(Gummi-) Baerenstarke Kerle
mich in den Arm und drückte mich an sich. Ich wollte ihn nie mehr loslassen! Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter , und um die Situation zu entschärfen oder überhaupt etwas zu sagen meinte ich: „Schickes Nachthemd, trittst du damit auch auf?“
„Wenn du drauf stehst, überleg ich’s mir!“ , grinste er und gab mir einen Kuss.
Das ging wieder durch und durch, wie vor zwei Tagen am Strand. Ich hatte Pudding in den Knien und mir wurde schwindlig.
„Bis bald“, sagte er und ließ mich los.
„Bis bald“ , wiederholte ich und dachte: Bis ganz, ganz bald, bitte, bitte!
Die Schwester stand unruhig auf dem Gang und wartete sehnsüchtig auf meinen Abgang.
Ich tat ihr den Gefallen und nahm diesmal mit den anderen zusammen den Fahrstuhl.
Auf dem Weg zum Auto hakte mich Ursula unter: „Ein wenig wackelig auf den Beinen, meine Kleine? Der hat’s dir aber angetan. Fängst einfach eine Prügelei an! Es ist doch nur ein Mann!“
„Ich fühl mich mies, Ursula!“ , jammerte ich.
„Aber warum den n Schätzchen, du hast es der Schlampe doch gezeigt! Außerdem hat Felix sich doch ganz offensichtlich für dich entschieden und nicht für sie! Warum machst du dich fertig?“, fragte sie mit leiser Stimme.
„Carmen hat meinetwegen den Job verloren, das wollte ich auch wieder nicht!“ , jammerte ich weiter.
„Heulst du dich bei Mama aus“ , tönte es vom Eingang. Carmen stand dort, Zigarette qualmend ans nächstbeste Auto gelehnt, und lachte hämisch hinter uns her.
Warum machte ich mir nur Sorgen um andere?
Hundeelend
Kurz darauf waren wir wieder vor meiner Haustür und alle alberten in gewohnter Manier vor sich hin.
Wir versammelten uns in der Küche und ich kochte Kaffee.
Schlürfend meinte Karsten: „Ich muss wieder zu den Jungs, die machen sich bestimmt schon Sorgen.“
„Ich will auch los“ , sagte Tim, „ich fahr dich rum.“
„Ich will mit!“ , Smokey klammerte sich an Karstens Arm und klimperte mit den Augen.
„Dann mal los , ihr Turteltauben“, Tim macht eine Kopfbewegung zum Ausgang und stellte seine Tasse ab.
Smokey tänzelte um den Tisch herum, drückte mich zum Abschied und zerrte Karsten hinter sich her.
„Ci ao Bella!“, meinte dieser und verschwand.
Ich verabschiedete mich von Tim , dankte ihm für seine Hilfe und brachte ihn zur Tür.
„Wir sehn uns im WildCat s!“, winkte ich ihm hinterher.
Nun saß ich mit Ursula allein am Tisch und die Stefan-Geschichte kam mir wieder in den Sinn.
Das musste ich ja auch noch bereinigen! Ach, nö!
Aber besser gleich als nie. Es war schon kurz nach vier, der Abend lag noch vor uns und wollte genutzt werden.
„Ich ruf Stefan gleich an, vielleicht hat er ja heute noch Zeit für mich , dann kann ich die Sache gleich hinter mich bringen!“, sprudelte ich heraus. Ursula nickte zustimmend.
Ich griff zum Hörer und wählte Stefans Privatnummer, merkwürdig war mir schon zumute , schließlich musste ich mich aus dem Schlamassel rauswinden, in das ich mich gerade erst reingemogelt hatte.
Es tutete einmal, zweimal, dreimal, okay, ich hatte es versucht, er war nicht da, ich konnte nichts dafür!
Scheiße, er nahm ab, bevor ich wieder auflegen konnte.
„Reinhardt “, dröhnte es durch die Leitung, wohl nicht gut drauf, lieber auflegen oder sagen ich hätte mich verwählt! Nein, ich war mutig!
„Hallo Stefan, hier ist Sieglinde Tolski. Hab ich Sie, dich in einem ungünstigen Moment erwischt?“ Ich versuchte gelassen zu klingen, was mir nicht ganz gelang.
„Sieglinde! Nein, für dich hab ich doch immer Zeit! Ich hatte schon befürchtet, du würdest dich nicht mehr melden. Unser letzter Abend war ja, wie soll ich sagen, etwas aus dem Ruder gelaufen?!“
Musste er mich als Erstes an den Absturz erinnern? Peinlich, er untertrieb mit „aus dem Ruder gelaufen“.
„ Na ja, ich hatte zu viel Wein, kommt nicht wieder vor. Hättest du in den nächsten Tagen mal Zeit für mich? Ich möchte mit dir reden, nicht am Telefon, lieber von Angesicht zu Angesicht. Bei einem netten Essen oder einem Kaffee, vielleicht im Stellas?“
„Wie wär’ s mit gleich heute?“, fragte er zurück, „schöne Frauen soll man nie warten lassen!“
Ja, dachte ich, genau so war es geplant. Aber er fing schon wieder an zu sülzen. Das konnte ich auch!
„Eigentlich wollte ich mich heute Abend meiner Schönheitspflege widmen, aber da ich morgen so wieso zur Maniküre gehe, kann ich es auch verschieben. Gegen 19.30 Uhr, würde dir das
Weitere Kostenlose Bücher