Groheim - Stadt der Magier (German Edition)
Lilarif zufrieden fest.
Grogarda rief Drengir und Einaug zu sich, die die Kiste das erste Stück tragen sollten.
Rangnar öffnete die Tür zum Saal, die sie bis gerade noch bewacht hatten, und stockte. Er verschloss sie wieder ganz langsam, doch sie knirschte laut und vernehmlich. Das Knirschen hallte.
„Da ist eine Eisbestie“, zischte er. Auf dem Flur waren schwere Schritte zu hören, die sich der Tür näherten. Da war ein Schnüffeln. Plötzlich rüttelte es an der Tür, als würde die Kreatur mit der Schnauze oder der Tatze dagegen schlagen.
„Wir müssen sie überrumpeln, Linga!“, befahl Grogarda. Linga spannte seinen Bogen und nickte.
Grogarda schlug die Tür auf und stieß sie dabei gegen den Kopf der Eisbestie, die dahinter stand. Diese torkelte einen Schritt zurück und war benommen von der schweren, eisenbeschlagen Tür, die man ihr ins Gesicht geschlagen hatte. Linga schoss einen Pfeil ab, doch verfehlte er den Kopf der Kreatur. Sie bewegte ruckartig den Kopf und Linga zielte erneut.
Der Pfeil schlug in ihrer Schulter ein und blieb dort stecken. Sie quiekte und knurrte wütend.
Grogarda zog sein Schwert und schlug in die Richtung der Kreatur, kurz vor ihrer Schnauze her. Die Eisbestie torkelte einige Schritte nach hinten, um ihm auszuweichen und ging dabei durch eine andere Tür in einen ähnlichen Saal wie die Schatzkammer, in der sie sich befanden.
Grogarda eilte vorwärts und schlug die Tür zu, um die Eisbestie in dem fensterlosen Raum einzusperren. Linga feuerte einen Pfeil durch die sich schließende Tür ab, der in den Flügel des Wesens einschlug.
„Schnell! Gebt mir etwas, um die Tür zu blockieren“, rief Grogarda. Einaug und Linga schoben unter Mühen ein großes, massives Regal vor die Tür. Danach brachten Lilarif und Rangnar eine bis zum Anschlag mit Büchern gefüllte Truhe, die sie davor stellten. Im Inneren konnten sie die Kreatur knurren hören, die sich mit aller Wucht gegen die Tür warf.
„Beeilen wir uns“, rief Grogarda Drengir und Einaug zu, die mit der Truhe voller Vanthara-Steine loseilten. „Wir haben nicht viel Zeit.“
Sie stürmten hinter Lilarif her, der sie aus dem Gebäude zurück in die Höhle führte. Dabei versuchten sie möglichst wenig Lärm zu verursachen, was sich mit der Truhe voller aneinander schlagender Vanthara-Steine als nicht allzu einfach erwies.
Kurz bevor sie wieder in den Nebel eintauchen konnten, hörten sie hinter sich ein lautes Geräusch. Als sie sich umdrehten, sahen sie die Eisbestie, die auf sie zurannte und dabei laut kreischte. Ihr Flügel schien immer noch zu bluten, weshalb sie nicht fliegen konnte.
„Los, lauft“, sagte Grogarda und nickte Drengir zu. Sie würden ihnen etwas Zeit erkaufen.
„Wir bleiben“, befahl er Drengir.
„Wir haben für so etwas keine Zeit“, knurrte Lilarif. In seiner Hand schimmerte es, als er einen Feuerball entstehen ließ. Er warf ihn auf die Eisbestie. Diese wurde zurückgeschleudert und als sie aufstehen wollte, schoss ein Strom von Blitzen aus Lilarifs Hand zu ihr, der sie zucken ließ. Rauch stieg von ihr auf, während sie zuckte. Ihr Schrei verebbte.
Weitere schrille Rufe waren im Nebel zu hören. Sie eilten hinter Drengir und den anderen her, die sie schemenhaft im Nebel erkennen konnten. Plötzlich erschien eine der Kreaturen wie aus dem Nichts und schnappte nach Linga. Er ließ sich fallen, um ihr auszuweichen.
„Geht‘s?“, fragte Grogarda, als er Linga aufhalf und sie weiterrannten.
Linga nickte und rieb sich den Ellenbogen. „Ein Vorteil, wenn man so viele Kleidungsstücke trägt. Du hast quasi ‘ne dicke Haut.“
Die Kreatur war auf einmal zurück und packte Grogarda mit den Hinterbeinen an den Schultern. Dieser schrie erschrocken auf, doch konnte er sich nicht wehren. Seine Hände kamen nicht an den Schwertgriff, um es zu ziehen. Er erhob sich immer höher in den Nebel.
*
Linga sah es, doch er reagierte zu spät. Eine Eisbestie griff sich Grogarda und zog ihn mit sich in den nebligen Himmel, der Kapitän schrie kurz erschrocken auf und versuchte dann fluchend an sein Schwert zu kommen. Doch die Kreatur hielt ihn im eisernen Griff fest.
Linga wollte sich gerade umwenden und der Kreatur hinterhereilen, da hielt ihn Lilarif an der Schulter fest.
„Nein“, sagte er schlicht und nickte in Richtung der im Nebel verschwindenden Gestalt Drengirs. „Wir müssen die Vanthara-Steine zurückbringen. Es ist unsere, meine vorrangige Aufgabe, die Stadt zu
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