Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
Vom Netzwerk:
wissen.
    Die Kreatur lachte keuchend auf, und er sah ihre
Geier
-Züge kurz aufflackern.
    Nick schüttelte den Geier.
    „Wo sind sie?“
    Das geierartige
Wesen
keuchte und stieß mit diesem letzten Keuchen ein einziges Wort aus.
    „Schrank …“
    Dann floss dem
Geier
Blut aus der Nase, er erschauderte und verdrehte die Augen in den Hinterkopf.
    Als ihm das Blut über die Hände lief, ließ Nick los und sprang auf. Er war sich nur entfernt bewusst, dass ihn der rote Zorn übermannt hatte – er wurde von der Wut eines Grimm-Zustands angetrieben, wie er ihn nie zuvor erlebt hatte.
    „Detective!“, rief der Cop, der aus dem Wagen ausgestiegen war.
    Nick wandte sich ab und ging zurück zum Gebäude, während er leise vor sich hin murmelte.
    „Der Schrank. Ich bin ein Idiot. Ich bin direkt daran vorbeigelaufen …“
    „Warten Sie, Detective!“
    Nick ignorierte den Officer und rannte zurück in das Gebäude, durch den Gang, in die Küche und den nächsten Flur entlang bis zu dem Schrank, an dem er vorbeigegangen war.
    Ein alter, blassgelber Teppich war nachlässig in die hintere Ecke des Wandschranks geworfen worden. Nick hockte sich hin, um ihn sich näher anzusehen, und entdeckte Erde an den Rändern. Als er den Teppich zur Seite zog, lag ein dunkles Rechteck vor ihm, ein großes Loch, das leicht schräg in den Boden führte, am betonierten Fundament vorbei und tiefer in die Erde hinein. Er holte seine Taschenlampe heraus und schaltete sie ein. Die Spuren am Eingang des Ganges deuteten auf die Arbeit eines
Drang-Zorns
hin, und die Erde war trocken. Vermutlich war der Tunnel schon vor einigen Wochen gegraben worden. Er konnte die schwach erkennbaren Spuren kleiner nackter Füße und von Stiefeln ausmachen.
    „Nick!“ Es war Hank, der irgendwo hinter ihm nach ihm rief. „Hast du da hinten was gefunden?“
    „Ja“, antwortete er, „sie haben die Mädchen weggebracht. Sie können noch nicht weit sein …“
    „Warte, Nick …“
    Nick sprang in das Loch und kam auf dem Boden auf. Ein wenig Erde rieselte von oben herab. Er hörte, wie Hank einem uniformierten Polizisten auftrug, nach dem Ausgang des Tunnels zu suchen. Nick zog seine Waffe und sah den Tunnel entlang. Im Licht der Taschenlampe lag ein niedriger Gang vor ihm, und weiter entfernt glänzte etwas im Dreck.
    Als weitere Erdbrocken herabrieselten, trat Nick zur Seite, damit sein Partner leise fluchend in das Loch kriechen konnte.
    „Neuer Anzug … brandneue Jacke“, murmelte Hank.
    Er ließ sich neben Nick fallen und wischte sich den Schmutz von den Händen.
    „Das ist schon das zweite Mal, dass ich dir in so einen dreckigen alten Tunnel folge. Aber wenn ich es mir recht überlege, waren wir früher schon mal …“
    „Komm schon“, unterbrach ihn Nick.
    Die Decke war so niedrig, dass die beiden Detectives nur geduckt im Tunnel vorankamen. Nach einigen Schritten hob Nick das Objekt auf, das er glitzern gesehen hatte: Es war das Armband eines Mädchens.
    Sie gingen etwa sechzig Meter weit, bis sie zu einer Aluminiumleiter kamen, die durch ein anderes Loch nach oben führte. Nick sah hinauf, während Hank hinter ihm kauerte. Es war niemand zu sehen. Nur ein sanftes, gelbes Licht beleuchtete ein weiteres altes, rissiges Fundament und ein grob in einen Holzboden eingelassenes Loch. Sie lauschten beide. Außer einer Sirene in der Ferne war nichts zu hören.
    Nick steckte die Taschenlampe ein und stieg langsam die Leiter nach oben. Er hielt die Waffe in der rechten Hand und stützte sich mit dem Handballen an der Leiter ab.
    Als seine Augen auf gleicher Höhe mit dem Boden waren, spähte er vorsichtig über den Rand und rechnete schon fast damit, eine Kugel in den Kopf gejagt zu bekommen. Aber er sah nur einen leeren Raum, in dem eine nackte Glühbirne unter der Decke hing und den umherwirbelnden Staub in fahles Licht tauchte. Von den Wänden blätterte blaue Farbe ab. Er stieg so leise er konnte ganz nach oben und stand in einem leeren Schlafzimmer in einem verlassenen alten Haus.
    Hank stieg hinter ihm mit gezogener Waffe aus dem Loch.
    „Gut, dass wir da wieder raus sind. Ich habe die ganze Zeit gedacht, der Tunnel würde gleich einstürzen“, flüsterte er.
    Nick betrat den Flur und schwenkte seine Waffe nach links und rechts. Der Flur war leer, und im Haus war kein Geräusch zu hören. Auf dem Boden führten schmutzige Fußabdrücke in den hinteren Teil des Gebäudes.
    Im Freien angekommen, fanden sich die beiden Detectives schließlich auf

Weitere Kostenlose Bücher