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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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ohne ihn anzusehen.
    Und Tallow fragte sich nicht zum ersten Mal, warum es überhaupt zu dieser Sorte Unterhaltung kommen musste. Von Generation zu Generation, von Gleichaltrigen an Gleichaltrige wurden allerhand Weisheiten weitergegeben– sollte man nicht meinen, dass dazu auch eine Warnung vor den unguten Folgen von aus Langeweile und Unterlegenheitsgefühl angezettelten Auseinandersetzungen mit der Polizei gehörte?
    » Ist das ein Problem? « , erwiderte Tallow.
    » Nicht wenn du dich verziehst. «
    Aus dem Büro drang Gekicher. Der Junge hatte Publikum. Tallow war sich nicht sicher, ob er in der richtigen Stimmung war. Er nahm so was lieber locker. Jim Rosato hätte den Jungen ohne Zögern durch die Wand gerammt.
    Er schlenderte auf die Tür zu. Der Junge trat einen Schritt vor, um ihm den Weg zu versperren, und paffte weiter seinen Blunt, immer noch ohne Tallow anzusehen. Schokolade und Minze. Ein Kiddie-Aroma.
    » Verziehst du dich jetzt, oder was? «
    Noch mehr Gekicher, während Tallow direkt auf den Jungen zumarschierte, der weiter vortrat, um ihn abzublocken. Tallow lehnte sich zur Seite, schlurfte auf der Stelle, hob die Hände und versuchte, sich möglichst ungeschickt an ihm vorbeizuschieben. Der Junge musste grinsen, als er ihm erneut den Weg abschnitt. Im Büro schmissen sich noch kleinere Jungs vor Lachen weg.
    Tallow stampfte ihm auf den Fuß. Der Junge kreischte, kippte nach hinten und fasste sich panisch an den Spann.
    » Gott, tut mir das leid « , sagte Tallow. » Alles okay mit dir? «
    Doch der Junge konnte sich nicht verständlich machen. Schreiend versuchte er, seine Fake-Nikes von seinem anschwellenden Fuß zu fummeln. Drinnen waren drei Jungs zwischen zehn und vierzehn auf einmal sehr ruhig. Einer von ihnen hatte den Bürostuhl hinter dem einzigen Tisch hervorgeholt, um darauf Karussell zu fahren. Tallow sah zu, wie er langsam die letzte Rotation vollendete, und begutachtete die drei mit eiskaltem Blick.
    » Das war ein Unfall. Ich wollte an ihm vorbei und habe ihm dabei aus Versehen wehgetan. Ihr kapiert doch, was ich damit sagen will? «
    Aus dem Hinterzimmer drang eine kräftige Stimme. » Scheiße, was ist da los? «
    » Polizei « , sagte Tallow.
    Mit einer Hand am Gürtel rempelte sich ein breiter Mann Mitte vierzig durch die Tür, vielleicht ein ehemaliger Linebacker oder Gewichtheber, der– vermutlich in den letzten ein, zwei Jahren– ein wenig zugenommen hatte. Seine Hose wollte nicht mehr auf der Taille verweilen, doch er war noch nicht bereit, seinen Kleidungsstil zu ändern oder Hosenträger anzulegen, und so lief er mit einer Hand am Gürtel herum, um die Hose pausenlos über Hüfte und Wanst zu zerren. Jetzt überblickte er erst mal die Lage. » Scheiße, was soll das? «
    Tallow präsentierte ihm seine Marke. » Terence Carman? «
    » Das bin ich. Aber was läuft hier für eine Scheiße? «
    » Ihr Junge ist einfach so umgefallen. Stimmt doch, Kinder? «
    Die kleinen Jungs stierten ihn an.
    Carman straffte die Schultern und marschierte los. » Ihr kleinen Scheißkerle verpisst euch jetzt! Los, weg hier! Sucht euch ein anderes armes Schwein, das ihr ankotzen könnt! Del, lass das Scheißgejaule und steh gefälligst auf! Mann, du klingst wie ein Ferkel, dem es ein wütendes Pferd von hinten besorgt. Verdammt, helft ihm hoch und dann weg hier! Weg! «
    Nach ein bisschen Getue und Rumtrödeln und Jammern waren die Jungs schließlich weg, und Carman wandte sich mit einem enormen Schulterzucken an Tallow. » Die verdammten Bengel meiner Schwester. Aber was soll man machen, irgendwo müssen sie ja hin. Ach du Scheiße, was ist das denn!? «
    Tallow folgte seinem entsetzten Blick zu dem Blunt, der ein kleines braunes Loch in den abgenutzten Teppich kokelte, und hob den Stummel auf.
    Carman musterte sein Gesicht. » Da machen Sie jetzt doch keine Riesensache draus, oder? «
    » Mal sehen. Sie besitzen ein Mietshaus in der Pearl Street? «
    » Ja. Dachte ich mir schon, dass ich deswegen Besuch kriege. Aber dass es so schnell geht… « Carman griff nach dem Blunt.
    Tallow ließ ihn nicht rankommen. » Ich bin ziemlich mies drauf. Eben das Tänzchen mit Ihrer Verwandtschaft, und erst neulich musste ich einen Ihrer Mieter erschießen, als ich schon das Hirn meines Partners am Ärmel hatte. Also wie wäre es mit ein bisschen offener, freundlicher Kooperation? Ansonsten lasse ich das Ding hier auf der Kackelawine mitschwimmen, die ich über Ihnen auskippen könnte. «
    Mit einem

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