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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Fenster«, schrie jemand.
    Im Foyer gab es große Erkerfenster mit altmodischem Riffelglas. Wie die meisten Fenster im Hotel waren die Scheiben durch unzählige Farbschichten fest in ihre Rahmen geklebt. Der Rauch hing nun wie ein dichtes, wogendes Meer unter der Decke, und ein trüber roter Schimmer kam vom anderen Ende des Korridors. Das Hotel war wie ein großes, sinkendes Schiff, und Violet stellte sich all denen entgegen, die es aufgeben wollten.
    »Zerbrechen Sie nichts«, rief sie, wohl wissend, dass man sie ignorieren würde. Nur wenige verstanden die Seele dieses alten Ortes. Für die anderen war es nur Holz, Teppich und Glasscheiben.
    Ein Mann hob eine Sitzbank und schleuderte sie gegen ein Fenster. Sie prallte ab, aber die Scheibe bekam Sprünge. Ein paar Gäste hatten sich auf ihre Hände und Knie begeben, um dem Rauch zu entgehen. Nicht einmal die Fackel konnte noch viel gegen die Dunkelheit ausrichten.
    »Die Couch!« Jonathan winkte ein paar Gäste zu sich. Zwei Männer halfen ihm, und zu dritt drehten sie die Couch und hoben sie auf Hüfthöhe.
    »Sie werden für die Schäden aufkommen müssen«, sagte Violet, aber niemand schenkte ihr Beachtung.
    Wenn Janey hier wäre, würden sie es nicht wagen.
    Sie konnte sie fühlen – sie wusste nicht genau, was sie waren, nur, dass sie schon immer hier gewesen waren und etwas mit Janeys Verschwinden zu tun hatten –, wie sie im Verborgenen schwebten und sich ihr Gelächter mit dem entfernten Prasseln der Flammen und der Kakophonie der Zerstörung vermischte.
    »Hau–«, befahl Jonathan, als die Männer mit der Couch ausholten. Bei »–ruck« schleuderten sie sie in das Fenster. Das Glas explodierte. Kalte Nachtluft drang durch die zackige Öffnung, und die verzweifelten Menschen drängten sich zur Flucht.
    »Frauen zuerst«, schrie Cody, der seine verletzte Patientin zum Fenster trug.
    Rhonda machte eine Bewegung in Richtung des Fensters, aber Violet packte sie an der Rückseite ihrer Bluse.
    »Lass mich«, sagte Rhonda.
    »Du hast dich noch nicht ausgestempelt.«
    »Du bist verrückt.«
    »Wo ist die Kassenschublade? An der Rezeption?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Cody hob die verletzte Frau durch das Fenster. Sie zögerte, ihn loszulassen, und hielt sich mit ihren knochigen Fingern an seinem Hals fest. Schließlich übergab er sie an Jonathan, der draußen in der Hecke stand. Ein Mann mit einer Mütze half Frauen über den Fenstersims, aber nicht jeder war so galant. Violet grinste, als sich ein pummeliger junger Mann in T-Shirt und Jeans durch die Menge drängte, durchs Fenster kletterte und dabei die fleischigen Rundungen seines Hinterteils entblößte.
    »Kendra?«, rief Cody und blickte auf die schnell kleiner werdende Gruppe. Er war genau wie all die anderen und rief den Namen einer Frau so, als sei sie sein Besitz.
    Nun, mich wird niemand besitzen.
    Nun, da die Vorhänge weit zu Seite geschoben waren, war das Foyer mit Mondlicht erfüllt. Rauch wand sich um das Klavier, als ob es sich auf der Bühne eines Nachtclubs befand und gleich ein Studienabbrecher der Musikakademie »Heart and Soul« klimpern würde.
    Aber das Publikum war dabei zu verschwinden. Violet verzog das Gesicht beim Gedanken daran, dass die Gäste das Hotel verließen, bevor sie ausgecheckt hatten. Hatten die keinen Anstand?
    Janey würde das niemals dulden.
    Aber Janey hält nicht länger die Fäden in der Hand. Nun haben sie mich zum Verwalter gemacht. Und was soll ich dagegen tun?
    Gute Frage.
    Aber etwas wusste sie auf jeden Fall: es machte keinen Sinn, gutes Geld den Flammen zu überantworten. Sie bahnte sich ihren Weg durch das Chaos in Richtung Büro.

 
     
    Kapitel 48
     
    Wayne öffnete die Augen und sah Dreck. Sein Kopf war wie eine Schüssel Kartoffelbrei mit Blutsoße.
    Feuchte, nach Wald duftende Luft wehte über sein Gesicht, aber Rauch wallte hinter ihm auf. Er versuchte aufzustehen, hatte aber kein Gefühl in seinen Beinen. Er erinnerte sich an die Dunkelheit, den Keller, und dann...
    Er lag auf dem Boden unmittelbar neben einer Betonplatte, die Holztür war zerbrochen und hing schief. Von hinter ihm kamen Schreie und das Splittern von Holz. Er drehte sich gerade genug, dass er die Fassade des Hotels sehen konnte, das hintere Ende mit dem schrägen Anbau und einem Hausmeisterschuppen mit Blechdach. Die nächtliche Novemberluft kühlte seine Haut, aber die Wärme des Feuers kroch sein Rückgrat entlang wie eine geschmolzene Schlange.
    »Hey, bist du okay?«,

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