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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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Hundegroßes rannte ins Dunkel davon.
    Linga überlegte, ob es hier Wölfe gab. Möglicherweise roch er ja zu sehr nach salzigem Meerwasser, als dass sie ihn als Beute wahrnehmen würden. Außerdem hatte er ja das Feuer. Dabei legte er noch einige weitere Äste hinein, dass die Flammen hochprasselten.
    Er sah hinauf und bemerkte, dass der Himmel aufgeklart war. Es schien nur eine schmale Mondsichel, doch die Sterne funkelten in voller Pracht. Nur einzelne Wolkenfetzen zogen über den Himmel und verdeckten die Sicht. Linga saß eine Weile dort und bewunderte die Pracht der Sterne. Er fühlte sich klein im Vergleich zu ihrem Leuchten. Wie die Götter sie wohl einst an den Himmel gesetzt hatten? Dann knackte erneut etwas im Unterholz. Er stand auf und blickte misstrauisch, die Hand auf dem Schwertgriff, ins Dunkel. Er konnte nichts erkennen, weswegen er sich zurück auf seinen Platz am Feuer setzte.
    Eine Weile begutachtete Linga schweigend den dunklen Wald, doch das Knacken wiederholte sich nicht. Er überlegte, ob, was immer es war, einfach geflohen war oder darauf wartete, dass er einschlief. Linga entschied, dass es gleichgültig sei, da er schlafen musste, um zu überleben.
    Er legte sich auf die Seite mit dem Rücken zum Feuer und genoss das Gefühl der Wärme, das sich langsam in seinem Rücken ausbreitete.
    So schlief er ein, während er in Gedanken beschloss, dass er als allererstes bei seiner Rückkehr in die Zivilisation ein heißes Bad nehmen würde. Anschließend einen wärmenden Schnaps. Mit diesem Gedanken fiel Linga in einen unruhigen, von Zitterkrämpfen geschüttelten Schlaf.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen machten sich Grogarda, Trojus, Foteviken und Drengir in den Wald auf.
    Grogarda wollte sich umsehen, ob es menschliche Behausungen hier draußen gab. Foteviken war mitgekommen, da sie einen dicken Baumstamm benötigten, um den Mast zu schienen, denn er würde keineswegs den Belastungen harten Windes standhalten, um mindestens bis in einen Hafen wie Emgad zu kommen, oder gar bis Groheim. Foteviken war der Zimmermann ihrer Crew, wobei er dadurch benachteiligt war, dass ihm immer noch ein Stück Fleisch im Arm fehlte. In Furtolthara hatten sie für die Rückfahrt einen kleinen Beutel mit Kräutern gekauft, die er zerrieben auf die Wunde geben musste, einmal am Tag. Bisher war die Wunde gut verheilt und eiterte nicht, trotzdem war er nicht in der Lage, seine Aufgaben als Zimmermann des Schiffes wahrzunehmen. Deswegen hatte er Drengir gebeten, der sich als fähiger Schüler erwiesen hatte.
    Sie gingen in den dichten Tannenwald. Foteviken blieb immer wieder stehen, ging zu einem Baumstamm und klopfte dagegen. Er fühlte über das Holz und erklärte Drengir dann ein paar Dinge. Grogarda und Trojus gingen in kleinem Abstand voraus.
    „Hattest du weitere Träume, seit wir die Stadt verlassen haben?“, fragte Trojus irgendwann unvermittelt, als Drengir und Foteviken nicht in Hörweite waren. Grogarda schüttelte den Kopf.
    „Nein, keinen einzigen. Hab traumlos geschlafen. Ist ein seltsames Gefühl. Aber ein gutes“, erklärte er. Schweigend gingen sie weiter.
    Die Insel hatte, relativ zentral gelegen, einen Berg, wie es Grogarda schien. Der Anstieg war nicht besonders steil, doch nach einer Weile hatten sie eine kleine lichte Stelle erreicht, von der die Aussicht recht gut war und sie die Darnagl unten am Strand sehen konnten.
    „Bisher noch nichts Brauchbares?“, fragte Grogarda an Foteviken gerichtet, als dieser mit Drengir zu ihnen aufschloss. Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß, es wirkt seltsam, wenn ich dir inmitten von großen und kleinen Bäumen sage, dass ich kein Holz finde, aber es ist wahr. Ich habe ein paar Stämme, die reichen könnten, wenn ich mich nicht irre. Aber ich will trotzdem noch ein paar andere sehen, bevor ich meine Entscheidung treffe. Immerhin wollen wir alle auch nach Hause kommen“, erwiderte der Hüne und rückte seine gestrickte Mütze zurecht, mit der er seine Glatze wegen der Kälte bedeckte. Grogarda merkte dabei, wie vorsichtig er die Hand seines verletzten Armes benutzte und das Gesicht verzog.
    „Geht es?“, fragte er. Foteviken nickte. „Ja, es ist alles in Ordnung, ich bin froh, dass er noch dran ist, wenn ich an das große Maul denke.“ Grogarda nickte. Es hätte tatsächlich schlimmer kommen können.
    Eine Weile streiften sie so durch den Wald, ohne dass sie ein Lebewesen fanden. Foteviken ging von Baum zu Baum und die Gruppe fächerte ein wenig

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