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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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fündig. „Ein Schlüssel“, stellte er fest. „Er lag zwischen den Seiten.“
    Er reichte ihn Hogelesh. Dieser probierte ihn an den drei abgeschlossenen Schubladen des Schreibtisches aus, an dem Ishfashir seinen Papierkram zu erledigen pflegte. In einem Schloss ließ er sich umdrehen. Es klickte. Hogelesh öffnete die Schublade und zog ein Notizbuch zusammen mit einem Stück Stoff heraus. Ein weiteres folgte.
    „Das ist eine Kutte“, stellte Filius fest, als er sie auffaltete. „Das hier eine Maske“, fügte er hinzu, als er das kleinere Stück Stoff in Augenschein nahm. „Scheint ja nicht mal mehr einfach auf die Straße gehen zu können, der liebe Fog‘wa-Anführer.“
    Hogelesh nickte und lächelte zynisch. Er blätterte in dem Notizbuch.
    „Es enthält einen Weg“, erklärte er. „Das hier sieht aus wie die Dächer, über die wir gekommen sind, eine Stelle ist markiert. Dazu sind hier Zahlen, ein Datum. Das hier könnte den Sonnenaufgang meinen“, er deutete auf einige Wörter in der schnörkeligen Handschrift von Ishfashir. Sie wich von der Standardschrift ab, fast so, als wollte er es jemandem schwer machen es zu lesen.
    „Wir sollten dort auf dem Rückweg vorbeischauen“, stellte Filius fest. Er lehnte sich an eine kahle Stelle in der Steinwand. Sofort zuckte er zurück.
    „Was ist?“, fragte Hogelesh.
    „Es hat ... das hat geziept“, erklärte Filius und rieb sich den Ellenbogen. Er fuhr erneut mit der Hand über die Wand. Diesmal erschien ein verschnörkeltes Symbol. Ein Teil der Wand wurde durchsichtig und verblasste.
    „Ein magisch verstecktes Fach“, raunte Hogelesh. Filius nickte. Darin befand sich eine kleine Kiste. Als er sie öffnete, lagen darin Kristalle. Die Vanthara-Steine, so wie sie Lilarif ihnen beschrieben hatte. Bis auf einen waren sie alle dort.
    „Los, nimm sie und mach das Fach zu“, entschied Hogelesh. „Wir sehen uns noch an dem Punkt auf der Karte um.“
    Er steckte die Maske und die Kutte zurück in die Schublade und sie teilten die Vanthara-Steine aufeinander auf.
    „Wie soll ich es wieder verschließen?“, fragte Filius. Er fuhr hilflos mit der Hand über das Versteck. Das Zeichen leuchtete erneut auf und das Mauerstück erschien von neuem.
     
     
    Kapitel 9: Der wiedergefundene Bruder
     
    Grogarda brummte der Schädel wie nach einer durchzechten Nacht. Er streckte sich. Während er die Augen öffnete und blinzelte, kamen langsam seine Erinnerungen zurück. Die Kreatur hatte ihn schier erdrückt, doch bewusstlos war er nicht sofort gewesen. Erst als sie ihn auf den schroffen Fels geworfen hatte, hatte er, obwohl er dagegen angekämpft hatte, das Bewusstsein verloren.
    Er kam unsicher auf die Beine und sah sich um. Er war in einer Halle, die groß genug war, um die Darnagl mehrmals aufzunehmen, inklusive einigem an Wasser unterm Kiel.
    Um ihn herum saßen Eisbestien, mehr als drei Dutzend. Einige umringten ihn, andere saßen an fast korbartig geflochtenen Nestern und fütterten kleinere Eisbestien. Wieder andere saßen auf etwas, das für Grogarda aussah wie Eier, riesige Eier.
    Die kleinen Eisbestien musterten ihn neugierig und einige kreischten aufgeregt. Nicht wie ihre Eltern, viel höher. Es erinnerte Grogarda an die Stimme eines jungen Mannes im Stimmbruch. Sie hatten einen leichten Flaum und große, hellblaue Augen, im Gegensatz zu den dunklen Augen ihrer Eltern.
    Grogarda sah die Eisbestie an, die ihm am nächsten saß und ihn neugierig musterte. Langsam nahm er sein Schwert vom Boden auf, das er verloren hatte, als er bewusstlos geworden war.
    Die Kreatur knurrte und legte den Kopf tiefer. Er zögerte und ließ das Schwert los.
    „Was wollt ihr?“, flüsterte Grogarda leise vor sich hin. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er würde sich niemals freikämpfen können. Warum hatten sie ihn nicht getötet? Es widersprach dem, was er bisher gesehen hatte. Sie waren bisher als aggressive Jäger aufgetreten, die brutal zuschlugen. Wieso nahmen sie nun einen Gefangenen?
    „Wollt ihr mich an die Kleinen verfüttern?“, fragte er laut.
    Die Eisbestie vor ihm legte den Kopf schief. Sie schien alt zu sein. Einige Narben waren in ihrem Fell zu erkennen und eines ihrer Augen wirkte trüb.
    Es sieht fast so aus, als wäre sie intelligent, ging es Grogarda durch den Kopf.
    Die Eisbestie ging nun auf ihn zu. Grogarda wich einen Schritt nach hinten aus und griff an seinen Gürtel, an dem er ein kleines Messer trug, das zwar für den Nahkampf benutzbar, aber

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