Groheim - Stadt der Magier (German Edition)
schwarzen, metallenen Portal, das aus zwei Flügeln bestand.
„Dahinter ist er“, erklärte Lilarif und riss mit Magie das Tor auf.
Kapitel 10: Ishfashir in der Enge
Gefolgt von den anderen Magiern eilte Sholem Kre Talorihri die Treppe zur Haupthalle hinauf. Er erreichte den obersten Absatz der Treppe in dem Augenblick, als das Eingangstor zerbarst und Fog‘wa-Truppen die Halle stürmten. Eine Stadtwache rannte mit erhobenem Schwert auf ihn zu und er schleuderte sie mit Magie gegen eine Säule. Die Wache krachte hart mit dem Kopf dagegen und schien danach bewusstlos zu sein. Sholem schnappte sich ihr Schwert und griff damit einen weiteren Soldaten an. Er parierte einen Seitwärtshieb und trieb den Soldaten mit einer schnellen Folge von Schlägen in die Defensive. Dann sah er eine Lücke in der Verteidigung des Fog‘wa und nutzte sie aus. Anstatt den vertikalen Hieb zu Ende zu führen, den er begonnen hatte, stach er urplötzlich frontal zu. Der Soldat veränderte die Bahn seines Schwertes nicht schnell genug, um den Stich noch abwehren zu können. Sholems Klinge stach ihm in die Seite. Sholem zog sie hinaus und rammte dem Soldaten den Knauf des Schwertes gegen die Stirn, so dass dieser umfiel.
Lilarif hatte ihnen den Befehl gegeben, die Opferzahl möglichst gering zu halten. Aber er würde nicht sein eigenes Leben für einen der Fog‘wa riskieren.
Ein weiterer Soldat griff Sholem an und erwischte diesen sogar am Arm. Ein fingerlanger Schnitt. Er war aber nicht sehr tief, so dass Sholem ihn ignorierte und weiter auf den Soldaten eindrosch, immer schneller, so dass dieser kaum noch zum Angriff kam.
Einige Pfeile gingen knapp an Sholem vorbei und ein Aufständischer, der in seiner Nähe kämpfte, bekam einen Pfeil direkt in den Hals. Die Wucht des Schusses riss ihn nach hinten und Blut spritzte über Sholems Gesicht. Er blickte sich um und sah die tragbare Barrikade, die immer weiter vorrückte. Die Fog‘wa hatten einige Bogenschützen dahinter stationiert, so dass diese immer in Ruhe neu laden und dann feuern konnten. Sholem schleuderte mit aller Kraft einen Feuerball in die Richtung und entzündete so die Barrikade. Schreiend rannten die Fog‘wa-Soldaten auseinander und weg von der Barrikade.
Dann geschah es. Ein Kreischen. Ein vielstimmiges Kreischen ertönte und mit Schrecken sah Sholem durch das gesprengte Eingangsportal, wie Dutzende Eisbestien den Schild überwanden.
Er wusste, so etwas war nur möglich, wenn genügend Eisbestien gleichzeitig angriffen. Der Schild kam ab einer gewissen Masse nicht mehr mit ihnen zurecht und wurde durchlässig für sie. Sholem schauderte, als ihm klar wurde, wie viele dort oben sein mussten.
*
Lilarif stieß das Portal auf und sie betraten einen runden Saal. In der Mitte des Raumes stand ein Sockel, auf dem ein zylindrischer Vanthara-Stein stand. Eine Handbreit über ihm begann ein bronzenes Licht in Säulenform, das in den Himmel stieg. Es flimmerte leicht. Drei Männer standen an dem steinernen Sockel. Trojus erkannte nur Ishfashir, der zweite schien ebenfalls ein Fog‘wa zu sein und der dritte trug ein Gewand wie Lilarif.
„Euch, Hauptmann Reliram, bei Eurem Herrn und Meister hier zu sehen, wundert mich kein bisschen. Doch Ihr? Suliman Ori Kanaa? Ich bin enttäuscht von Euch, Ihr helft diesem Verräter?“, sagte Lilarif. Ishfashir blickte entsetzt auf die Gruppe der Neuankömmlinge.
„Was tut Ihr hier?“, fragte er entgeistert.
„Wir beenden das hier und jetzt“, erklärte Lilarif. Hauptmann Reliram zog sein Schwert, genau wie Ishfashir. Suliman warf einen Feuerball, den Lilarif mit der flachen Hand abfing. Er löste sich einfach in Rauch auf. Reliram nutzte dies gemeinsam mit Ishfashir, um nahe genug an die Gruppe heranzukommen und loszuschlagen. Trojus blockte den ersten Schlag Relirams, Hogelesh wich Ishfashir aus, der Filius zur Seite trat. Filius stolperte zurück.
Hogelesh versuchte Ishfashir zu treffen. „Du hast meinen Bruder ermordet“, brüllte er ihm entgegen. Ishfashir zögerte eine Sekunde, schien verwirrt zu sein. Dabei blickte er zu Filius. „Das ist für Frar“, rief Hogelesh, während er ausholte und zuschlug.
Ishfashir wich dem Schlag von Hogelesh aus und schlug diesem mit der freien Hand kräftig ins Gesicht. „Der kleine Dieb ist dein Bruder? Diese Stadt ist wahrlich klein.“
Ishfashir wollte gerade auf den sich aufrappelnden Hogelesh einstechen, als Trojus dazwischenging und den Schlag abblockte.
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