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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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das Licht ausging, aber dann haben wir den Kampf gehört.«
    Cody versuchte das Fenster zu öffnen, aber es war durch uralte Farbschichten versiegelt. Er zog am Vorhang und riss ihn zusammen mit der Stange herunter. Etwas mehr Zwielicht ergoss sich auf den Treppenabsatz. Cody wickelte den Stoff um die Holzstange und hielt sie dem Mann mit dem Feuerzeug hin. »Fackel.«
    »Das wird stinken«, sagte der Schroffe, aber er hielt sein Feuerzeug an den Stoff. Der Leinenvorhang produzierte eine schwelende, ölige Flamme.
    »Sind Sie die einzige Gruppe auf diesem Stockwerk?« Kendra versuchte sich an die Liste mit den Zimmern, in denen es spukte und in denen die Touren stattfinden sollten, zu erinnern, aber sie brachte alles durcheinander. Digger sagte, dass es egal war, ob es am Ort der Geisterjagd übernatürliche Aktivitäten gab oder nicht, solange die Leute auf ihre Kosten kamen. Aber er hatte angenommen, dass es keinen Unterschied zwischen einer kalten Stelle und einem toten Raum gab, und nun schien es so, als ob das ganze Hotel ein riesiges offenes Grab war, das unheimliche Geister und Dinge ausspukte, die besser begraben hätten bleiben sollen.
    »Die anderen sind in den Keller gegangen«, sagte der Schroffe. Er blies das Feuerzeug aus, weil nun die Fackel prasselte. Ein Stück gekringelte, glühende Asche fiel auf den Holzboden, aber Cody trat sie aus.
    »Riecht ihr das?« fragte Cody.
    Kendras Nase war voll mit Burtons rohem Gestank, aber sie schnüffelte. »Rauch.«
    »Ja, aber nicht von dem hier.« Cody wedelte mit der Fackel. »Kommt, Leute.«
    Dem Schroffen missfiel es, sich von einem Teenager herumkommandieren zu lassen. »Wohin gehen Sie?«
    »Raus.«
    »Die Treppen sind gefährlich«, sagte er. »Erdbeben oder sowas. Man könnte einfach runterfallen.«
    »Ich bleibe nicht hier und warte darauf, dass das Dach runterkommt«, sagte eine ältere Frau mit hoher, zitternder Stimme. Sie hatte einen Schal über ihre zarten Schultern geworfen und ihre wild blickenden Augen funkelten im Licht der Fackel. Sie versuchte, an Burtons Leiche vorbeizugehen, rutschte aber im Blut aus. Eines ihre Beine flog zur Seite und ihre Knochen klapperten, als sie landete und ein paar Treppenstufen hinunter schlitterte.
    »Jesus«, murmelte sie. Sie stöhnte vor Schmerzen und krümmte sich, während sie ihren linken Knöchel hielt. »Er ist gebrochen.«
    Kendra eilte zu ihr und blickte auf das verletzte Bein. Die blasse Haut und der schlaffe Muskel schienen von einem hervortretenden Knochen gedehnt zu werden. »Wir müssen sie nach unten schaffen.«
    »Hier«, sagte Cody und gab die Fackel einem rundlichen Mann in einer Lederjacke. »Führen Sie die anderen hinunter.«
    Cody bückte sich, hob die alte Frau auf und hielt sie in seinen Armen. »Halten Sie sich fest, gnä’ Frau«, sagte er, als sie aufgrund der plötzlichen Bewegung zu wimmern anfing.
    Der Rauch war nun dichter und nicht mehr zu leugnen. »’n Kurzschluss«, sagte der Schroffe. »Bestimmt ein paar Sicherungen durchgebrannt.«
    Die Menschen, die sich im Flur des ersten Stocks zusammengedrängt hatten, gingen an dem Schroffen und der Leiche vorbei. Einige von ihnen blickten bewusst nicht auf die Schweinerei am Boden. Die Blutlache war größer geworden, so dass nun Blut in einem ekelerregenden Rinnsal vom Treppenabsatz auf die tiefer gelegene Stufe tropfte. Cody folgte dem Mann in der Lederjacke und war darauf bedacht, mit dem Bein der alten Frau nicht an das wackelnde Treppengeländer zu stoßen. Kendra zählte die Mitglieder der Gruppe, als sie an ihr vorbeigingen, um sicher zu stellen, dass alle entkamen.
    »Elf«, sagte sie. Cody hatte bereits den Bogen der Treppe hinter sich gebracht. Die Treppe knarzte unter dem gemeinsamen Gewicht der Hinabgehenden, aber es blieb noch genug Licht von der Fackel, dass sie den finsteren Blick des Schroffen sehen konnte.
    »Und Sie sind Nummer zwölf. Haben wir jemand dazugewonnen?«
    »Eine Irre mit einem Messer«, sagte er.
    Sie blickte der hinabsteigenden Gruppe nach, und eine Frau drehte sich um und schaute zu ihr.
    Mom?
    Die Frau – ein Trugbild ihrer Mutter, nichts weiter, sicher nichts weiter – winkte ihr, dass sie folgen sollte, und dann machte sie den Bogen und war verschwunden.
    Kendra machte einen Schritt und rutschte im Blut aus. Der Mann packte ihren Arm und drückte ihn so fest, dass es weh tat.
    »Immer sachte!«, sagte sie.
    »Nein, Liebling, nicht sachte«, sagte der Schroffe. »Es ist sehr, sehr ernst.«
    Sie

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