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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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einem Kiesweg vor einem ausgebrannten, aufgebockten 57er Chevy ohne Reifen wieder. Keine Gauner des Eisigen Hauchs und keine Mädchen in Sicht.
    Hank musterte den Boden.
    „So wie es aussieht, stand hier vor Kurzem noch ein Truck. Vermutlich ein Lieferwagen.“
    Nick nickte und fühlte sich auf einmal völlig leer.
    „Ja. Wahrscheinlich haben sie die Mädchen dort eingepfercht und sind weggefahren.“
    Hank rief über Funk Verstärkung und gab eine Suchmeldung nach einem großen Truck in der unmittelbaren Umgebung heraus.
    „Mehr können wir im Moment nicht tun“, meinte er dann. „Vielleicht haben wir Glück. Vielleicht ist ihr Vorsprung aber auch zu groß.“
    Nick sah ihn an. „Wie geht es Monroe?“
    „Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus.“
    „Gibt es eine Prognose … Wird er es schaffen?“
    „Die Sanitäter sagten, er hätte noch einen Puls. Sein Blutdruck war allerdings gefährlich niedrig. Als der Krankenwagen losfuhr, hat er gerade Blutplasma bekommen.“
    Nick holte tief Luft. „
Blutbader
sind zäh. Aber er wurde von einem
Geier
aufgeschlitzt. Dem Typen, auf den du geschossen hast … Er ist hinter dem Gebäude zusammengebrochen …“
    „Ich weiß. Ich habe die Leiche gesehen. Der Mann ist tot. Nick …“ Hank räusperte sich und wandte den Blick ab. „Sie haben gesagt, du hättest den Typen auf den Boden gerammt?“
    „Er lag im Sterben. Du hattest ihn angeschossen. Aber es stimmt. Könnte gut sein, dass ich ihm den Rest gegeben habe.“
    Hank schüttelte den Kopf. „Das passt gar nicht zu dir.“
    „Ich … musste rausfinden, wohin sie die Mädchen gebracht haben. Er hat mir von dem Tunnel erzählt.“
    „Okay, aber … Nick, falls du es bisher noch nicht wusstest: Wir foltern niemanden, um Informationen aus ihm herauszubekommen. Also dreh nicht durch, okay?“
    Nick nickte. „Als Folter hatte ich das gar nicht gesehen.“ Wie hatte er es denn gesehen? Er wusste es im Moment nicht genau. Sein Kopf tat weh, und seine Gedanken drehten sich um all das, was passiert war.
    „So sah es für den Polizisten aber aus. Er hat es bereits gemeldet. Was ist da hinten genau mit dir passiert?“
    „Ich weiß es nicht. Ich schätze … Monroe liegt mir mehr am Herzen, als mir bewusst war. Und vielleicht … vielleicht reagiert ein Grimm doch instinktiver, als ich bisher angenommen hatte. Möglicherweise haben die Grimmgene doch einen ziemlich großen Einfluss auf mein Handeln. Es war, als ob …“
    Er unterbrach sich, als ein Polizeiwagen die schmale Gasse herunterkam und neben dem alten Gebäude anhielt. Sergeant Wu stieg zusammen mit einer Polizistin aus, einer Asia-Amerikanerin, die Nick nicht kannte. Sie sah ihn mit kaltem, missbilligendem Blick an.
    „Nick!“ Wu wirkte, als sei ihm nicht wohl in seiner Haut. „Was habt ihr gefunden?“
    „Nur Spuren. Ein großer Truck. Einen Tunnel im Gebäude da vorn. Sie sind entkommen. Wurde in der Nähe ein solcher Lieferwagen angehalten?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    Wu sah Nick noch einen langen Moment an, dann holte er schließlich tief Luft und sagte: „Nick … Ich hatte einen Anruf von Lieutenant Jacobs. Innere Angelegenheiten. Er will dich gleich morgen früh in seinem Büro sehen. Und er hat gesagt, dass ich dir deine Dienstmarke und die Waffe abnehmen soll. Wenn du dich weigerst, soll ich dich verhaften.“

K APITEL A CHTZEHN
    Nick kannte Lieutenant Jacobs so gut wie gar nicht, aber er hatte das Gefühl, dass er ihn bald sehr viel besser kennenlernen würde.
    Der Officer für innere Angelegenheiten des Portland Police Department hatte Nicks Dienstakte auf seinem Computer geöffnet. Er war ein älterer, korpulenter, uniformierter Afroamerikaner mit kurzem weißem Haar und einem weißen Schnurrbart, der durch eine kleine Lesebrille auf den Bildschirm starrte. Im Revier war er als Mann bekannt, der seinen Job machte, und zwar gründlich, ohne dabei übereifrig zu Werke zu gehen. Er hatte den Ruf, bei Vorfällen im Außendienst im Zweifel auf der Seite des Polizisten zu stehen.
    Aber Nick hatte auch gehört, dass er bei den Ermittlungen gegen übergriffige Polizisten nicht locker ließ, bis derjenige entweder an einen Schreibtisch verbannt oder gefeuert worden war.
    Jacobs runzelte besorgt die Stirn und schürzte die Lippen, sodass Nick davon ausging, dass er in Schwierigkeiten war.
    „Sie haben einige Schießereien, mehrere Todesfälle und einige ungelöste Probleme, die hier aufgeführt werden, Nick“, sagte Jacobs mit seiner tiefen,

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