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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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gebrochener Nase im Bett lag und an Carmen, die vielleicht ihre letzte Nachtschicht mit ihm verbrachte.
    „Darf ich bitten, Prinzessin?“ Ich war so g edankenversunken, dass ich nicht mal gemerkt hatte, dass Ursula mir die Tür aufhielt.
    „Ja, äh, sorry! Ich glaub ich hab vergessen , Alibaba zu füttern!“, fiel mir ein, mein Unterbewusstsein schien sich gegen den Gang ins Haus zu wehren.
    „Ich hab noch deinen Zweitschlüssel! Ich kümmere mich darum! Jetzt zier dich nicht, Cordalis wird dir schon nichts tun“ , ermutigte mich Ursula.
    Unter dem Schirm zusammen gedrängt liefen wir zur Tür. Sie schloss auf und es ertönte ein Gekläffe, das angsteinflößender nicht hätte sein können.
    „Ich geh vor, zeig nicht , dass du Angst hast und sieh ihm in die Augen! Er hat noch niemanden gebissen, soweit ich weiß.“ Ursula wusste, wie man mich aufmunterte. Ich hielt die Luft an und folgte ihr.
    „Cordalis, Platz!“ , brüllte sie und ging an ein Garderobenschränkchen, das rechts von uns stand. Jetzt stand ich dem Vieh Auge in Auge gegenüber und er bleckte die Zähne.
    Sie zog einen Kauknochen aus der unterste n Schublade und wiederholte ihr „Platz!“ Der Hund tat wie ihm geheißen und legte sich auf eine Fußmatte, auf seine Belohnung wartend.
    Ursula gab ihm den Knochen und wir schlichen uns an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Das Haus war riesig und supe rschön. Nur gab es im Erdgeschoss keine Türen. Wir saßen auf der Couch und ich erwartete, dass der Köter jeden Moment hereinkam und sich neben mich pflanzte.
    „So “, begann Ursula, „das ist also das Wohnzimmer, da drüben ein Kamin und dort kommst du in den Garten.“ Sie zeigte auf eine große Schiebetür.
    „Wenn du den Gang entlang die linke Tür nimmst , bist du im Bad, die Schlafzimmer befinden sich oben. Im Keller findest du noch einen Billardraum, eine Sauna und einen Swimmingpool. Sonst noch Wünsche?“
    „ Warum erzählst du mir das alles?“, fragte ich erstaunt, „und woher weißt du das alles so genau, vor allem wo die Schlafzimmer sind?“
    „Ich erzähl es dir , damit du es Stefan erzählen kannst falls er fragt, und ich weiß es, weil auch ich meine kleinen Geheimnisse habe. Musste ja nicht jeder wissen, dass ich mal mit Siegfried verlobt war“, antwortete sie schelmisch. Dann kam Cordalis!
    Er sah mich schief von unten an, knurrte aber nicht. Er sabberte nur vor sich hin und schlurfte langsam auf mich zu.
    „Ganz ruhig“, meinte Ursula, „lass ihn schnuppern.“
    „Schnuppern! Der schnuppert mir gleich meine ganze Hand weg“ , klagte ich angstvoll, hielt ihm aber tapfer diese hin. Er beäugte mich noch einmal und schlabberte sie mir anschließend ab. Dann legte er sich gemütlich vor unsere Füße und schien mich akzeptiert zu haben.
    „Bäh, wo war noch mal das Bad ?“
    „Den Gang lang, links. Aber beweg dich nicht so schnell, sonst erschreckst du ihn“ , riet mir Ursula.
    Wer wohl wen erschreckt, wenn er sich schnell bewegt, dachte ich und ging mir die Hände waschen.
    Als ich zurückkam, standen zwei große Gläser auf dem Tisch und Ursula entkorkte gerade eine Flasche Rotwein.
    Die verheerende Wirkung dieses Getränks kannte ich inzwischen und wollte vorsichtig sein. Ich ließ mir nur wenig einschenken und trank langsam, in kleinen Schlucken.
    Wir erzählten und vergaßen die Zeit.
    Mit einem Mal klingelte es. Cordalis schreckte hoch und rannte kläffend zur Tü r. Ich wurde hektisch. Ursula, geistesgegenwärtig, kramte mein Schlüsselbund aus meiner Tasche und hakte Siegfrieds darin ein. Dann drückte sie es mir in die Hand, sagte „Viel Glück“ und „Wir räumen das morgen auf“ und verschwand durch die Terrassentür.
    Ich schloss die Tür hinter ihr. Es klingelte erneut. Der Hund bellte sich die Seele aus dem Leib. Ich strich meinen Rock glatt, fasste mich und schritt zur Tür. Dabei musste ich an Cordalis vorbei und zu allem Übel hatte ich keine Ahnung wie ich die Tür öffnen sollte, ohne dass der Hund entwischte oder Stefan gleich die Eier abbiss.
    Entschlossen löschte ich gleich alle Lichter im Hause, die wir überflüssigerweise angeschaltet hatten, hielt meine Tasche fest, riss die Tür auf und zwängte mich sofort hindurch. Das Mondkalb hatte keine Chance hinterherzustürmen, so gern er es auch getan hätte.
    Erleichtert stand ich vor der Tür.
    „Guten Abend“, sagte Stefan, ungerührt von meinem Geschnaufe und dem andauernden Gebell. Er nahm meine Hand und gab mir, galant wie immer, einen

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