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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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Haare. Als sie auf dem Fest sich zeigte, wendeten sich alle Augen nach ihr, aber der Königssohn eilte ihr entgegen, und ganz von Liebe erfüllt tanzte er mit ihr allein und blickte keine andere mehr an. Ehe sie wegging, mußte sie ihm versprechen, den letzten Abend nochmals zum Fest zu kommen.
     
    Als sie zum drittenmal erschien, hatte sie das Sternenkleid an, das bei jedem ihrer Schritte funkelte, und Haarband und Gürtel waren Sterne von Edelsteinen. Der Königssohn hatte schon lange auf sie gewartet und drängte sich zu ihr hin. »Sage mir nur, wer du bist?«, sprach er. »Mir ist, als wenn ich dich schon lange gekannt hätte.« – »Weißt du nicht«, antwortete sie, »was ich tat, als du von mir schiedest?«
     
    Da trat sie zu ihm heran und küßte ihn auf den linken Backen. – In dem Augenblick fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er erkannte die wahre Braut. »Komm«, sagte er zu ihr, »hier ist meines Bleibens nicht länger«, reichte ihr die Hand und führte sie hinab zu dem Wagen. Als wäre der Wind vorgespannt, so eilten die Pferde zu dem Wunderschloß. Schon von weitem erglänzten die erleuchteten Fenster. Als sie bei der Linde vorbeifuhren, schwärmten unzählige Glühwürmer darin; sie schüttelte ihre Äste und sendete ihre Düfte herab. Auf der Treppe blühten die Blumen, aus dem Zimmer schallte der Gesang der fremden Vögel; aber in dem Saal stand der ganze Hof versammelt, und der Priester wartete, um den Bräutigam mit der wahren Braut zu vermählen.
     

Der Hase und der Igel (Plattdeutsch)
     
    D isse Geschicht is lögenhaft to vertellen, Jungens, aver wahr is se doch, denn mien Grootvader, van den ick se hew, plegg jümmer, wenn he se mie vortüerde (mit Behaglichkeit vortrug), dabi to seggen »wahr mutt se doch sien, mien Söhn, anners kunn man se jo nich vertellen.«
     
    De Geschicht hett sick aver so todragen.
     
    Et wöor an enen Sündagmorgen tor Harvesttied, jüst as de Bookweeten bloihde: de Sünn wöor hellig upgaen am Hewen, de Morgenwind güng varen över de Stoppeln, de Larken süngen inn’r Lucht, de Immen sumsten in den Bookweeten, un de Lühde güngen in ehren Sündagsstaht nah’r Karken, un alle Creatur wöor vergnögt, un de Swinegel ook.
     
    De Swinegel aver stünd vör siener Döhr, hett de Arm ünnerflagen, keek dabi in den Morgenwind hinut, un quinkeleerde en lütjet Leedken vör sick hin, so good un so slecht as nu eben am leven Sündagmorgen en Swinegel to singen pleggt. Indem he nu noch so half liese vör sick hin sung, füll em up eenmal in he künn ook wol, mittlerwiel sien Fro de Kinner wüsch un antröcke, en beeten in’t Feld spazeeren, un tosehn wie sien Stähkröwen stünden. De Stähkröwen wöoren aver de nöcksten bi sienem Huuse, un he pleggte mit siener Familie davon to eten, darüm sahg he se as de sienigen an. Gesagt gedahn.
     
    De Swinegel makte de Huusdöor achter sick to, un slög den Weg nah’n Felde in. He wöor noch nich gans wiet von Huuse, un wull jüst um den Stähbusch (kleines Gebüsch), de dar vör’m Felde liggt, nah den Stähkröwenacker hinup dreien, as em de Haas bemött, de in ähnlichen Geschäften uutgahn wöor, nämlich um sienen Kohl to besehn. As de Swinegel den Haasen ansichtig wöor, so böhd he em en fründlichen go’n Morgen. De Haas aver, de up siene Wies en vornehmer Herr was, un grausahm hochfahrtig dabi, antwoorde nicks up den Swinegel sienen Gruß, sondern seggte tom Swinegel, wobi he en gewaltig höhnische Miene annöhm, »wie kummt et denn, dat du hier all bi so frohem Morgen im Felde rumlöppst?«
     
    »Ick gah spazeeren«, segt de Swinegel. »Spazeeren?«, lachde de Haas, »mi ducht du kunst de Been ook wol to betern Dingen gebruuken.«
     
    Disse Antword verdröot den Swinegel ungeheuer, denn alles kunn he verdreegen, aver up siene Been laet he nicks komen, eben weil se von Natuhr scheef wöoren. »Du bildst di wol in«, seggt nu de Swinegel tom Haasen, »as wenn du mit diene Been mehr utrichten kannst?«
     
    »Dat denk ick«, seggt de Haas. »Dat kummt up’n Versöok an«, meent de Swinegel, »ick pareer, wenn wie in de Wett loopt, ick loop di vörbi.«
     
    »Dat is tu’m Lachen, du mit diene scheefen Been«, seggt de Haas, »aver mienetwegen mach’t sien, wenn du so övergroote Lust hest. Wat gilt de Wett?«
     
    »En goldne Lujedor un’n Buddel Branwien«, seggt de Swinegel. »Angenahmen«, spröok de Haas, »sla in, un denn kann’t gliek los gahn.«
     
    »Nä, so groote Ihl hett et nich«,

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