Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Hinterkopf und ging auf Dice zu.
    „Ich ähm … ich tanze, weißt du? Mambo. Bin sogar ziemlich gut darin.“
    Ceely genoss es, Dice etwas über sich zu erzählen, was weder seinen Job noch seine sexuellen Wünsche betraf. Sondern Banales, Alltägliches. Sie ließen sich gemeinsam auf die Couch fallen, kuschelten sich aneinander und teilten die nächsten Stunden genau diese Sachen miteinander. Sie bestellten sich chinesisches Essen und liebten sich mehrere Male auf dem Wohnzimmerboden.

„Schätze, ich bin nicht mehr dein süßes, kleines Geheimnis, hm?“, sagte Ceely am frühen Abend, wohl wissend, dass die Fotografen immer noch draußen stehen würden. „Und? Willst du dich draußen mit mir sehen lassen? Wollen wir ausgehen? Es muss ja nicht gleich in die berühmtesten Szene Clubs gehen. Mir würde ein gemeinsames Kaffeetrinken schon genügen.“
    Vor seinen Augen wurde Dice rot. Wahrscheinlich hatte er sich noch gar nicht vergegenwärtigt, dass sie dies jetzt jederzeit tun könnten.
    „Wie kann ein so hinreißender Mann nur so verunsichert sein?“ Ceely ließ seine Hand über Dice’ warme Wange gleiten.
    Er spürte, dass er Gewissheit von Dice brauchte. Wollte ihn als verlässliche Größe in seinem Leben wissen. Beide würden noch eine Menge zu meistern haben. Anfeindungen, Beleidigungen, Angriffe gegen sie als Person und in ihren Jobs. Er musste es wissen.
    „Gehörst du zu mir, Benjamin?“, fragte er ernst, „Gehörst du zu mir? Dann sag es.“

    Dice küsste ihn liebevoll. Doch das war nicht Antwort genug für Ceely. Er nahm sein Kinn in die Hand, hob es an, sodass Dice ihn ansehen musste.
    „Sag es laut!“

Epilog

    „Walking down the endless road
    trying to make it on my own.
    It always made no sense to me,
    but I thought I could do it all alone.

    I’m just a man, don’t know it all,
    you saved me from an endless fall.

    I'm proud to say that I believe.
    I want the world to know.

    Forever, I belong to you.“

    Applaus und Schreie schmetterten durch die Halle; der Holzboden der Bühne vibrierte. Das Schlagzeug-Solo beendete das Lied, ein lautes Feuerwerk begleitete das Finale.
    Dice stand am Rand der Bühne und verbeugte sich. Nass geschwitzt, außer Atem, aber überglücklich. Er hob die Hand und winkte der jubelnden Menge.
    „Hat’s euch gefallen?“
    Kaum zu glauben, dass sich der Beifallssturm noch steigern konnte. Dice trat einen Schritt zurück, als die Lautstärke seiner Fans ihn wie eine gewaltige Welle traf. Es regnete Kuscheltiere, und schwarze Jockstraps landeten genau neben seinen Füßen. Mit einem amüsierten Lächeln griff Dice nach ihnen und hielt sie wie eine Trophäe in die Höhe.
    Die Halle tobte.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er Ceely, der ruhig neben der Bühne stand und den Auftritt mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck verfolgte.
    Forever, I belong to you – Ich gehöre zu dir. Für immer.

    Als Ceely um diese Worte gebeten hatte, hatte er wohl nicht damit gerechnet, wie laut sie Dice aussprechen würde. Der Abschluss des Konzertes, Dice’ komponiertes Lied für Ceely. Zu romantisch? Dice kümmerte es nicht. Ihr neuer Hit stürmte die Charts und ließ die Kassen klingeln.
    Er verdankte es der Unterstützung seiner Freunde, vor allem aber seiner Managerin, dass sein Outing nicht nach hinten losging. Er hatte es im Alleingang gewagt und niemandem etwas von seinem Vorhaben erzählt. Chikas schockierter Gesichtsausdruck war es wert gewesen.
    Dice fand Anerkennung für seine Courage. Seine Fans hatten ihm die Treue gehalten und er konnte sogar neue –männliche – dazugewinnen.
    Arme legten sich um seine Schultern. Rechts Greedy, links Sparkly, die anderen Jungs reihten sich in die Kette ein. Gemeinsam verneigten sie sich vor ihrem Publikum. Ein gelungener Auftritt, für den alle Karten restlos ausverkauft gewesen waren.
    Der Vorhang fiel. Die Scheinwerfer gingen aus. Die Show war vorbei. Und Ceely wartete.

    ~Ende~

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