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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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wie der Kleine, nur war sein Muster kunstvoller.
    Er war fast so groß wie die Darnagl und sein Schuppenpanzer war überzogen mit größeren und kleineren Narben. Er hatte seinen mächtigen Kopf, mit dem er Grogarda in einem Stück hätte verschlucken können, auf seinen gekreuzten Vorderbeinen abgelegt und schien zu schlafen. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Jetzt erst begriff Grogarda, was er die ganze Zeit für ein seltsames Geräusch gehört hatte. Grogarda fiel auf, dass dem Drachen ein Hinterbein vollkommen fehlte. Es war knapp vor dem Kniegelenk einfach abgetrennt worden. Das andere Hinterbein konnte er nicht sehen. Um den Drachen herum, am Rand des Lavaflusses, lagen mehrere Gruppen von hüfthohen Eiern.
    Dann hörten sie ein Kreischen. Noch eines. Ein vielstimmiger Kanon erhob sich. Eine Gruppe von kleinen Drachen kam aus einem Höhlengang, der noch weiter in den Berg zu führen schien. Es waren sicher drei Dutzend, einige so groß wie der, gegen den Grogarda gekämpft hatte, andere noch kleiner. Sie rannten zum gigantischen Drachen und stießen ihn immer wieder an, bis er ein Auge öffnete und mit einer seiner Vorderpranken einen kleinen Drachen meterweit von sich wegschleuderte. Anschließend wurde die Gruppe ruhiger.
    Grogarda tippte Trojus an und nickte zum Ausgang. Dieser verstand die Andeutung und sie kletterten langsam den Geröllhügel herunter. Jedes Mal, wenn Grogarda den Fuß aufsetzte, hoffte er inständig, dass er keinen Stein lösen würde. Er wollte nicht herausfinden, wie schnell dieses Monstrum war, trotz des verkrüppelten Beines.
    Sie schafften es, ohne Krach zu machen, bis zum Höhlenausgang und in den Tunnel.
    Während sie hinaufeilten, fragte Trojus, was sie nun tun sollten.
    „Wir brauchen etwas Zeit. Ich befürchte, die werden hier nicht bleiben und uns in Ruhe den Mast reparieren lassen“, stellte Grogarda klar. Trojus nickte. „Wenn sie kommen und uns wie die anderen beiden angreifen, war‘s das für uns. Das sind viel zu viele.“
    „Ich hab da eine Idee“, sagte Grogarda plötzlich, als sie am Ausgang angekommen waren. „Los, zum Schiff.“
     
     
    Kapitel 14: Eine hochprozentige Idee
     
    Lingas Augen weiteten sich, als plötzlich vor ihm der Wald aufhörte. Von einem Augenblick auf den anderen stand er auf einer weiten, leeren Fläche. Eine endlose Wüste, nur aus Erde und einzelnen Grasbüscheln bestehend, erstreckte sich vor ihm. In der Ferne konnte er einzelne Büsche und einen verdorrten Baum sehen, der, völlig windschief, sich weigerte umzufallen, obwohl er bereits beachtliche Neigung aufwies.
    Er sah sich noch einmal am Waldrand um, der Wald erstreckte sich in einem Halbkreis am Meer entlang.
    Linga sah einen langen Stock, den er aufhob und von einigen kleinen abstehenden Ästen befreite. Anschließend, den Stock als Wanderstab benutzend, ging er in die eisige Wüste vor sich und pfiff ein Lied. Er wollte sich keinesfalls von den schlechten Aussichten einschüchtern lassen. Er hatte sich vorgenommen, dankbar für jede Gabe des Göttervaters Hagadan zu sein, die er ihm schenkte. Bei Tagesanbruch hatte er auf seinem Weg einen Strauch gefunden, an dem Beeren wuchsen, die er kannte, weswegen er nicht völlig am Verhungern war. Er wollte versuchen, den Tag im Vertrauen darauf zu überstehen, den nächsten Tag zu erleben. Vorausgesetzt, er ginge in die richtige Richtung, würde er innerhalb von ein bis zwei Tagesmärschen sicher bis nach Emgad kommen. Oder sonst zu irgendeiner menschlichen Ansiedlung.
    Er ging stundenlang geradeaus, immer die Küstenlinie im Blick. Nachdem der Wald geendet hatte, war nun zu seiner Rechten eine schroffe Felsenküste zu sehen, während sich zu seiner Linken die endlose Weite zu erstrecken schien.
    Irgendwann begann es zu schneien, dicke Flocken rieselten ihm entgegen.
    „Klar, wieso auch nicht“, rief Linga, als es anfing, so stark zu schneien, dass die Sicht immer schlechter wurde. Er entschied sich bei einem knorrigen Baum Schutz zu suchen, der aus der Tundra reichte, und dort eine Weile zu warten.
    Nachdem er eine ganze Weile dort gesessen hatte und sich das Wetter nicht zu bessern schien, peilte er die ungefähre Marschrichtung an und ging wieder los.
    „Ich bin über Meere gefahren, ich werde mich ja nicht bei einem kleinen Marsch verlaufen“, grummelte er und steckte seine freie linke Hand in die Tasche seines Gewandes. Es war kalt und der Wind schnitt ihm zwischen die Kleidung. Jede noch so kleine Lücke wurde

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