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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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paar Schülerinnen auf sie zu, umfassten sie liebevoll und führten sie zu ihrem Platz zurück. Und Hanni herrschte Marianne an: „Sofort entschuldigst du dich!“
    Marianne stand immer noch an ihrem Platz. Nun aber warf sie den Kopf zurück, schrie laut: „Ich denke nicht daran“, und rannte zur Tür. Laut fiel sie hinter ihr zu.
    Wie betäubt hatte Mamsell das geschehen lassen. Sie murmelte bloß: „Ich habe es doch nur gut gemeint.“
    Hilda trat vor und sagte: „Liebe Mamsell, im Namen der ganzen Klasse möchte ich mich für Mariannes Benehmen entschuldigen. Wir wissen, dass Sie recht hatten, und versuchen schon lange Marianne umzustimmen. Doch je mehr wir auf sie einreden, desto schlimmer wird es mit ihr. Sie muss wohl erst mal eins auf den Deckel kriegen. Jedenfalls schlage ich vor“, wandte sie sich an die Klasse, „dass wir Marianne wegen ihrer unverschämten Antwort an Mamsell ein paar Tage schneiden. Seid ihr einverstanden?“ Alle nickten. „Du bist ausgenommen, Carla“, sagte Hilda. „Ich weiß, wie schlimm es für dich ist. Und für Marianne wäre es vielleicht allzu arg, wenn sie gar niemand mehr zum Reden hätte.“
    So endete Mamsells Versuch den Kleinen zu helfen.

    Marianne war unterdessen den Flur entlanggelaufen und auf den Gang zu dem einen Turm eingebogen. Ihr war gar nicht wohl in ihrer Haut. Sie wusste, dass sie sich Mamsell gegenüber sehr hässlich benommen hatte. Warum musste die Lehrerin aber auch in das gleiche Horn tuten wie die anderen alle? Wütend trommelte Marianne gegen das Gangfenster – wütend besonders auf sich selber.
    „Na, was machst du denn hier?“, fragte jemand. „Jetzt ist doch Unterricht.“ Hinter Marianne stand Ester, das kleine schwatzhafte Küchenmädchen, dem die Schülerinnen gern aus dem Weg gingen. „Bist du rausgeflogen?“, fragte sie neugierig weiter.
    „Ach, Mamsell ...“, knurrte Marianne fast gegen ihren Willen. Sie war froh, ihrem Zorn Luft machen zu können. „Immer mäkelt sie an einem herum.“
    „Nicht wahr?“ Ester nickte heftig. „Mir hat sie auch eine dumme Sache eingebrockt, die boshafte Alte.“
    „Dir?“
    „Ja, mir. Stell dir vor, sie ertappt mich eines Abends, als ich von einem Riesenberg fertiger Brotschnitten zwei winzige Stückchen nehme und esse. Zwei Stück. Es lag Schinken darauf, und Schinken – den esse ich nun mal für mein Leben gern. Das ist doch wirklich kein Verbrechen, findest du nicht auch?“
    „Hm“, brummte Marianne unbestimmt.
    Aber Ester nahm das für Zustimmung und erzählte eifrig weiter: „Nimmt sie mich doch am Arm und zerrt mich in die Küche. Dort berichtet sie der Köchin brühwarm von meinem grässlichen Diebstahl und die putzt mich fürchterlich herunter. Zu meinem Pech erschien während ihrer Strafpredigt ausgerechnet noch die Hausmutter und das ganze Theater ging von Neuem los. Seitdem darf ich bloß noch Geschirr abwaschen und Kartoffeln schälen und ähnlich schöne Arbeiten erledigen. Außerdem haben sie mir angedroht, dass ich bei der geringsten Kleinigkeit sofort fliege. Kannst du dir vorstellen, was für eine Wut ich auf eure liebe Mamsell habe? Aber ich werde es ihr schon noch heimzahlen, das kannst du mir glauben. Oder traust du es mir nicht zu?“
    „Doch, doch“, versicherte Marianne, die Ester möglichst schnell loswerden wollte. Sie fand es ganz richtig, was Mamsell getan hatte. Als ob diese Ester in Lindenhof hungern müsste! Aber das sagte sie natürlich nicht. Sie war ja selber erbost über Mamsell. Nur – Ester als Bundesgenossin? Das ging ihr gegen den Strich.
    Und doch wurden sie Verbündete. Marianne musste bald feststellen, dass niemand außer Carla mit ihr sprach. „Du brauchst dir keine Mühe zu geben, mir deine so genannte Freundschaft zu beweisen“, sagte sie gehässig zu der armen Carla. „Du bist genauso falsch wie die anderen.“
    „Aber Marianne, du weißt genau, dass ich zu dir halte, auch wenn du heute wirklich eklig zu Mamsell warst ...“
    „Na also, da kenne ich ja deine wahre Meinung.“ Sie drehte Carla den Rücken zu und ging weg. Die schlaue Ester merkte bald, wie einsam Marianne plötzlich war. Immer wieder tauchte sie in ihrer Nähe auf und erzählte ihr irgendeine Klatschgeschichte. Marianne war es bald müde, sich solche Sachen anzuhören, aber sie hatte ja sonst niemand zum Sprechen.
    „Weißt du übrigens, dass neuerdings öfter Sachen aus der Küche verschwinden?“, fragte Ester eines Tages. „Wenn drin im Speisesaal auch noch so

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