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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wurde deutlich langsamer. Gleichzeitig bekamen die Hinterräder noch mehr Antrieb.
    »Ach du Scheiße!« schrie Jonathan, als die Treppe immer näher kam. Die aus dem Gebäude strömenden Infizierten hechteten über die Kalkstein-Handläufe, um dem drei Tonnen schweren Fahrzeug auszuweichen.
    Der Range Rover krachte gegen die erste Stufe. Zuerst richtete sich das Vorderteil auf, dann hob der ganze Wagen ab. Als die Reifen wieder Bodenkontakt hatten, befanden sie sich am Ende der Veranda, etwa drei Meter von der zweiflügeligen Eingangstür entfernt. Über und neben dem Eingang waren kleine Lämpchen in die Wandverkleidung eingelassen. Alle außer Harlan schlossen die Augen, bevor sie in das Haus hineinkrachten. Das Zersplittern unzähliger Lampen und Glasscheiben übertönte für einen Augenblick die klassische Musik, doch zur Überraschung aller schoß der Wagen immer noch mühelos voran. Harlan trat auf die Bremse und riß das Lenkrad nach rechts. Er wollte auf keinen Fall gegen die große Treppe prallen, die direkt vor ihnen lag. Der schwarz-weiß-karierte Marmorboden war spiegelglatt. Das Auto kam ins Rutschen, streifte einen riesigen Kronleuchter und kollidierte dann mit einer Marmorkonsole und einer Innenwand. Es krachte. Harlan und seine vier Insassen spürten einen kräftigen Ruck, wurden aber von ihren Sicherheitsgurten gehalten. Auf der Beifahrerseite schoß der Airbag hervor, blähte sich auf und preßte die völlig verdatterte Sheila in ihren Sitz. Harlan kämpfte mit dem Lenkrad, während der Wagen in einen demolierten Tisch und eine zertrümmerte Holzstellage krachte. Zum Schluß prallten sie gegen eine mit Kabel behangene Konstruktion aus Metall und Holz. Als der Wagen einen dicken Stahlträger rammte, blieb er schließlich stehen. Der Träger zerschmetterte die Windschutzscheibe in tausend Stücke.
    Außerhalb des Wagens zischte und funkelte es. Ein seltsames mechanisches Brummen, das den fünfen durch Mark und Bein ging, übertönte den voll aufgedrehten CD-Player.
    »Alles klar?« fragte Harlan und löste seine Finger vom Lenkrad. Er hatte das Steuer so fest umklammert, daß seine Hände nicht mehr durchblutet und seine Arme bis zum Ellbogen wie betäubt waren. Mit Mühe schaffte er es, die Musik leiser zu stellen.
    Sheila kämpfte mit dem in sich zusammenfallenden Airbag, der ihr an den Wangen und an den Unterarmen die Haut abgeschürft hatte.
    Cassy, Jonathan und Pitt hatten den Aufprall ebenfalls erstaunlich gut überstanden.
    Harlan lugte durch die geborstene Windschutzscheibe. Alles, was er sehen konnte, waren Drähte und verbogenes Gestänge.
    »Meinen Sie, das hier könnte der ehemalige Ballsaal sein?« fragte er.
    »Ja, das ist er«, erwiderte Cassy.
    »Dann haben wir unsere Mission offenbar erfüllt«, stellte Harlan fest. »Die Drähte um uns herum lassen darauf schließen, daß wir tatsächlich diese High-Tech-Konstruktion gerammt haben. Dem Funken und Zischen nach zu urteilen, haben wir einiges angerichtet.«
    Da der Motor des Range Rovers immer noch lief, legte Harlan den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Ächzend bahnte sich der Wagen zentimeterweise seinen Weg aus den Trümmern und folgte seiner Spur der Zerstörung. Als sie etwa drei Meter zurückgelegt hatten, stand das riesige Gateway vor ihnen. Verblüfft starrten sie nach oben und erkannten eine Art Plattform, die aus Plexiglas zu sein schien. Eine in der Konstruktion hinaufführende Wendeltreppe war aus demselben Material. Auf der Plattform stand eine abscheulich aussehende Kreatur, die von den immer noch sprühenden Funken angestrahlt wurde. Die Gestalt starrte mit ihren rabenschwarzen Augen auf sie herab; sie schien wütend und schockiert. Plötzlich warf die Kreatur den Kopf zurück und stieß einen qualvollen Schrei aus. Dann sackte sie auf dem Boden der Plattform zusammen und stützte frustriert ihren Kopf in die Hände.
    »Oh, mein Gott!« rief Cassy. »Das ist ja Beau!«
    »Sieht so aus«, stimmte Pitt ihr zu. »Seine Mutation scheint beendet zu sein. Jetzt ist er ein Außerirdischer.«
    »Laß mich raus!« forderte sie Pitt auf und löste ihren Gurt.
    »Nein«, erwiderte Pitt.
    »Es ist zu gefährlich«, sagte Harlan. »Hier liegen überall lose Drähte herum, außerdem funkt es an allen Ecken und Enden. Das Zeug hier muß unter enormer Spannung gestanden haben.«
    »Das ist mir egal!« Cassy griff über Pitt hinweg und öffnete die Tür.
    »Du kannst nicht raus«, erklärte Pitt stur.
    »Laß mich los!« fuhr Cassy ihn

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