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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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Dann verwischten wir alle Hinweise darauf, dass wir dort gewesen waren, so gut wir konnten. Wir verwischten im wahrsten Sinne des Wortes unsere Spuren. Wir gingen zurück zu meinem Motorrad, und Angelina hat mir die ganze Zeit gesagt, dass es nicht meine Schuld gewesen sei, dass ich ihr das Leben gerettet hätte, und dass wir an einem wilden Ort wären und der Ranger hier ohnehin in Gefahr geschwebt hätte. Sie sagte, es gehöre zu seinem Job, das Risiko einzugehen, gefährlichen Tieren zu begegnen, und genau das wären wir.
    Als ich immer noch nicht reagierte, sagte sie etwas, das mich richtig auf die Palme brachte.
    „Er war sowieso nur einer von ihnen. Ein Mensch. Er war kein
Wesen
.“
    „Du bist eine dreckige kleine Wolfsschlampe“, erwiderte ich. „Wir sind
alle
Menschen. Wir sind nur ein anderer Zweig der menschlichen Rasse.“
    „Das sehen nicht alle
Wesen
so wie du“, meinte sie.
    „Das ist sowieso egal“, sagte ich. „Ich muss die Verantwortung dafür übernehmen.“
    Zu diesem Zeitpunkt begann ich, darüber nachzudenken, mich zu stellen. Ich musste den Schweigekodex nicht brechen. Ich hätte behaupten können, auf Droge gewesen zu sein oder etwas in der Art. Dass ich von diesem „Badesalz“-Zeug high gewesen wäre. Ich hätte ihnen erzählt, dass ich ihm in einem Anfall von Wahnsinn die Kehle aufgerissen habe, und dann hätten sie mich verhaften können.
    Aber das Risiko war zu groß, dass Angelina in die ganze Sache mit reingezogen wurde. Außerdem wollte ich weder ins Gefängnis noch ins Irrenhaus. Wahrscheinlich hätte ich da nur Selbstmord begangen.
    Daher fand ich einen anderen Weg, damit zu leben.
    Zuerst rief ich die Ranger unter falschem Namen an und behauptete, ich sei ein Wanderer und hätte unterwegs einen toten Ranger entdeckt. Ich habe ihnen genau beschrieben, wo sie ihn finden konnten. Der Bach war auf der Karte eingezeichnet, und ich zweifelte nicht daran, dass sie seine Leiche finden würden. Ich nutzte dazu sein Handy und warf es dann weg. An diesem Abend sah ich in den Nachrichten, dass sie seine Leiche gefunden hatten, bevor sich die Aasfresser an ihm zu schaffen machen konnten. Die Behörden gingen davon aus, dass der Mann von einem Puma getötet worden war. Sie haben sich die Wunde nicht allzu genau angesehen. Was hätten sie auch sonst feststellen können? Sie wussten ja nicht, dass es
Blutbader
gibt.
    Wegen dieser Sache habe ich mich von Angelina getrennt. Aber ich habe ihr mein Motorrad geschenkt. Sie sollte wissen, dass ich ihr nicht die Schuld an dem gab, was geschehen war. Ich konnte nur nicht länger mit ihr zusammen sein. Sie war einfach zu wild.
    Ich wartete und versuchte, mich darauf zu konzentrieren, alte Uhren zu reparieren. Einige Tage später wurden die Kollegen des Rangers von den Lokalnachrichten interviewt, und alle haben
sehr
überzeugend behauptet, er sei ein unglaublich netter Kerl gewesen. Natürlich! Irgendwie hatte ich gehofft, dass er vielleicht eine schmutzige Vergangenheit gehabt hatte, damit ich mein schlechtes Gewissen etwas beruhigen konnte. Aber so war es nicht. Er schien ein Heiliger gewesen zu sein. Ein Familienmensch. Seine Frau, die Kinder und seine Freunde haben ihn vergöttert. Es war eine furchtbare Tragödie, und so weiter und so fort.
    Ich wusste, wo seine Familie wohnte. Die Familie von Alvin Richard Perkins. Ich hatte nach ihnen gesehen. Es ging ihnen nicht richtig schlecht, aber auch nicht besonders gut. Da ich etwas Geld gespart hatte, konnte ich ihnen das anonym und unter irgendeinem Vorwand zukommen lassen. Ich erfand einen entfernten Cousin von Alvin, der es ihnen schenken wollte, aber zu weit weg lebte, um selbst vorbeizukommen. „Cousin Jeff“. Und Cousin Jeff wollte der Familie seines lieben Cousins Alvin mit einer kleinen Finanzspritze helfen. Außerdem hatte ich in meiner Freizeit ein Auge auf die Kinder, damit sie nicht gemobbt, bedroht oder in die Opferrolle gesteckt wurden. Ich wartete ab und wollte herausfinden, wie ich ihnen helfen kann. Oft gehe ich nachts zu ihrem Haus und sehe nach ihnen. Sie stehen unter meinem Schutz. Natürlich wissen sie nichts davon …
    Aber das Wichtigste, was ich für sie getan habe, war, nicht mehr als räuberischer
Blutbader
zu leben. Es war nicht genug, einfach allem abzuschwören, dafür hatte ich zu viel Blut in meinem Mund geschmeckt.
    Ich fragte herum, entdeckte die Treffen für abstinente Raubtiere und begann, regelmäßig hinzugehen. Das tat ich für die Perkins-Familie … aber

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