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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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fragte jemand. Es war ein Mann im Studentenalter in schmutziger weißer Küchenuniform, offenbar ein Koch, der aus der Küche geflohen war. Er stand am Rand des Waldes in sicherer Entfernung und zog nervös an einer Zigarette.
    »Kendra... die anderen...«
    »Verschwinde von da, Mann. Der Schuppen fliegt gleich in die Luft«, sagte der Koch. Auf seinem Gesicht befanden sich Streifen von Fett und Ruß, und seine Augen glänzten vor Angst.
    »Meine Tochter ist noch drin.«
    »Sie sind alle raus außer – Mensch, da ist ein Toter hinter dir.«
    Waynes erster Gedanke war »Geist«. Aber Geister existierten nicht. Das bedeutete–
    Wayne erinnerte sich an den Anblick von Rodney Froehmers zerstörtem Gesicht. Er versuchte, sich umzudrehen, aber es gelang ihm nicht. Irgendwie spielte es keine Rolle, ob es sich um einen Geist handelte oder um eine normale, ganz alltägliche Leiche.
    Kendra ist in Sicherheit. Ich kann hier liegen und mich ausruhen. »Ich kann mich nicht bewegen.«
    »Typisch für mich«, sagte der Koch, warf seine Zigarette zur Seite und näherte sich Wayne.
    »Kümmere dich nicht um mich«, sagte Wayne. »Es sind noch Leute im Keller.«
    »Du musst einen Schlag auf den Kopf bekommen haben. Sie sind alle raus, als der Strom ausgefallen ist.« Der Koch beugte sich über Wayne. »Warum bist du noch hier?«
    »Wir waren auf Geisterjagd im Keller.«
    Die lodernden Flammen warfen Licht auf das feuchte Gesicht des Kochs. »Ich weiß nicht, ob ich dich bewegen soll oder nicht. Was ist, wenn du gelähmt bist oder so?«
    »Nun, ich kann hier liegen und zu Tode verbrennen oder dort drüben liegen und am Leben bleiben«, sagte Wayne.
    Der Koch blickte zweifelnd, obwohl er in Eile war, sich wieder von dem brennenden Gebäude zu entfernen. »Du wirst mich nicht verklagen?«
    »Hab dich nie gesehen«, sagte Wayne. »Und das hier ist nicht passiert.«
    Der Koch hob Wayne, indem er ihm unter die Achseln griff. Prickelnde Nadeln aus Eis arbeiteten sich durch Waynes Schenkel, als das Blut wieder in seinen Beinen zu zirkulieren begann. Als ihn der Koch aus der Türöffnung zog, sah Wayne endlich, was er zurückgelassen hatte. Rotes Licht erleuchtete den Eingang und ließ Rodneys hingestreckten Körper auf dem Kellerboden erkennen. Ein Stahlrohr ragte aus seiner Brust hervor.
    »Schau nicht zurück«, sagte der Koch.
    »Zu spät«, antwortete Wayne.
    »Zumindest muss er sich keine Sorgen mehr machen zu verbrennen.«
    Als sie fast zehn Meter vom Gebäude entfernt waren, hatte Wayne etwas Gefühl in seinen Beinen zurückgewonnen. Er richtete sich schwankend auf, während Rauch aus dem Keller trat und in Richtung der Bäume schwebte.
    »Du bist nicht gelähmt«, sagte der Koch.
    »Denke nein.«
    »Mann, ich hoffe, dass ich das Gas von der Fritteuse abgedreht habe. Janey Mays würde meine Eier in einen Mixer geben.«
    »Also sind alle geflüchtet?«
    »Ja, sie sind vorne raus. Sie sind einer von den Geisterjägern, oder?«
    »Ich tippe.« Aber wir sind die, die gejagt wurden.
    »Tut mir leid um deinen Freund da«, sagte der Koch, der sich bereits die nächste Zigarette angezündet hatte. »Ihr müsst die letzten beiden im Haus gewesen sein.«
    Die Flammen hatten gerade begonnen, sich im Erdgeschoss auszubreiten. Wayne schwankte auf seinen tauben Beinen und machte einen zitternden Schritt Richtung Hotel. »Ich muss meine Tochter finden.«
    Der Koch griff nach seinem Arm. »Ruhig, Mann. Ich hab dir gesagt, das Haus ist leer.«
    »Ich muss sicher gehen.«
    »Hörst du das?«
    Wayne lauschte über das Lodern der Flammen, das Flüstern des Blue-Ridge-Windes in den Bäumen und das Ächzen unter Spannung stehender Holzbalken hinweg. Ein Heulen ergoss sich über das Tal wie der Schrei eines verletzten Drachen.
    »Sirenen«, sagte der Koch. »Wir werden dich in einen Krankenwagen packen.«
    Wayne nickte und überlegte, ob sich Kendra Sorgen um ihn machte. Er blickte hoch zu dem Zimmer, in dem er und Beth sie gezeugt hatten–
    Und da stand sie.

 
     
    Kapitel 49
     
    Schlechter Schachzug.
    Kendra hatte sich in 318 begeben, weil das die erste offene Tür gewesen war, die sie gefunden hatte, als sie den verrauchten Korridor entlang irrte. Sie hatte gehofft, durch das Fenster steigen zu können, aber es war fest verschlossen und das Gitter war zu eng. Selbst wenn sie die Scheibe zerbrach, würde sie nicht hindurchschlüpfen können. Sie blickte auf die Menge hinunter, die sich auf dem Rasen vor dem Hotel versammelt hatte, und hoffte, Cody

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