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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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auf den schmalen Dolch, ehe er im Ärmel des Noghris verschwand. Er ballte die Hand zur Faust und öffnete sie wieder; unter der dunkelgrauen Haut spannten sich Muskeln wie Drahtseile. »Sie dürfen eintreten.«
    »Danke«, grollte Pellaeon. Erneut strich er über seine Uniform und wandte sich dann zur Tür. Sie öffnete sich selbsttätig, und er trat ein…
    In ein dezent beleuchtetes Kunstmuseum.
    Hinter der Türschwelle blieb er abrupt stehen und sah sich verblüfft um. An den Wänden und der gewölbten Decke hingen Gemälde und Flachplastiken, von denen einige vage menschlich wirkten, aber größtenteils eindeutig nichtmenschlichen Ursprungs waren. Zahlreiche Skulpturen standen im Raum, einige frei, andere auf Podesten. In der Mitte der Suite befand sich ein doppelter Ring aus Wiedergabedisplays, wobei der äußere Ring etwas höher angeordnet was als der innere. Bei beiden Displays schien es sich, soweit Pellaeon dies beurteilen konnte, ebenfalls um Kunstwerke zu handeln.
    Und im Zentrum des Doppelrings, in einem Duplikat des Admiralssessels auf der Brücke, saß Großadmiral Thrawn.
    Reglos saß er da, schimmernd blauschwarz das Haar, glitzernd im matten Licht, hellblau die Haut, die seiner ansonsten völlig menschlichen Gestalt etwas Kühles, Fernes, Fremdartiges verlieh. Als er sich zurücklehnte, waren seine Augen fast ganz geschlossen, und zwischen den Lidern leuchtete rote Glut hervor.
    Pellaeon befeuchtete seine Lippen, und plötzlich hatte er Zweifel, ob es richtig gewesen war, in Thrawns Allerheiligstes einzudringen. Wenn sich der Großadmiral gestört fühlte…
    »Kommen Sie, Captain«, schnitt Thrawns sorgfältig modulierte Stimme in Pellaeons Gedanken. Die Augen noch immer zu Schlitzen verengt, gab er ihm einen knappen Wink. »Was halten Sie davon?«
    »Es ist… sehr interessant, Sir«, war alles, was Pellaeon herausbrachte, als er an den äußeren Displayring trat.
    »Es sind natürlich nur Holografien«, erklärte Thrawn, und Pellaeon glaubte, einen Hauch von Bedauern in seiner Stimme zu hören. »Die Skulpturen und Gemälde. Einige sind verschollen; von den anderen befinden sich viele auf Planeten, die jetzt von der Rebellion kontrolliert werden.«
    »Ja, Sir.« Pellaeon nickte. »Ich dachte, es würde Sie interessieren, Admiral, daß die Scouts aus dem Obroa-skai-System zurückgekehrt sind. Der Geschwadercommander wird Ihnen in Kürze Bericht erstatten.«
    Thrawn nickte. »Haben sie die Zentralbibliothek anzapfen können?«
    »Zumindest sind sie in das System eingedrungen«, antwortete Pellaeon. »Ich weiß nicht, ob es ihnen gelungen ist, den Auftrag auszuführen – offenbar hat man sie entdeckt. Allerdings ist der Commander überzeugt, die Verfolger abgeschüttelt zu haben.«
    Thrawn schwieg einen Moment. »Nein«, sagte er. »Nein, das glaube ich nicht. Vor allem dann nicht, wenn es sich bei den Verfolgern um Rebellen gehandelt hat.« Er holte tief Luft, setzte sich aufrecht hin und öffnete zum erstenmal seit Pellaeons Eintreten die rotglühenden Augen.
    Pellaeon hielt dem Blick des Admirals stand und war stolz auf diese Leistung. Viele der führenden Commander und Höflinge des Imperators hatten sich vor diesen Augen gefürchtet. Oder besser gesagt: vor Thrawn. Was wahrscheinlich der Grund dafür gewesen war, daß der Großadmiral den größten Teil seines Lebens in den Unbekannten Regionen verbracht hatte, unermüdlich dafür kämpfend, jene barbarischen Gebiete der Galaxis unter imperiale Kontrolle zu bringen. Seine brillanten Erfolge hatten ihm den Titel eines Kriegsherrn und das Recht auf die weiße Uniform eines Großadmirals eingebracht – der einzige Nichtmensch, dem der Imperator je diese Auszeichnung gewährt hatte.
    Ironischerweise hatte ihn dies für die Grenzfeldzüge noch unentbehrlicher gemacht. Pellaeon hatte sich oft gefragt, wie die Schlacht um Endor ausgegangen wäre, wenn Thrawn und nicht Vader die Exekutor kommandiert hätte. »Ja, Sir«, sagte er. »Ich habe für die Patrouillenboote Alarmstufe Gelb gegeben. Sollen wir auf Rot gehen?«
    »Noch nicht«, wehrte Thrawn ab. »Uns bleibt noch etwas Zeit. Sagen Sie, Captain, verstehen Sie etwas von Kunst?«
    »Ah… nicht sehr viel«, stieß Pellaeon hervor, vom plötzlichen Themenwechsel leicht verwirrt. »Ich hatte bisher kaum Gelegenheit, mich näher damit zu beschäftigen.«
    »Sie sollten sich die Zeit nehmen.« Thrawn deutete auf einen Teil des inneren Displayrings zu seiner Rechten. »Saffa-Gemälde«, erklärte er.

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