GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

Speedy brav für seine »Geschäfte« in den Käfig und auf seine Toilette. Doch seit kurzem pieselt und kötelt er an verschiedenen Plätzen in der Wohnung. Warum macht er das nur?
    Ihr Speedy ist geschlechtsreif geworden und beginnt nun, sein Revier mit duftenden Kotpillen zu markieren. Es kann passieren, dass er auch bald Urin verspritzt. Ich empfehle Ihnen, den Rammler schnellstmöglich von einem erfahrenen Tierarzt kastrieren zu lassen (→ Kastration, > ). Kastrierte Kaninchenmänner sind dann in der Regel sauberer.
    ? Ich habe meinen Kaninchen ein paar Kunststücke beigebracht, doch sie verlieren schnell das Interesse am Training. Was meinen Sie, woran das liegt?
    Kaninchen sind keine Ausdauerspieler wie zum Beispiel Hunde, die beim zehnten Mal noch immer begeistert dem geworfenen Ball hinterherjagen. Kaninchen verlieren meist schon nach zwei- bis dreimaliger Wiederholung einer Übung das Interesse daran. Sie lassen sich
    irgendwann auch von den leckersten Motivationshilfen nicht mehr verführen. Der Spaß bestimmt die Spieldauer. Das stellt auch sicher, dass die Tiere nicht überfordert werden. Legen Sie einfach zwischendurch längere Trainingspausen ein. Erst danach wird wieder weitergeübt. Vielleicht kommen die Zwerge auch zu Ihnen und wollen lieber schmusen oder mit Artgenossen kuscheln oder sie haben »Wichtigeres« zu tun.

7. Familien­pla­nung und Jun­gen­aufzucht
    Junge Zwergkaninchen gehören zu den niedlichsten Tierkindern, die ich kenne. Dennoch sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie allen Jungtieren ein gutes Zuhause bieten können.
Familienzuwachs im Kaninchenheim
    Wer Kaninchen aufziehen möchte, braucht viel Platz. Schon mit drei Wochen wollen die Kleinen die Umgebung außerhalb des Wurfnestes erkunden, hoppeln und springen im Auslaufgehege herum und üben »Männchen machen«.
    WILDKANINCHEN sind die Beutetiere unzähliger Räuber. Sie können die hohen Verluste nur durch ihre immense Fruchtbarkeit ausgleichen und so das Überleben ihrer Art sichern. Was jedoch in der Natur zum ökologischen Gleichgewicht beiträgt, obliegt in der Heimtierhaltung unserer Verantwortung.
Überraschungsnachwuchs
    Ich weiß aus Zuschriften und Gesprächen von vielen heimlich arrangierten Kaninchen-Hochzeiten. Da treffen sich Schulfreundinnen ohne Wissen der Eltern mit ihren Kaninchen und probieren zum Spaß und aus kindlicher Neugierde einmal aus, wie Kaninchen entstehen. Klären Sie Ihre Kinder unbedingt im Vorfeld auf. Andere Halter wiederum werden eines Morgens mit Kaninchennachwuchs im Nest überrascht, wenn sich die zwei angeblichen Häsinnen im Nachhinein doch als Pärchen entpuppen. Verlassen Sie sich beim Erwerb von Jungkaninchen nie ausschließlich auf die Aussage einer Person. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte stets noch einen zweiten Experten zurate ziehen, zum Beispiel einen Tierarzt oder erfahrenen Züchter (→ Text > , Foto, > ). Auch die rechtzeitige Kastration beugt ungewolltem Nachwuchs vor (→ > ).
    Ein Zwergwidderchen, fünf Wochen alt, kuschelt zusammen mit einem Farbenzwerg, drei Wochen alt.
Vorbereitungen zur Familiengründung
    Falls Sie sich dazu entschließen, eine Verpaarung vorzunehmen und junge Kaninchen aufzuziehen, hier meine Empfehlungen dazu:
    Die Elterntiere: Beide sollten absolut gesund sein und keinerlei körperliche Fehlbildungen aufweisen. Hat ein Elterntier beispielsweise eine angeborene Gebissfehlstellung, wird diese weitervererbt! Da auch das Wesen Einfluss auf den Nachwuchs hat, verpaare ich nur zutrauliche, vom Charakter her ausgeglichene, freundliche Zwergkaninchen miteinander. Das ideale Zuchtalter liegt bei acht Monaten bis vier Jahre. Kaninchen werden schon ab dem 3. Lebensmonat geschlechtsreif, aber zu früh belegte Häsinnen können körperliche Schäden davontragen.
    Das Zuhause: Eine Kaninchen-Familie benötigt Platz. Ein Großraumkäfig mit den Maßen 145 x 80 Zentimeter ist ideal für die Mutter mit ihren Kleinen. Meine Häsin durfte den Etagenkäfig beziehen, und die kleine Familie war begeistert davon (→ > ).
Wann ist die Häsin paarungswillig?
    Die Bereitschaft der Häsin zum Deckakt nennt man Brunst oder Hitze. Diese wird von Hormonen gesteuert und durch verschiedene Umweltfaktoren beeinflusst wie Tageslänge (Lichtdauer), Außentemperatur und Nahrungsangebot. In der Wohnung gehaltene Häsinnen können fast das ganze Jahr über brünstig werden. Eine hochbrünstige Häsin erkennt man daran, dass sie sogleich das Hinterteil anhebt, wenn man