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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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geschnallt trug, bohrte sich so weit durch die Eisbestie, dass Grogarda auf seiner Seite die Spitze herausstechen sah. Die Kreatur wankte, brummte dabei seltsam und brach dann mit einem letzten erleichterten Atemzug zusammen. Grogarda erinnerte es an den letzten Atemzug, den er oft gehört hatte, wenn ein Mensch starb.
    „Es ist geschafft“, stellte Borial fest und hielt sich dabei den verletzten Fuß.
    Auf Grogardas fragenden Blick erklärte Borial: „Ich denke, verstaucht, beim Ausweichen umgeknickt.“
    Während sie ihre Klingen wegsteckten, beziehungsweise in Borials Fall diese suchten, kamen Männer mit denselben Abzeichen wie Borial und einige in schwarzroten Wappenröcken zu ihnen geeilt.
    „Tja, zu spät, die Herren“, grinste Borial und versuchte sein Schwert aus einem Brett zu ziehen, in das es von der Eisbestie geschleudert worden war. Auf dem Boden vor ihm lag eine ganze Ladung Kohlköpfe, die nach dem Zusammenbruch des Standes durcheinandergekullert waren.
    „Habt Ihr die Eisbestie erledigt?“, fragte einer der Männer mit dem schwarzroten Wappenrock. Er hatte ein wettergegerbtes Gesicht und ihm fehlte ein Vorderzahn.
    „Haben wir“, erwiderte Grogarda. Trojus reinigte seine Klinge inzwischen an einem herumliegenden Stück Stoff, das vermutlich vormals von einem Händler feilgeboten worden war, nun aber zerfetzt war. Das edle Tuch färbte sich dunkel vom Blut.
    Einer der Wappenrockträger ging auf die Kreatur zu und stieß mit dem Stiefel dagegen. Sie bewegte sich nicht, was ihm als Indiz, dass sie tot war, zu genügen schien.
    „Folgt uns, es wird Meister Tolshai sehr interessieren, wer ihr seid. Er wird euch danken wollen“, sprach der Dunkelhaarige, der der Ranghöchste der Wappenrockträger zu sein schien. An Borial gewandt fügte er hinzu: „Ihr schafft den Weg zur Kaserne alleine?“ Borial nickte.
     
    *
     
    Die Wappenrockträger, die die oberste Garde der Stadtwache waren, eskortierten sie durch einige verschlungene Seitengassen zu einem mehrstöckigen Gebäude, das auf seinem Flachdach eine Shogra befestigt hatte.
    Grogarda erkundigte sich nach dem ominösen Meister Tolshai, zu dem sie gebracht werden sollten. Doch er erhielt keine Antwort von den Soldaten. Sie erwiderten nur, dass sie ruhig mitkommen sollten. Trojus und er hielten sich daran. Das Gebäude war voller schmaler, gut zu verteidigender Gänge und Räume, soweit die beiden es sehen konnten. Man führte sie in den zweiten Stock in einen großen Raum, in dem sich schwere Tische unter dem Gewicht von Schriftrollen und Büchern bogen. Grogarda nickte Einar zu, so dass dieser nahe dem Eingang stehen blieb. Drengir blieb bei ihm. Er begutachtete bewundernd den Raum. Von der hohen Decke hingen kleine Schalen an Eisenketten herab. In ihnen verbrannten dunkle Holzscheite, die einen fremden harzigen Duft verbreiteten.
     Mehrere Karten der näheren Umgebung waren ausgebreitet und Modelle von Soldaten standen auf Karten, die die Truppenverteilung darstellen sollten.
    An einer großen Karte schob ein uniformierter Mann mit militärisch kurzen schwarzen Haaren Figuren hin und her, einige davon symbolisierten die Eisbestien. Grogarda war beeindruckt, wie fein manche von ihnen geschnitzt worden waren. Er stutzte, denn der Mann hatte tatsächlich blaue Haut. Sie war tiefblau wie das Meer und einige helle Striemen waren in seinem Gesicht zu sehen, Narben, die sich durch die helle Farbe kontrastreich abhoben.
    „Meister, das sind die Fremden, die dem Wachmann halfen, die Eisbestie zu töten“, meldete einer der Männer, der sie eskortiert hatte. Er salutierte und verließ den Raum. Grogarda registrierte, dass an einer weiteren Tür zum Raum zwei Wachen standen und ihre Hände locker auf ihre Schwertgriffe legten, bereit einzugreifen, doch sehr sicher, dass ihr Anführer den ersten Schlag würde abhalten können. Anders konnte er sich ihre lockere Haltung nicht erklären.
    „Ich bin hoch erfreut Euch kennenzulernen“, sagte der Blauhäutige und nickte ihnen zu. „Mein Name ist Memran Tolshai, die meisten nennen mich schlicht Meister Tolshai. Ich bin hier der Anführer der Stadtwache“, erklärte Meister Tolshai ihnen. Grogarda nickte zu den Uniformierten am Eingang und ließ seinen Blick über die Figuren auf den Karten wandern.
    „Ziemlich gut gerüstet, Eure Stadtwache“, bemerkte er. Tolshai nickte. „Ihr habt ja inzwischen auch gesehen, mit wem wir es so zu tun haben“, erwiderte Tolshai.
    „Grogarda Branbar und Trojus

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