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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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auch für mich selbst. Ich musste mich unter Kontrolle bekommen. Ich musste mich
beherrschen
. Der Wolf in mir musste gezähmt werden. Ich respektiere die Natur eines
Blutbaders
, eines
Fuchsteufels
– die meisten
Wesen
haben meinen Respekt. Es ist wunderbar, sich auf diese authentische Weise der Natur nahe zu fühlen. Nichts ist falsch an der tierischen Art in uns … aber sie muss im Zaum gehalten werden. Etwas Höheres muss das Sagen haben.
    Daher musste ich eine Entscheidung treffen und mein Leben verändern. Aus diesem Grund bin ich Vegetarier geworden. Und ich bereue es nicht.
    Aber manchmal ruft mich meine
Blutbader
-Seite. Neulich in diesem Tunnel musste ich mich verwandeln und zum
Blutbader
werden, um einen Kampf zu überleben. Nick war dort, und ich habe ihn gebissen, was du ja bereits weißt. Es hat mir nichts ausgemacht, diesen Kerl vom Eisigen Hauch auszuschalten, da das alles böse
Wesen
sind. Aber trotzdem hat die ganze Sache die Erinnerung an Alvin Perkins wieder aufleben lassen. Und an seine Frau und seine Kinder …
    Das ist jedenfalls die Geschichte, die ich dir erzählen wollte. Du bist ein
Fuchsteufel
und kein
Blutbader
, und
Fuchsteufel
… Ein Fuchs beißt, aber … Du bist vermutlich keine wirkliche Gefahr für die Menschen. Daher habe ich Angst, dass du jetzt vielleicht nicht mehr mit mir zusammen sein willst, Rosalee. Ich hatte das Bedürfnis, es dir zu erzählen, und …
    „Monroe … Es ist alles in Ordnung.“ Rosalee berührte sein Gesicht, und ihr Flüstern klang sanft.
    Er nahm ihre Hand und küsste sie.
    „Es ist alles in Ordnung? Wirklich? Denn es muss nicht in Ordnung sein, falls du Zeit brauchst, um dir darüber klar zu werden, ob ich jetzt dieser schreckliche Mann bin oder nicht … Das soll nicht heißen, dass ich ein schrecklicher Mann wäre, aber du hast das Recht, dir eine eigene Meinung zu bilden …“
    Rosalee legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn so zum Schweigen.
    „Monroe … Ich war früher drogenabhängig. Da kann ich wohl kaum wegen deiner Vergangenheit durchdrehen. Und ich wusste, dass du ein
Blutbader
bist, als wir ein Paar wurden. Du hast einen Fehler gemacht und daraus gelernt. Und du hast dein Leben grundlegend verändert. Du bist ein guter Mann, Monroe.“
    Er hatte das Gefühl, dass ihm eine riesige Last von den Schultern genommen worden war.
    „Danke, Rosie.“
    „Ich finde es unglaublich süß, dass du dich um sie kümmerst.“
    „Süß und nicht unheimlich?“
    „Ganz und gar nicht. Du bist sozusagen ihr Zorro und wachst aus den Schatten über sie. Gehst du häufig dorthin?“
    „Hin und wieder. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nach ihnen sehen sollte, dass ich wissen muss, wie es den Kindern geht. Sie machen sich ziemlich gut. Ich wünschte nur … ihr Dad wäre noch da.“
    Sie lehnte sich zurück und runzelte die Stirn.
    „Monroe, du hast gesagt, du bist zum
Blutbader
geworden, um Nick zu helfen?“
    „Ja. Und nicht zum ersten Mal.“
    „Aber du hast auch gesagt, jemand wurde
getötet
. Hast du jemanden als
Wesen
angegriffen? Ich meine …“
    „So war das nicht. Ich habe mit dem Mann gerungen und versucht, ihm eine Waffe abzunehmen, und er hat den Abzug gedrückt. So hat er sich im Prinzip selbst erschossen.“
    „Oh. Dann hast du nicht, ähm … Du hast den Mann nicht
gebissen
, der getötet wurde. So wie du den Ranger gebissen hast.“
    „Nein. Aber … ich habe Nick gebissen.“
    „Du hast ihm nicht wirklich wehgetan.“
    „Das stimmt. Das habe ich nicht.“ Er zuckte mit den Achseln. „Er wird es mir nicht vorwerfen. Es hat kaum geblutet.“
    „Kaum? Dann ist es ja gut, dass dieses alte Vorurteil, ein normaler Mensch wird zum Werwolf, wenn er gebissen wird, überhaupt nicht stimmt …“
    „Hey,
Blutbader
sind sowieso keine Werwölfe. Wir mögen vielleicht der Ursprung dieser Legende sein, und manchmal reden wir davon, ‚zum Werwolf‘ zu werden, aber das ist nicht wörtlich gemeint …“
    „Ich weiß, aber …“ Sie gab ihm einen Kuss. „Du bist trotzdem mein Wolfmann.“
    Er nahm sie in die Arme.
    „Und du bist meine Fuchslady.“

K APITEL E LF
    Albert Denswoz ging fest entschlossen in das Meeting mit den anderen Westküstenbossen von
La Caresse Glacée
.
    Der Eisige Hauch plante, noch mehr Vernichtung zu bringen – die Attentate, die er seit Langem plante, würden weitergehen …
    Federico Malo hatte bereits Platz genommen und wartete geduldig. Er war ein junger Mann aus Los Angeles mit dunklen

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