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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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verdrängen.
    Ein leises Klopfen, dann bewegte sich der Türgriff, und Alex steckte seinen Kopf herein. Ich hatte vergessen abzuschließen.
    »Alles o.k. mit dir?«, fragte er mit einem zärtlichen Lächeln. »Tut mir leid, dass ich das mit Jenny nicht erzählt habe, aber ich habe gedacht, es sei eine nette Überraschung.«
    »Ist es auch«, sagte ich und wedelte mit meinen Händen vor meinem Gesicht herum. »Ich bin so glücklich.«
    »Und deshalb weinst du?« Er kam zu mir in das winzige Badezimmer und schloss hinter sich die Tür.
    »Weil ich so glücklich bin«, wiederholte ich. »Ganz ehrlich. Erst der Einzug, jetzt ist auch noch Jenny zurück, das sind Freudentränen.«
    »Du bedauerst es also nicht, nicht in London geblieben zu sein?«, fragte er und wischte mir sanft mit dem Daumen eine Träne weg.
    »Ne«, sagte ich mit belegter Stimme. »Ich vermisse Lou und vielleicht sogar meine Mum, aber ich möchte hier sein. Und ich habe mich viel elender gefühlt, als Mary gemeint hat, ich könnte mein Visum verlieren, als beim Einsteigen in den Zug zurück nach Paris.«
    »Wir werden das schon hinkriegen«, versprach Alex. »Ganz bestimmt. Es ist nur Papierkram. Es ist nichts.«
    Ich nickte und hoffte, dass er recht hatte.
    »Paart ihr beiden euch da drin?«, schrie Jenny durch die Tür. »Ihr habt nämlich Gäste, da wäre das verdammt unhöflich. Außerdem muss ich pinkeln.«
    Kopfschüttelnd drängte ich mich an Alex vorbei und öffnete Jenny die Tür, die ihre Hände in die Hüften stemmte und ihre Braue so weit hochzog, dass sie ihr aus dem Gesicht zu fallen drohte.
    »Mann, nun reiß dich doch zusammen, wenn ihr Gesellschaft habt«, sagte sie und gab Alex einen Klaps gegen den Kopf. »Sie wohnt jetzt bei dir, du hast Angela jetzt rund um die Uhr, und zwar heiß und kalt, und das sieben Tage die Woche. Kannst du nicht warten, bis wir wieder nach Hause gehen?«
    Jemand hatte während unserer Pause im Badezimmer das große Licht ausgeschaltet und die Lichterketten angemacht, die ich Anfang der Woche trotz Alex’ Bedenken gekauft hatte, sie könnten die Wohnung in eine Playboy-Grotte verwandeln. Aber das taten sie nicht. Sie sahen toll aus. Mit ihrem Funkeln rahmten sie das Fenster und den Blick auf die Lichter von Manhattan ein, das grün angestrahlte Empire State Building, das wie eine umgedrehte Eistüte leuchtende Chrysler Building und das Flimmern der restlichen Stadt, mit dem sie uns ihrer Existenz versicherte. Das Leben ging weiter.
    »Brauchst du irgendwas?«, fragte Alex und legte eine Hand um meine Taille, während ich die fröhliche Szene in unserer Wohnung in mich aufnahm.
    »N-nein.« Ich schüttelte den Kopf und drehte mich ihm zu und küsste ihn. Pfeif auf den Lipgloss.
    »Du willst wirklich nichts?«
    »Ich habe alles, was ich brauche, und alles, was ich will«, erwiderte ich und drückte ihn dabei fest an mich. Mein Blick fiel auf Jenny, die angesichts irgendeiner blöden Geschichte, die Craig ihr erzählte, die Augen verdrehte, und dann auf Louisas Ultraschallfoto, das am Kühlschrank klebte.
    Und für diesen Moment stimmte das auch hundertprozentig.

Paris ist zweifellos die schönste Stadt, in der ich jemals war. Alles ist fantastisch – die Geschäfte, die Restaurants, die Leute – einfach alles. Egal wohin das Auge fällt, jeder Blickwinkel ist atemberaubend. Mein bester Rat ist, mit flachen Schuhen loszuziehen, Lipgloss aufzutragen, um das Team nicht zu blamieren, und immer eine braune Papiertüte dabeizuhaben, falls man anfangen sollte zu hyperventilieren. Denn bei den vielen Seufzern, die man hier unweigerlich ausstößt, wird einem leicht ein wenig schwindelig.
    Im Unterschied zu New York und L. A. ist Paris eine Stadt, in der man sich verlieren kann. Picken Sie sich eine Ecke heraus, die Sie erforschen wollen, frühstücken Sie gut, und stecken Sie Ihre Uhr, Ihr Telefon, Ihren Orientierungssinn weg, und wandern Sie einfach drauflos. Sie werden es auf jeden Fall genießen. Viele Leute sind, ungeachtet meiner eigenen Erfahrung, bestens mit der Métro zurechtgekommen, die definitiv das bequemste Fortbewegungsmittel ist, sofern man seine Route kennt – Taxis lassen sich nicht so einfach herbeiwinken wie in New York oder auch in London, aber wenn man eins erwischt, sind die Preise relativ vernünftig. Sollten Sie wirklich keine Lust haben, mit der Métro zu fahren, erkundigen Sie sich in Ihrem Hotel nach einem vertrauenswürdigen Taxiunternehmen, und lassen Sie sich damit herumfahren.

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