    Sie kämpften sich einen Weg durch feierwütige Spanier hindurch, die Sachsenhausen zu ihrem Revier gemacht hatten. Die Wohnung lag im vierten Stock. Korn schnaufte, als er oben ankam. An der Türe konnte er Einbruchsspuren ausmachen. Drinnen totales Chaos. Die Frau lag im Schlafzimmer, halb auf dem Bett, halb auf dem Fußboden. Pleslak scharwenzelte schon um sie herum.
    Â»Moin, Korn!«
    Â»Moin, Harry, lange nicht gesehen.«
    Harry Pleslak blickte ihn aus dunkelrot geäderten Augen an. Sein Teint war etwas blass, obwohl er einmal pro Woche auf die Sonnenbank ging. Hautkrebs hin oder her, irgendwie musste er sich farblich von seinen Leichen absetzen. Er hockte stundenlang im Keller der Gerichtsmedizin an der Kennedyallee, kein Sonnenstrahl, da brauchte er wenig Vitamin-D-Tuning. Behauptete er jedenfalls.
    Â»Also, Frau, 43 Jahre alt. Heftiger Schlag von hinten auf den Schädel, vielleicht mit einem Zimmermannshammer, mit der spitzen Seite, hat Schädeldecke durchbohrt, daher auch die Sauerei hier im Bett. Für kurze Zeit schießt das dann fontäne­artig raus, oder wie bei so einer Pumpe, die man mit der Hand betätigt. Weißt, was ich mein?«
    Â»Ja, ja, erspar mir die Details. Jedenfalls jetzt.« Er machte eine Pause, musste kurz Luft holen, er merkte die Kurzen, die er mit Pleslak getrunken hatte. Sie machten Anstalten, den falschen Ausgang zu benutzen. Er hörte die Kollegen im Geiste schon seinen neuen Spitznamen rufen:

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