Gucci, Glamour Und Champagner
sollte‹.«
»Das habe ich in meiner Mail nicht geschrieben«, protestierte ich. »Ich habe gesagt, sie sei eine verrückte Psychozicke, die man wie einen Hund einschläfern sollte. Kein tollwütiger Hund. Und auch kein v-Wort.«
»Es rührt mich, dass sie meinetwegen die v-Bombe zurückgehalten haben«, sagte Mary, »aber im Ernst, Sie müssen mir etwas Zeit geben. Warten Sie, bis Bob sich beruhigt hat, lassen Sie mich mit ihm reden. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich dort ein wenig Einfluss habe.«
Ha. Ich hatte recht, sie machten es, definitiv. Igitt.
»Vielleicht kann ich Ihnen auch ein paar Sachen zukommen lassen, die Sie als freie Mitarbeiterin unter Pseudonym für mich erledigen.« Sie zuckte mit den Achseln. Soweit es sie betraf, war das Gespräch eindeutig beendet.
»Und was ist, wenn die Einwanderungsbehörde mich überprüft?«, fragte ich, ohne darauf eigentlich eine Antwort zu benötigen. »Wenn Cici sie mir auf den Hals hetzt?«
»Befassen Sie sich damit, wenn es so weit ist«, schlug Mary vor. »Und überlassen Sie Cici mir. Sie hat bekommen, was sie wollte, und wird Sie jetzt in Ruhe lassen.«
»Glauben Sie wirklich?«
»Überlassen Sie sie mir«, wiederholte Mary.
»O.k., also gut, ich sollte wohl mein BlackBerry und die anderen Dinge abgeben«, sagte ich und wühlte in meiner Handtasche, denn unter gar keinen Umständen wollte ich vor Mary heulen. Ich wusste, dass mich das bei ihr nicht weiterbringen würde. Ich musste mich zusammenreißen.
»Ich weiß, dass Sie das wurmt, aber überlassen Sie es mir.« Sie wartete, bis ich aufgestanden war, und beugte sich dann zu einer linkischen Umarmung zu mir herüber. »Ich kann Ihnen nicht versprechen, Sie retten zu können, aber versuchen werde ich es. Denn ich bin nicht bereit, eine gute Autorin zu verlieren, nur weil diese rotznasige Zicke sich bei ihrem Opa ausgeheult hat.«
»Sie halten mich für eine gute Autorin?«, schniefte ich an ihrer Schulter.
»Gehen Sie, Clark.« Mary schob mich mit einem Ausdruck von sich, der fast etwas von einem Lächeln hatte. »Ich melde mich.«
Ich stolperte aus Marys Büro, ohne zu wissen, wann ich je wieder hier erscheinen würde, und brauchte ein wenig, bis ich meine Fassung wiedergewonnen hatte. Man konnte ja nie wissen, wem man in den Räumen von The Look über den Weg lief. Natürlich war es in diesem Fall die einzige Person, die ich nun wirklich nicht mehr sehen wollte.
»Oh, hey, Angela!« Cici kam durch die Doppeltüren gerauscht und ließ sich auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch fallen. »Möchten Sie, dass ich die Sicherheitsleute rufe, um Sie hinauszueskortieren, oder können Sie Ihren armseligen Hintern allein hinausbewegen?«
Es gibt Zeiten und Orte, wo man Größe zeigen kann, aber als ich mich zu Cici umdrehte, die mit einem pinkfarbenen Strohhalm aus einem riesigen Becher geeisten Kaffee schlürfte, wusste ich, dass dies hier und jetzt nicht der Fall war.
»Eine Freundin von mir sagt immer, dass Leute wie Sie schon noch bekommen, was sie verdient haben«, sagte ich achselzuckend. »Was meinen Sie?«
»Ich weiß nicht?«, sagte sie mit dem Strohhalm im Mund und einem verwirrten Gesichtsausdruck.
»Darf ich Sie was fragen?« Dabei setzte ich mich auf die Schreibtischkante und genoss es, sie sich winden zu sehen. Was in einem hautengen Herve Leger nicht leicht war. Eine interessante Wahl fürs Büro.
»Jah?« Endlich stellte Cici ihren Kaffee ab. Vielleicht hatte Virginie ihr erzählt, wie behände ich meine Fäuste einzusetzen wusste, und wollte vorbereitet sein.
»Wieso haben Sie gedacht, sich so viel Mühe geben zu müssen, mir das Leben schwer zu machen?«, fragte ich und ließ meine Hände zwischen meine Knie fallen. In diesem Land würde ich niemanden schlagen. »Ich meine, Sie haben sich wirklich sehr angestrengt.«
»Ich weiß nicht.« Sie neigte ihren Kopf zur Seite, und ihr langer Pferdeschwanz mit den erdbeerblonden verlängerten Haaren folgte ihr kurz danach. Ihr sollte wirklich mal einer stecken, dass Lindsay Lohan keine Stilikone war. »Ich mag Sie nicht?«
»Das ist lustig, denn ich mag Sie auch nicht.« Dabei klopfte ich mit meinen Fingern auf ihren Schreibtisch. »Warum ist das wohl so?«
»Weil ich jünger und heißer und cooler bin?«, fragte sie. Und sie schien dies durchaus ernst zu meinen.
»Mag sein«, ich nickte, »mag sein, aber hey, ist das nicht seltsam, dass Sie gleichzeitig heiß und cool sind? Ist doch komisch, oder?«
»Kann sein«, sagte Cici
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