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Gut gegen Nordwind

Gut gegen Nordwind

Titel: Gut gegen Nordwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Glattauer
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überzeugt davon, dass weder Sie noch Mia »arbeiten« müssen, um einander sofort zu mögen. Vertrauen Sie auf meine Menschenkenntnis.
     
    Sieben Minuten später
    AW:
    Ich lehne dankend ab. Ich halte das für ein bisschen pervers, statt Emmi Ihre Freundin kennen zu lernen. Gute Nacht! (Immer noch) IHR Leo.
     
    Acht Minuten später
    RE:
    Mich wollen Sie ja nicht persönlich kennen lernen! Ebenfalls gute Nacht (ebenfalls immer noch und immer wieder), IHRE Emmi, in gewisser Weise.
     
    50 Sekunden später
    RE:
    Ach, eines noch: Auf Ihre Ausführungen zum Thema »glücklich verheiratet« unter Anführungszeichen komme ich noch zu sprechen!! Fassen Sie das ruhig als Drohung auf. Schlafen Sie gut, mein Lieber. Emmi.
     
    Am nächsten Abend
    Betreff: ???
    Krieg ich heute keine E-Mail von Leo? Ist er sauer? Wegen Mia? Gute Nacht, Emmi.
     
    Am nächsten Morgen
    Betreff: Mia
    Guten Morgen, Emmi, ich habe es mir überlegt. Ich komme auf Ihr Angebot zurück. Wenn Sie das einfädeln und Ihre Freundin Mia wirklich will, dann treffe ich sie! Lieber Gruß, Leo.
     
    15 Minuten später
    RE:
    Leeeeoooo? Verarschen Sie mich?
     
    30 Minuten später
    AW:
    Nein, überhaupt nicht. Ich meine das ganz im Ernst. Ich treffe Mia gerne auf einen Kaffee. Seien Sie nur so nett, liebe Emmi, und übernehmen Sie die Koordination. Samstag oder Sonntag am Nachmittag ginge bei mir gut. Ein Kaffeehaus im Zentrum wäre mir recht. Entweder wieder das Messecafé Huber oder das Europa oder Café Paris, ganz egal.
     
    40 Minuten später
    RE:
    Leo, Sie sind mir unheimlich. Woher dieser plötzliche Stimmungsumschwung? Machen Sie sich wirklich nicht lustig über mich? Soll ich Mia tatsächlich fragen? Sie dürfen dann aber keinen Rückzieher mehr machen! Mia ist keine Frau, mit der man spielt.
     
    Drei Stunden später
    AW:
    Und ich bin kein Mann, der mit einer Frau spielt, die er nicht kennt: zumindest nicht solche Spiele. Ich habe einfach umgedacht: Wenn einem eine Frau schon so wärmstens ans Herz gelegt wird, warum soll man sie dann nicht treffen? Gegen eine unverbindliche Stunde Plauderei ist nichts einzuwenden. Ja, je mehr ich darüber nachdenke, desto netter finde ich Ihr Arrangement, Emmi. Schönen Abend, Leo.
     
    Zehn Minuten später
    RE:
    Ich denke mir jetzt meinen Teil dazu, Leo! Ich werde mit Mia telefonieren und gebe Ihnen dann Bescheid.
     
    Eineinhalb Minuten später
    AW:
    Welchen Ihren Teil denken Sie sich wozu?
     
    20 Minuten später
    RE:
    Lieber Leo, ich habe den Verdacht, dass Sie sicher sind, dass ich diejenige bin, die jetzt einen Rückzieher macht. Weil Sie nämlich glauben, dass ich nie die Absicht hatte, Sie mit einer – noch dazu attraktiven – Freundin bekannt zu machen. Sie meinen, »Mia« sollte nur den Zweck haben, mich bei Ihnen interessant zu machen, stimmt’s? Lieber Leo, Sie irren! Ich rufe Mia jetzt an, und wenn Sie Ja sagt, dann müssen Sie sie aber wirklich treffen, sonst bin ich stinksauer auf Sie! Alles Liebe einstweilen, Emmi.
     
    18 Minuten später
    AW:
    Mia wird aber nicht Ja sagen. Denn Mia wird nicht verstehen, warum sie einen fremden Mann treffen soll, der ein Freund ihrer Freundin ist, ein Freund allerdings, den die Freundin selbst noch nie getroffen hat. Mia wird sich zu Recht fragen, warum ausgerechnet sie diesen Mann treffen soll. Mia wird sich wie ein Versuchskaninchen vorkommen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Gute Nacht, grüßen Sie mir das Weinregal! Wenn wir den »Fall Mia« abgeschlossen haben, können wir ja wieder einmal ein Glas auf uns trinken, Emmi, wie wäre das?
     
    Am nächsten Tag
    Betreff: Mia
    Hallo Leo, wie geht es Ihnen? Wahnsinnig heiß heute. Ich weiß schon nicht mehr, was ich ausziehen soll. Tragen Sie eigentlich manchmal kurze Hosen und Sandalen? Eher T-Shirt oder PoloShirt oder faltenfrei gebügeltes Hemd? Wie viele oberste Knöpfeoffen? Jeans oder Bundfaltenhose oder – schluck – Bermudas? Wie hell muss es sein, damit Sie Sonnenbrillen aufsetzen? Haben Sie Haare auf den Unterarmen? Und auf der Brust? – Okay, ich höre schon auf damit.
    Was ich Ihnen eigentlich sagen wollte: Ich habe mit Mia telefoniert. Sie würde Sie prinzipiell ganz gerne auf einen Kaffee untertags treffen. »Warum nicht«, hat sie gesagt. Aber Sie müssten sie anrufen. (Was Sie natürlich nicht tun werden.) Mia glaubt nämlich, dass Sie sie gar nicht kennen lernen wollen, dass das eher eine Soloaktion ihrer um Verkupplung bemühten Freundin Emmi ist. Außerdem will sie wissen, wie

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