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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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Hintereingang zu sichern. Ich kann nicht warten
.
    Er machte einen Schritt nach hinten, hob schussbereit die Waffe und trat dann in der Nähe des Schlosses fest gegen die Tür. Sie brach auf und schwang nach innen. Er sah in den Raum dahinter.
    Niemand zu sehen.
    Vor ihm eröffnete sich eine Art improvisierter Warteraum mit Plastikstühlen an den Wänden, einer Lampe und einer rot bemalten Tür, die weiter ins Gebäude führte.
    Beim Hineingehen schwenkte er die Waffe, um sicherzustellen, dass der Raum wirklich leer war.
    Nick ging weiter auf die nächste Tür zu, die nicht verschlossen war. Er riss sie auf und sah einen langen Flur, der sich bis ans hintere Ende des Gebäudes erstreckte. Auf der linken Seite befanden sich vier Türen, die alle offen standen. Er rannte durch den Flur, die Waffe immer im Anschlag, richtete sie auf die nächste Tür und hatte ein Zimmer mit zwei Etagenbetten vor sich. Auf dem Fußboden lagen ein Mädchenschuh und zerknitterte rosa Unterwäsche. Ansonsten war der Raum leer.
    Auch im nächsten Zimmer fand er nichts als Betten, schwachen Parfumduft und zerrissene Dessous vor.
    Dasselbe in den nächsten beiden Räumen. Als er das letzte Zimmer verließ, fiel sein Blick auf einen offenen Schrank auf der anderen Flurseite, aus dem ein erdiger Geruch hervordrang.
    Er ging durch die Tür am anderen Ende des Flurs. Sie führte in eine kleine Küche. Auf einem Küchentisch standen halb geleerte Schnapsflaschen. Einige Styroporbecher lagen auf dem Boden, und im Spülbecken stapelte sich Geschirr.
    Die Hintertür aus der Küche führte zu einer Treppe, über die man in das höhere Gebäude gelangte. Aber er bezweifelte, dass sie die genommen hatten. Sie würden versuchen, auf die Straße zu gelangen.
    Dann sah er das Blut auf dem Boden: eine Spur aus scharlachroten Tropfen, die zu einem schmalen Gang neben der Treppe führte.
    Mit wild klopfendem Herzen und trockenem Mund ging Nick an der Treppe vorbei und folgte der Blutspur bis zu einem nach Schimmel riechenden Gang. Die Hintertür war geschlossen und abgesperrt. Er trat sie auf und gelangte auf eine baufällige Terrasse.
    Jemand lag da im Freien auf dem Boden.
    Es war der
Geier
, der sich vor Schmerzen wand. Hank hatte ihn offenbar getroffen.
    Hinter der verletzten Kreatur war ein vernachlässigter Hinterhof zu sehen, in dem sich leere Flaschen stapelten, und dahinter begann die nächste Straße. Es waren noch keine weiteren Polizeiwagen zu sehen und auch keine andere Person außer dem
Geier
.
    Nick näherte sich dem
Wesen
, das jetzt wieder wie ein gewöhnlicher hagerer und kahlköpfiger Mann aussah, der sich den Bauch hielt und die Augen geschlossen hatte. Der Geier trug eine braune Lederjacke, Jeans und keine Schuhe. Die vernickelte Automatikpistole lag neben ihm. An den Füßen des
Geiers
waren Blutspuren zu erkennen, und Nick vermutete, dass er es gewesen war, der Monroe verletzt hatte.
    „Wo sind sie?“, verlangte Nick zu wissen, als er über dem
Wesen
stand.
    Der
Geier
öffnete die Augen.
    „Du hast mich angeschossen“, sagte er.
    „Mein Partner hat dich angeschossen, aber ich schieße auch gleich selbst auf dich, wenn du mir nicht sofort sagst, wo die Mädchen sind. Sie waren vor wenigen Minuten noch hier, habe ich recht?“
    Der
Geier
bewegte die Lippen, aber es kam kein Ton heraus. „Ich weiß nicht … was du …“, stieß er schließlich hervor.
    Nick steckte seine Waffe zurück ins Holster und ließ sich auf ein Knie hinunter. Er sah im wahrsten Sinne des Wortes rot: Die Luft schien eine rötliche Farbe angenommen zu haben. Diese Kreatur hatte seinen Freund angegriffen, und Nick wollte, dass sie litt. Er war überrascht, wie tief seine Wut reichte.
    Er packte das
Wesen
an der Kehle.
    „Na los, spuck’s aus,
Geier
. Du stirbst. Vielleicht fährst du ja nicht zur Hölle, wenn du ein Mal in deinem Leben das Richtige tust! Wo sind sie? Wohin haben sie sie gebracht?“
    „Du bist derjenige, der … zur Hölle fahren kann … Grimm …“
    Nick hob das
Wesen
am Hals hoch und rammte es dann fest auf den Boden.
    „Wohin haben sie sie gebracht? Komm schon, der Mann, den du gerade in Fetzen gerissen hast, muss das nicht umsonst durchmachen!“
    Erneut rammte er das
Wesen
mit aller Kraft auf die Erde.
    „
Wo sind sie?

    „Nicht … nicht …“
    Aus dem Augenwinkel konnte Nick erkennen, wie die roten und blauen Lichter eines Polizeiwagens hinter dem Gebäude auftauchten. Er ignorierte sie.
    „
Wo?
“, verlangte er erneut zu

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