Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GU Die Familienschatzkiste

GU Die Familienschatzkiste

Titel: GU Die Familienschatzkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Bohlmann
Vom Netzwerk:
oder Glöckchen oder zartes Schlagen an Gläser); dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes (rülpsen). Auch zu Trinken bekam es reichlich (gluckern).
    Nun war es eine Zeit lang bei der Frau Holle, da ward es traurig und wusste anfangs selbst nicht, was ihm fehlte (seufzen), endlich merkte es, dass es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin (seufzen). Endlich sagte es zu ihr: »Ich habe den Jammer nach Haus gekriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muss wieder hinauf zu den Meinigen.« Die Frau Holle sagte: »Es gefällt mir, dass du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.« Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor (Gesungen Aaah). Das Tor ward aufgetan (knarren), und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen (Regenrohr oder prasselnde Finger auf Blech), und alles Gold blieb an ihm hängen, sodass es über und über davon bedeckt war. »Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist,« sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor (Tür schließen) verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus (Gesang: Ahhh); und als es in den Hof kam, saß der Hahn (krähen) auf dem Brunnen und rief:
    »Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.« Da ging es hinein zu seiner Mutter und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen (freuen).
    Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern hässlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie musste sich an den Brunnen setzen und spinnen (trrrrrrr); und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger (au). Dann warf sie die Spule in den Brunnen (platsch) und sprang selber hinein (schrei) (platsch). Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese, wo die vielen Vögel zwitscherten (Vogelgezwitscher) und ging auf demselben Pfade (gehen) weiter.
    Als sie zu dem Backofen gelangte (Feuer prasselt), schrie das Brot wieder: »Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich bin schon längst ausgebacken.« Die Faule aber antwortete: »Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen«, und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: »Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.« Sie antwortete aber: »Du kommst mir recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen«, und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen (Zähne klappern) schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu ihr.
    Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold (Geld klappert), das sie ihr schenken würde; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen (gähnen), am dritten noch mehr (gähnen), da wollte sie morgens gar nicht aufstehen (schnarchen). Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht (zz zz zz), wie sichs gebührte, und schüttelte es nicht, dass die Federn aufflogen. Das ward die Frau Holle bald müde und sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen; die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet (Regen). »Das ist zur Belohnung deiner Dienste«, sagte die Frau Holle und schloss das Tor zu (Tür schließen). Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt, und der Hahn (Hahn) auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: »Kikeriki, unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.«
    Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen. Und wenn sie nicht gestorben ist, so klebt sie noch heute.

    Wenn die Natur schläft
    Der Schnee legt sich wie eine große dicke Daunendecke über die Wälder, die Kälte deckt den See mit Eis zu, und alles ist still. So still, dass einige Tiere ihren Winterschlaf halten können. Und dann schlafen auch die Bäume und Blumen und sammeln Kraft für ein neues Jahr. Hört ihr sie

Weitere Kostenlose Bücher