gruenden einen Klub
gleich zu Unrecht verdächtigen darf ... Weißt du noch, wie Mamsell vor ein paar Wochen Detektiv spielte und der Meinung war, sie habe drei Einbrecher zur Strecke gebracht? Siehst du, so etwas darf einem nicht passieren. Deshalb können wir überlegen, wie man vorgehen muss.“
„Es ist ja auch schon ein paar Mal Geld weggekommen ...“
„So etwas meine ich“, sagte Nanni. „Wir müssen wissen, wie man Dieben auf die Schliche kommt.“
„Und was können wir noch tun?“
„Ach, wir finden bestimmt noch eine ganze Menge heraus. Aber wir müssen uns endlich einen Namen überlegen. Und Kennzeichen.“
Eine Weile überlegten die Zwillinge schweigend. Dann hob Hanni den Kopf.
„Morgen Abend laden wir Bobby und Carlotta ein. Zu viert kommen wir bestimmt auf bessere Ideen.“
„Gut“, sagte Nanni. „Und jetzt gehen wir endlich zu Bett. Ich bin schrecklich müde.“
Doch eine Neue!
Am nächsten Morgen gab es eine Überraschung. Es war doch eine Neue gekommen! Die ganze Klasse starrte das dunkelhaarige Mädchen an, das zusammen mit Frau Körner ins Klassenzimmer kam.
„Hier stelle ich euch Gina Garibaldi vor“, sagte die Lehrerin. „Ihr hört schon am Namen, dass sie Italienerin ist. Ihre Mutter stammt allerdings von hier. Ihr wundert euch, dass ausgerechnet jetzt eine Neue zu uns kommt, nicht wahr? Ginas Vater arbeitet in Afrika. Deshalb war ihre Mutter für eine Weile in ihre Heimat zurückgekehrt. Jetzt ist Herr Garibaldi plötzlich krank geworden und seine Frau musste Hals über Kopf zu ihm reisen. Darum bleibt Gina einstweilen bei uns. Ihr müsst ihr helfen, sie spricht nicht perfekt Deutsch.“
„Wenigstens wird Elli sich nicht gleich auf Gina stürzen“, sagte Hanni leise zu ihrer Schwester. „Dafür ist sie nicht schick genug.“
Jenny, die hinter den Zwillingen saß, kicherte. Alle kannten Elli: Wenn eine Neue apart aussah, belegte Elli sie mit Beschlag, schwärmte sie an und machte ihr alles nach. Wie oft hatten sie das schon erlebt und sich jedes Mal königlich amüsiert!
Dafür ging Hilda in der Pause zu der kleinen Italienerin und sagte: „Erzähle, woher du kommst!“
„Aus Florenz!“
Florenz! Von so weit her! Und nun ganz allein hier im Norden! Arme Gina, sie musste sich sehr verlassen fühlen.
Sie schien recht schüchtern zu sein, redete wenig und hielt sich abseits.
„Eigentlich habe ich mir eine Italienerin immer ganz anders vorgestellt“, meinte Anneliese mittags, als sie nach dem Essen mit Marianne und Carla gemütlich über den Hof bummelte.
Carla nickte. „Viel lebhafter, nicht wahr?“
Marianne ergänzte: „Glutäugig und leidenschaftlich.“
„Besonders sportlich scheint sie nicht zu sein“, meinte Marianne. „Ihre Haltung ist ziemlich schlecht. Aber wenn wir schon vom Sport sprechen: Ich finde, wir sollten Ski laufen und Schlitten fahren.“
„O ja, meine Mutter hat mir zu Weihnachten endlich Skier geschenkt“, rief Carla. „Hast du in den Ferien die Prüfung als Skilehrerin machen können, Marianne? Das wolltest du doch.“
„Na, Skilehrerin - das klingt ein bisschen hochgestochen. Ski-Ausbilderin heißt es in dem Schein, den mir der Vorstand vom Skiklub zu Hause übergab. Sehr gnädig machte er es. Dabei musste ich wirklich viel üben mit den Jungen und Mädchen, die sich zu einem Kurs gemeldet hatten. Die mündliche Prüfung war auch nicht von Pappe.“
Anneliese lauschte erstaunt. „Du willst uns also wirklich das Skilaufen beibringen?“, fragte sie. „Und ich dachte schon, ich hätte meine Sachen umsonst mitgebracht.“
„Wir müssen einen Anschlag am schwarzen Brett machen, Carla“, sagte Marianne. „Heute Abend sollen sich alle melden, die an einem Kurs teilnehmen wollen. Morgen Mittag fange ich an.“
Die Hausmutter stand am andern Tag in der Hoftür, als die künftigen Meisterläuferinnen loszogen.
„Eines sage ich euch“, rief sie ihnen nach, „brecht euch nicht die Beine! Vom Arzt bekommt ihr dann einen Gips, aber von mir kriegt ihr die Medizin!“
Da schüttelten sich alle. Die Medizin der Hausmutter kannten sie: eine gallenbittere braune Flüssigkeit, die löffelweise geschluckt werden musste. Die Hausmutter hatte sie bei jeder Gelegenheit zur Hand und gab keinen Pardon: geschluckt musste werden!
„Aber Hausmutter“, rief Elli naseweis, „die Medizin nützt doch den Beinen nichts.“
„Hast du eine Ahnung, du Kindskopf! Und ob sie nützt!“
Das tat sie wirklich: Schon der Gedanke daran bewirkte, dass die
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