Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
Vom Netzwerk:
Fremden speisen. Deshalb sitzen sie dicht an dicht in den anderen Zelten“, erwiderte Torfu. „Ihr seid Ihnen suspekt.“
    „Und Euch nicht?“
    „Doch, aber als Mitglied des Sippenrates war es meine Aufgabe herzukommen und zu sehen, wer Ihr seid. Außerdem hab ich Euch gefunden, somit seid Ihr dem Kodex nach mein Problem“, erklärte Torfu schief lächelnd. Jetzt erst bemerkte Linga, wie sehr von Grau durchwirkt das kurze Haar und der Bart Torfus waren. Er war sicher doppelt so alt wie Linga.
    „Was seid ihr für eine Sippe, die hier durch das Nichts zieht?“, fragte Linga nach einer Weile des Schweigens.
    „Wir sind die Pelora“, erklärte Torfu. „Wir leben hier in dieser ... Einöde. Es ist unsere Heimat. Es mag Euch hier hart erscheinen, aber sie macht uns zu guten Menschen. Sie fördert das Beste in uns. So sagt es der Kodex.“
     
     
    Kapitel 15: Wolfsgeheul
     
    Am nächsten Morgen hatte es aufgehört zu schneien. Torfu hatte Linga eine dicke gefütterte Jacke gegeben. Nachdem sie die Zelte abgebaut und auf die Schlitten geladen hatten, hatten sie sich auf den Weg gemacht.
    Er stand neben Torfu auf dem hinteren Stück eines von Hunden gezogenen Schlittens, der in einer Kolonne von mehr als zwei Dutzend anderen fuhr. Einige waren größer und beherbergten außer zwei Lenkern noch mehrere andere Personen, andere waren kleiner und vornehmlich für den Transport bestimmt, so schien es.
    „Wovon lebt Ihr?“, fragte Linga dann. „Ich weiß, dass in Emgad und bei uns einige losziehen, um die Wale oder Fische zu jagen. In Groheim taut wenigstens im Sommer der Boden auf und wir können etwas anbauen. Aber so weit hier draußen dürfte im Sommer nicht mal genug Wärme sein, um etwas anzubauen.“
    „Wir leben von dem, was wir in unseren Fallen so finden“, erwiderte Torfu zwinkernd. „Außerdem kann man die Felle einiger Tiere in Emgad gut verkaufen. Und wir können gut Fische fangen.“
    „Fische?“
    „Ja, wenn du das Eis aufsägst, ist es ganz einfach“, erklärte Torfu. Linga hob die Augenbrauen. Er hatte größten Respekt vor diesen Menschen, die hier draußen dem Wetter trotzten.
     
    *
     
    „So gesehen, keine schlechte Idee“, sagte Trojus und nickte anerkennend. Er und Grogarda hatte den letzten Rest Schnaps zum Höhleneingang gebracht und dort über die dicken hölzernen Balken gegossen, die den Eingang stützten. Der gesamte Eingangsbereich schwamm nun regelrecht in dem Hochprozentigen. Der gefrorene Boden saugte die Flüssigkeit nicht auf, so dass sie Pfützen bildete. Die letzte Kanne Lampenöl hatten sie wie eine Linie in das Innere der Höhle gegossen, als Schutzwall.
    „Wir können die Stützpfeiler schlecht einschlagen. Das dauert zu lange und dürfte derartig hallen, dass die Drachen sofort hier sind, um nachzusehen. So ist der Eingang dicht, bis wir hier weg sind.“ In der Ferne hörten sie ein Krachen.
    „Foteviken scheint seinen Baum bekommen zu haben“, sagte Trojus. Grogarda nickte abwesend, während er versuchte, mit dem mitgebrachten getrockneten Zunder und den Feuersteinen eine Flamme zu entzünden.
    Plötzlich hielt er inne. In der Höhle war etwas zu hören. Schritte?
    Er schlug die Feuersteine noch fester aneinander. Funken flogen endlich in den Zunder und langsam begann er zu brennen. Augenblicklich breitete sich das Feuer aus und griff über auf den hochprozentigen Schnaps.
    Der Höhleneingang brannte lichterloh und die Stützpfeiler begannen ebenfalls Feuer zu fangen. Der Schnaps hatte nicht gut am zentralen Pfeiler gehalten, doch es schien zu reichen. Rauch entwickelte sich und schlug Grogarda und Trojus gemeinsam mit der Hitze entgegen.
    Der Pfeiler knarzte und knackte, während das Feuer prasselte.
    Sie gingen hustend einige Schritte zurück aus dem Wirkungsbereich des Feuers.
    „Schon schade um den Schnaps“, bemerkte Trojus. „Die Männer werden das nicht gut finden.“
    „Ich bin ihr Kapitän, sie müssen mich nicht lieben, solange ich dafür sorge, dass sie am Leben bleiben“, erwiderte Grogarda.
    Neben dem Knacken von Holz hörten sie plötzlich ein Brüllen und Fauchen. Dunkel konnte Grogarda die Schemen eines oder mehrerer Drachen hinter den Flammen erkennen. Er legte die Hand auf sein Schwert und Trojus zog das seine. Mit großen Sätzen kamen mehrere Drachen aus dem Feuer gesprungen. Einer schien in den Schnaps oder in das Öl gefasst zu haben. Seine Klaue brannte und er versuchte verzweifelt sie zu löschen. Der Drache rannte herum und

Weitere Kostenlose Bücher