Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
Vampirzähne und ein hellrotes Herz auf der Brust.
Es würde sicher Spaß machen, das Feuerschwert daran auszuprobieren, aber es war auch eine Verschwendung von gutem Material. Wozu noch einen Dummy verbrennen?
Also stellte sie sich in Kampfposition, den einen Arm hinter dem Kopf, das Schwert ausgestreckt.
»Es ist wichtig, es zu kontrollieren«, erklärte Glenna. »Du musst das Feuer dann herausholen, wenn du es brauchst. Wenn du einfach nur mit dem brennenden Schwert um dich schlägst, verletzt du am Ende dich selber oder einen von uns.«
»Keine Sorge.«
Glenna wollte noch etwas sagen, zuckte aber dann nur mit der Schulter. Es war ja niemand hier, der verletzt werden konnte.
Sie schaute zu, wie Blair geschmeidige Bewegungen mit dem Schwert ausführte, als wäre es eine Verlängerung ihres Arms. Ja, dachte sie, wie eine Art Ballett, ein tödliches Ballett. Die Klinge schimmerte in der Sonne, blieb jedoch kühl. Gerade als Glenna dachte, Blair bräuchte doch Anweisungen, wie sie mit der Waffe umgehen sollte, stieß Blair zu, und das Schwert flammte auf.
»Und du bist tot. Gott, ich liebe dieses Ding. Machst du mir auch eins, aus meinen persönlichen Waffen?«
»Ja, sicher.« Glenna zog die Augenbrauen hoch, als Blair das Schwert durch die Luft sausen ließ und die Flamme erlosch. »Du lernst schnell.«
»Ja.« Stirnrunzelnd blickte sie zum Himmel. »Da drüben im Westen ballen sich Wolken zusammen. Es wird wohl regnen.«
»Wie gut, dass ich die Hochzeit für drinnen geplant habe.«
»Ja, sehr gut. Komm, lass uns etwas essen gehen.«
Hoyt kam erst am späten Nachmittag herunter, und da hatte Glenna sich schon selbst frei gegeben. Sie wollte sich ein bisschen verwöhnen.
Und sie brauchte Blumen, für den Kranz auf ihren Haaren und für ihren Brautstrauß. Die Gesichtscreme hatte sie aus Kräutern gefertigt, und jetzt trug sie sie großzügig auf und blickte dabei aus dem Schlafzimmerfenster in den Himmel.
Die Wolken wurden immer dichter. Wenn sie Blumen pflücken wollte, musste sie sich beeilen, um es vor dem Regen zu schaffen. Als sie jedoch die Tür aufriss, um in den Garten zu laufen, wäre sie fast mit Moira und Larkin zusammengeprallt, die gerade ins Haus treten wollten. Larkin starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an und gab einen kleinen Schreckenslaut von sich, was sie daran erinnerte, dass ihr Gesicht mit grüner Pampe zugekleistert war.
»Das machen Frauen so, gewöhn dich schon mal daran. Ich muss dringend noch Blumen für meine Haare pflücken.«
»Wir … nun.« Moira zog einen Kranz aus weißen Rosenknospen mit roten Bändern hinter dem Rücken hervor. »Ich hoffe, er gefällt dir. Zu einem traditionellen Handfasting gehört etwas Rotes, das weiß ich. Larkin und ich wollten dir etwas schenken, und da wir nicht wirklich etwas hier haben, haben wir das hier gemacht. Aber wenn du lieber …«
»Oh, er ist perfekt. Wunderschön. Oh, danke!« Sie umarmte Moira stürmisch und lächelte Larkin strahlend an.
»Eigentlich habe ich nichts dagegen, wenn du mich küsst«, sagte er, »aber im Moment …«
»Keine Sorge. Ich bedanke mich später bei dir.«
»Das haben wir auch noch.« Er hielt ihr ein Bouquet aus bunten Rosen entgegen, das ebenfalls mit rotem Band umwickelt war. »Du musst es tragen, sagt Moira.«
»O Gott, ihr seid so süß.« Tränen rannen über die Creme. »Ich habe geglaubt, ohne meine Familie würde es mir schwer fallen. Aber ich habe ja eine Familie hier. Danke. Ich danke euch beiden.«
Sie badete, parfümierte ihre Haare, cremte sich ein. Weiße Kerzen brannten, als sie das uralte weibliche Ritual beging, sich für einen Mann vorzubereiten. Für ihre Hochzeit und ihre Hochzeitsnacht. Sie war gerade in ihren Morgenmantel geschlüpft und strich den Rock ihres Kleides, das außen am Schrank hing, glatt, als es an der Tür klopfte.
»Herein, wenn es nicht Hoyt ist.«
»Nicht Hoyt.« Blair kam herein. Sie trug einen Eiskübel mit einer Flasche Champagner. Hinter ihr betrat Moira das Zimmer, drei Champagnerflöten in der Hand.
»Mit den besten Wünschen von unserem Gastgeber«, erklärte Blair. »Ich würde sagen, für einen Vampir hat er ziemlich viel Klasse. Was wir hier haben, ist hervorragendes Prickelwasser.«
»Cian hat Champagner geschickt?«
»Ja. Und ich werde jetzt den Korken knallen lassen, bevor wir dich einkleiden.«
»Ich habe wahrhaftig eine Hochzeitsparty. Oh, ihr müsstet auch Kleider haben. Ich hätte daran denken sollen.«
»Das ist egal. Heute
Weitere Kostenlose Bücher